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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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nicht die Menschen, hält er für nicht akzeptabel. Das Schwert soll ihm dabei helfen die Menschen auf den Platz zu drängen, auf den sie seiner Meinung nach gehören. Sie zerstören den Planeten, und er will nicht länger dabei zusehen.“
    „Und der Rest von euch denkt nicht so? Der Rat?“
    „Nein. Der Rat hält es für sicherer so weiterzumachen wie bisher. Er möchte Blutvergießen und Kriege gegen die Menschen verhindern.“
    „Sehr löblich. Das freut mich.“
    „Ich dachte mir, dass dir dieser Teil gefällt“, sagte Alana.
    Sie schwiegen eine Weile. Alana aß die Reste der Pizza auf, während Julians grüner Blick auf Sienna ruhte, still wie ein Gemälde an der Wand, dessen Augen dem Betrachter überall hin folgen.
    Sienna hatte es also nicht nur mit einem simplen Schwertdieb zu tun, sondern mit einer Bedrohung für die ganze Menschheit. Ihren Schäfchen. Gabriels Welt. Gut und Böse würden zerbröckeln wie ein alter Marmorkuchen, wären die Menschen nur noch Zombies der Vampire. Engel und Dämonen wären arbeitslos.
     
    *
     
    Am 14. Juli, dem Tag der Hinrichtung des Mörders John Davenport, saß Gabriel im Z u schauerraum der Hinrichtungskammer, in der in wenigen Stunden das Urteil eines von Berufs wegen erbarmung s losen Richters durch die Todesspritze vollstreckt werden sollte.
    Davenport beteuerte bis zuletzt seine Unschuld und nicht nur Gott, sondern auch dessen erg e bener Diener Gabriel wusste, dass er die Wahrheit sprach.
    Eine Gruppe von Todesstrafengegnern protestierte vor dem Gebäude und der Gouve r neur des US-Staates Texas hatte seine Entscheidung über einen Aufschub noch immer nicht bekannt gegeben. In Gabriel keimte der Verdacht, dass irgendetwas schief gela u fen war. Er bekam schwitzige Hände, was bei einem Erzengel äußerst selten geschieht, denn in Selbstbeher r schung sind sie perfekt.
    Davenport durfte noch nicht heimgehen , seine irdischen Aufgaben waren noch nicht erl e digt. Was ging hier vor?
    Ein Geräusch an der Tür ließ ihn aufblicken. Die Angehörigen des Verurteilten und sein Anwalt betraten den Raum und suchten sich Sitzplätze. Niemand kümmerte sich um seine Anwese n heit, denn einer der Vorteile eines Engels besteht darin, sich völlig aus dem Interesse der Me n schen schleichen zu können, wenn nötig, und ebenso unauffällig zu wirken – in doppeltem Si n ne – wie seine unsichtbaren Berufskollegen der himmlischen Heerschar.
    Eine schlanke dunkelhaarige Frau neben dem Anwalt, die Gabriel aufgrund seiner telepath i schen Fähigkeiten als Psychologin des Gerichts identifizierte, erregte seine Aufmerksamkeit. Sie sprach leise auf den unglücklich wirkenden Anwalt ein. Gabriel suchte ihren Blick und als die Frau aufsah, schrak er leicht zusammen. Glühende Augen bohrten sich in sein geliehenes Gehirn und ein hämisches, metaphysisches Lachen erschütterte die Sph ä ren aller bekannter Welten.
    Gabriel hob die Augen gen Himmel und beschwerte sich innerlich über dessen Nachlä s sigkeit, ihn nicht darüber informiert zu haben, dass der Moment eines Wiedersehens mit seinem schw e feligen Gegenspieler gekommen war.
    Nicht einmal drei Jahrhunderte Verschnaufpause hatte man ihm gegönnt.
    Nun wunderte er sich nicht mehr über das Ausbleiben des Gnadenurteils. Wahrscheinlich lag der Gouverneur mit einer schlichten, aber teufelsgewollten, Autopanne in irgendeinem – E n tschuldigung - gottverlassenen Nest im Graben, und hatte nur ein Handy mit leerem Akku bei sich. Derartige Spitzfindigkeiten waren die Spezialität von Dämonen und bereiteten ihnen teufl i sche Freuden.
    Die Frau grinste durchtrieben, als sie sein wahres Wesen durchschaute, und nickte würdigend, als sie ihren Blick über seinen neuesten menschlichen Körper gleiten ließ. Diesmal hatte Gabriel das Aussehen eines großen dunkelblonden Mannes angenommen, der in mittleren Jahren zu stehen schien und sein wahres Alter von einigen Millionen Jahren g e schickt verbarg. Aus Gründen der Kurzweil und des sich Sorgens um eine im Leben verirrte Fi t ness-Studio-Besitzerin vor ein paar Monaten, hatte sein Körper ein Muskeltraining hinter sich, das ihn unbeabsichtigter Weise erotisch männlich wirken ließ.
    Die Frau flüsterte dem Anwalt etwas zu, erhob sich, ging auf Gabriel zu und setzte sich auf den freien Stuhl neben ihm. Der Hauch eines teuren Parfüms umschmeichelte Gabriels empfindlichen Geruchssinn und bestätigte den Hang zur Eitelkeit seines Gege n übers.
    „Was ist aus dem fetten Mönch

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