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Engel aus Eis

Titel: Engel aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla L�ckberg
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ab.«
    Kurze Zeit später parkte er vor dem Friedhofstor, wo Erica vor Ungeduld schon von einem Bein aufs andere wechselte. Patrik verspürte inzwischen den gleichen Eifer und musste sich zusammenreißen, um auf dem Weg nach Tanum nicht zu kräftig aufs Gaspedal zu drücken. Er war zwar ansonsten ein etwas unachtsamer Fahrer, aber wenn Maja mit im Auto saß, fuhr er immer äußerst vorsichtig.
    »Jetzt rede ich, okay?«, sagte Patrik, als er den Wagen vor der Dienststelle abstellte. »Du darfst nur mitkommen, weil ich jetzt nicht die Nerven habe, mit dir zu diskutieren, und es mir wahrscheinlich sowieso nicht gelingen würde, dich zu überzeugen. Aber es ist mein Chef, und ich mache das nicht zum ersten Mal. Kapiert?«
    Erica nickte widerwillig, während sie Maja aus dem Auto hob.
    »Sollen wir nicht doch bei meiner Mutter vorbeifahren und sie fragen, ob sie solange auf Maja aufpassen kann. Du findest es ja nicht so gut, wenn sie mit zur Polizei kommt …«, neckte Patrik sie und erntete einen zornigen Blick von Erica.
    »Du weißt genau, dass ich diese Sache so schnell wie möglich hinter mich bringen will. Außerdem scheint ihr die letzte Schicht hier auch nicht geschadet zu haben.« Sie zwinkerte ihm zu.
    »Hallo, kommt ihr auch mal wieder vorbei?«, rief Annika erfreut, als sie Majas strahlendes Gesicht erblickte.
    »Wir müssen mit Bertil sprechen«, erwiderte Patrik. »Ist er da?«
    »Der Chef ist in seinem Zimmer.« Annika sah sie fragend an, ließ sie aber herein. Patrik steuerte geradewegs auf Mellbergs Büro zu, und Erica eilte mit Maja auf dem Arm hinter ihm her.
    »Hedström! Was willst du denn hier? Wie ich sehe, hast du deine ganze Familie mitgebracht«, ächzte Mellberg griesgrämig, machte sich aber nicht die Mühe, sich zu erheben.
    »Wir müssen etwas mit dir besprechen.« Unaufgefordert ließ Patrik sich im Besuchersessel nieder. Maja und Ernst beschnupperten sich interessiert.
    »Ist er an Kinder gewöhnt?« Erica wusste nicht, ob sie ihre ungeduldig strampelnde Tochter auf den Boden setzen sollte.
    »Woher soll ich das wissen?«, blaffte Mellberg zurück, wurde dann aber milder. »Er ist der bravste Hund der Welt und könnte keiner Fliege etwas zuleide tun.« Ein gewisser Stolz lag in seiner Stimme. Patrik zog amüsiert eine Augenbraue nach oben. Den hatte es ja richtig erwischt!
    Zögerlich stellte Erica Maja neben Ernst, der ihr zu ihrem schaurig-schönen Entzücken begeistert das Gesicht abschleckte.
    »Was willst du?« Mellberg starrte Patrik missmutig an, konnte aber eine gewisse Neugier nicht verhehlen.
    »Ich möchte von dir die Genehmigung, ein Grab öffnen zu lassen.«
    Mellberg hustete, als wäre ihm etwas im Hals stecken geblieben, und wurde richtig rot im Gesicht. Er schien kaum Luft zu bekommen.
    »Ein Grab öffnen? Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, bekam er nach einer längeren Hustenattacke schließlich heraus. »Dieser Erziehungsurlaub ist dir wohl zu Kopf gestiegen! Weißt du eigentlich, wie selten Gräber geöffnet werden, und wir haben das hier in den letzten Jahren schon zweimal gemacht. Wenn ich noch einmal um eine Genehmigung bitte, komme ich in die Klapsmühle! Wen wollt ihr überhaupt ausbuddeln?«
    »Einen norwegischen Widerstandskämpfer, der 1945 verschwunden ist«, antwortete Erica ruhig. Sie saß an Patriks Seite und kraulte Ernst hinter dem Ohr.
    »Verzeihung?« Mellberg glotzte sie blöde an. Er schien sich zu fragen, ob er sich verhört hatte.
    Geduldig erzählte sie alles, was sie über die vier Freunde und den Norweger, der ein Jahr vor Kriegsende nach Fjällbacka kam, herausgefunden hatte. Sie berichtete auch, dass sich seine Spur 1945 verlor und dass es ihnen noch nicht gelungen war, ihn zu finden.
    »Könnte er nicht in Schweden geblieben oder zurück nach Norwegen gegangen sein? Haben Sie sich denn in beiden Ländern bei den Behörden erkundigt?« Mellberg wirkte ungeheuer skeptisch.
    Erica stand auf, setzte sich auf den anderen Besuchersessel und durchbohrte Mellberg mit ihrem Blick, als könnte sie ihn zwingen, sie ernst zu nehmen. Dann gab sie wieder, was Herman ihr gesagt hatte. Dass Paul Heckel und Friedrich Hück ihr verraten würden, wo Hans Olavsen sich befand.
    »Die Namen kamen mir irgendwie bekannt vor, aber ich hatte keine Ahnung wieso. Bis heute. Ich war auf dem Friedhof, um nach den Gräbern meiner Eltern und Großeltern zu sehen, und da habe ich ihn entdeckt.«
    »Wen?«, fragte Mellberg verwirrt.
    Sie winkte ab. »Dazu komme ich

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