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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Lebenden klar, dass kein einziger Gedanke und kein daraus gebi l detes Wort im kosmischen Gefüge unbeantwortet bleibt, und dass es auch nicht möglich war , davon unbeeinträchtigt zu bleiben – sei es in positiver oder negativer Weise. Er pr e digte die Selbstverantwortlichkeit, und seine höchsten Tugenden waren Vervollkommnung, Ausgew o genheit und Reinheit.
    Darin war er wirklich gut und nun sollte a l les ein Ende haben?
    Vampire waren dabei, der Menschheit den freien Willen zu nehmen.
    Ganz im Gegensatz zu Siennas Vermutung das Schwert sei an allem Schuld, war dem nicht so. Ashton plante die Unterwerfung der Menschheit, mit oder ohne. Das kostbare Objekt machte ihn aber gierig und lockte ihn aus seinem Versteck. Nun konnte man etwas gegen ihn unternehmen. Es hatte Sienna ins Spiel gebracht, der eine besondere Aufgabe zugeteilt war. Um unbeeinflusst zu sein war es besser gewesen, sie im Dunkeln tappen zu lassen.
    Nun war sein Bruder und Freund Michael in höhere Welten zurückbeordert worden und Gabriel versetzte seinen Körper mit Hilfe von Kaffee aus nicht ausgebeuteten Herstelle r betrieben in einen Zustand höchster Erregung, was er normalerweise genoss, sich jedoch gepaart mit geist i ger Schwerstarbeit negativ auswirkte. Das Zittern seiner Hände beunruhigte ihn und die erhö h te Herzfrequenz fühlte sich nicht gesund an. In all den Jahren hatte er auf eine Krankenversich e rung verzichten können, denn sein Wille allein genügte , den Körper auf dem neuesten Stand zu erhalten. In einem ungeheuren Willensakt konzentrierte er sich auf das Licht in ihm und spürte, wie die Wogen der Unruhe sich glätteten und er wieder Herr seines Blutdrucks und seines unsterbl i chen Geistes wurde.
    In diesem Moment klingelte es an der Wohnungstür und Gabriel atmete tief durch. Auf B e such war er nicht eingestellt, doch wann immer ein menschliches Schaf seine Hilfe ben ö tigte, stellte er seine eigenen Bedürfnisse hinten an und stand mit Rat und Tat zur Verfügung.
    Er öffnete die Tür und es trat kein Schaf hindurch, eher eine billige Kopie, ein Wolf im Schafspelz gewissermaßen.
    „Hallo Gabriel, überrascht mich zu sehen?“, fragte Lucy, ging an ihm vorbei und musterte ne u gierig die Wohnungseinrichtung.
    „Nicht wirklich.“ Er schloss die Tür und bot Lucy einen Platz auf dem Sofa an. Azrael, der auf einem dicken Kissen schlief, riskierte ein schräges Auge, fuhr kreischend auf und raste wie von Dämonen gejagt Richtung Küche. Nun ja, dachte Gabriel, er wäre ihm gern gefolgt.
    Lucy schlug die Beine übereinander und betrachtete Gabriel, der sich ihr gegenüber in einen Ohrensessel hatte fallen lassen. Einen Moment studierten sie einander ganz unverhohlen und Gabriel stellte fest, dass der Höllenfürst sich für ihn besonders nett zurecht gemacht hatte. Das perfekt geschminkte Gesicht mit den h o hen Wangenknochen, den katzenhaft geschwungenen Augen und der mähnigen Umrandung dichter schwarzer Haare, der schwarze Overall, der wie eine zwe i te Haut die schlanke Figur mit sämtlichen weiblichen Formen an strategisch wichtigen Stellen betonte, hätte jeden normalen Mann in einen sabbernden Hirntoten verwandelt. Doch Gott sei Dank war er kein normaler Mann.
    „Dieses Innendesign hätte bei uns unten alle Chancen den ersten Preis in der Kategorie ‚ g e schmackloser wohnen ‘ abzuräumen“, sagte sie und ließ ein letztes Mal ihren Blick über das solide Fernsehtischchen und die Gardinen aus einem preiswerten Einrichtung s haus, das den Elch verehrt, streichen.
    „Kannst du bitte zur Sache kommen?“, fragte Gabriel und rieb sich die Stirn. Bedauerlicherwe i se hatte seine Selbstheilung den Kopfschmerz ausgespart.
    „Wo bleibt deine Kinderstube? Bietest du mir keinen Kaffee an?“
    „Na gut“, brummte er und erhob sich widerwillig.
    In der Küche beruhigte er zunächst Azrael, der zitternd und fauchend unter einem Stuhl kauerte und seinem Verhalten nach eindeutig ein himmlisches Wesen war. Nicht zu vergleichen mit der Sorte Katzen, die zu mittelalterlichen Zeiten Hexen auf den Schultern zu sitzen pflegten. Nachdem das Tier sich zufrieden auf dem Stuhlkissen zusammeng e rollt hatte, trug Gabriel das Tablett ins Wohnzimmer und stellte es vor Lucy auf den niedrigen Glastisch. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sie beim Anblick des niedlichen Blümche n musters auf dem Tablett schmerzlich berührt das Gesicht verzog.
    „Wie möchtest du den Kaffee?“, erkundigte er sich in gewohnter Höflichkeit,

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