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Engel aus Eis

Titel: Engel aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla L�ckberg
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er sich zurück und ließ die Arme hinunterhängen. »Wie kommst du auf den?« Er sah seinem Sohn in die Augen.
    »Das geht dich nichts an.«
    »Und warum sollte ich dir helfen, wenn du mich so behandelst?«
    Kjell beugte sich nach vorn, bis sein Gesicht nur noch eine Handbreit von Frans entfernt war. Er starrte ihn lange an und sagte dann in eisigem Ton: »Weil du es mir schuldig bist. Wenn du das Risiko mindern möchtest, dass ich am Tag deines Todes Freudentänze auf deinem Grab vollführe, solltest du jede Gelegenheit nutzen, mir zu helfen.«
    Einen Moment lang blitzte in Frans’ Augen etwas auf. Etwas Verlorenes. Vielleicht die Erinnerungen an Waldspaziergänge und einen kleinen Jungen, der von starken Armen hochgehoben wurde. Dann war es wieder weg.
    Er sah seinen Sohn an und sagte ruhig: »Hans Olavsen war ein norwegischer Widerstandskämpfer, der mit siebzehn Jahren nach Fjällbacka kam. Ich glaube, es war 1944. Mehr weiß ich nicht.«
    »Unsinn.« Kjell lehnte sich wieder zurück. »Ich weiß, dass du, Elsy Moström, Britta Johansson und Erik Frankel ziemlich eng befreundet wart, und nun sind zwei von euch tot. Im Laufe von nur zwei Monaten ermordet. Findest du das nicht merkwürdig?«
    Frans überging die Frage und sagte stattdessen: »Und was hat dieser Norweger damit zu tun?«
    »Keine Ahnung. Aber ich werde es herausfinden«, zischte Kjell. Er hatte die Zähne zusammengebissen, um seine Wut in Schach zu halten. »Also, was weißt du noch über ihn? Erzähl mir von eurer gemeinsamen Zeit und von seinem Abschied. Jede Einzelheit, die du noch weißt.«
    Frans seufzte und schien zurück in die Vergangenheit zu wandern. »Details willst du also … Mal sehen, woran ich mich noch erinnere. Er wohnte bei Elsys Eltern und war mit dem Fischerboot ihres Vaters herübergekommen.«
    »Das weiß ich bereits«, sagte Kjell. »Mehr.«
    »Er bekam Arbeit auf einem der Frachtschiffe, die die Küste entlang nach Süden fuhren, aber sobald er frei hatte, traf er sich mit uns. Eigentlich waren wir ja zwei Jahre jünger als er, aber das schien ihm nichts auszumachen. Wir verstanden uns gut mit ihm.Manche von uns sogar noch besser.« Die sechzig Jahre hatten die Verbitterung, die er damals empfunden hatte, nicht weggewischt.
    »Er und Elsy«, sagte Kjell trocken.
    »Woher weißt du das?« Frans war erstaunt, wie sehr der Gedanke an die beiden ihn noch schmerzte. Das Herz hatte offensichtlich ein besseres Gedächtnis als der Kopf.
    »Ich weiß es einfach. Sprich weiter.«
    »Wie gesagt, er und Elsy kamen zusammen, und dir ist sicher auch bekannt, dass ich davon nicht sonderlich begeistert war.«
    »Nein, das wusste ich nicht.«
    »Es war aber so. Ich hatte eine Schwäche für Elsy, doch sie entschied sich für ihn. Die Ironie daran war, dass Britta sich in mich verguckt hatte, ich mich aber nicht für sie interessierte. Ich hätte mir zwar vorstellen können, mit ihr zu schlafen, doch irgendetwas sagte mir die ganze Zeit, dass ich mir damit mehr Ärger als Vergnügen einhandeln würde. Also ließ ich es bleiben.«
    »Wie nobel von dir«, schnaubte Kjell. Frans hob eine Augenbraue.
    »Was ist dann passiert? Warum ist Hans verschwunden, wenn er und Elsy so eng befreundet waren?«
    »Das ist doch die älteste Geschichte der Welt. Er versprach ihr das Blaue vom Himmel, und als der Krieg zu Ende war, sagte er, er wolle zu Hause in Norwegen seine Familie suchen und dann zurückkommen, aber …« Frans zuckte mit den Schultern und grinste abgebrüht.
    »Du meinst, er hat sie angelogen?«
    »Ich weiß es nicht, Kjell. Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. Es ist sechzig Jahre her, und wir waren jung. Vielleicht meinte er ernst, was er zu Elsy gesagt hat, hatte aber zu Hause Verpflichtungen, die alles andere in den Hintergrund rückten. Oder er hatte die ganze Zeit geplant, sich bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Staub zu machen«, sagte Frans achselzuckend. »Ich weiß nur, dass er sich von uns verabschiedete und sagte, dass er zu uns zurückkommen würde, sobald er mit seiner Familie etwas geklärt hätte. Dann fuhr er ab, und seitdem habe ich kaum an ihn gedacht. Ich weiß, dass Elsy eine Zeitlang traurig war, aber ihre Mutter sorgte dafür, dass sie auf irgendeine Schule kam. Was dannpassiert ist, weiß ich nicht. Ich war damals schon nicht mehr in Fjällbacka und … den Rest kennst du ja.«
    »Allerdings«, murmelte Kjell verbittert und sah wieder die großen grauen Pforten vor sich.
    »Ich verstehe einfach nicht, warum du

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