Engel_der_Elemente-1
ausprobieren. Es kam mir nur gerecht vor, dass du von mir trinken sollst - nicht immer nur ich von dir. Ich wollte dir einen Teil von mir geben.“
„Ich danke dir, für alles. Ich glaube, ich war noch nie jemandem so nahe wie dir und es fühlt sich wundervoll an.“
Anthony antwortete nicht, zog stattdessen Ednas Kleid wieder in die richtige Position.
„Wo ist denn dein Shirt?“
„Ich glaube, das liegt noch unten bei der Tür“ Er grinste. „Wenn es in der Zwischenzeit niemand weggenommen hat.“
Erneut nahm er sie in seine Arme, flog erst hoch in die Luft und schließlich zu Boden. Langsam setzte er Edna ab.
„Weißt du, ich kann auch selber fliegen.“
„Das weiß ich doch, mein Engel. So ist es aber viel schöner.“
„Wir sollten reingehen, bevor die anderen noch eine Vermisstenanzeige aufgeben.“
Sie gab ihm einen kurzen Kuss, hob sein Shirt vom Boden auf und drückte es ihm in die Hand.
Zur selben Zeit saß Stephan zusammen mit seinem Sicherheitschef in seinem Büro. In seiner Bar, dem Zwielicht wurde zum wiederholten Mal ein Toter in den Toiletten gefunden. Die Nadel hatte noch im Arm gehangen ... es sah sehr nach unreinem Stoff aus, wie bei den anderen beiden. Das Tütchen lag neben der Leiche - es war keines von denen gewesen, die Stephan verkaufte. Er vertickte nur blütenreinen Stoff an die Magischen, sie wurden nicht abhängig. An Menschen verkaufte er grundsätzlich nicht. Dieser Junge war schon das dritte Opfer - innerhalb von vier Wochen - das tot in seiner Bar lag.
„Also entweder will mir hier jemand mein Geschäft kaputt machen, oder Cal hatte recht, als er vergangene Woche zu mir kam. Vielleicht steckt ja doch was viel Größeres dahinter.“
„Chef, was soll ich denn jetzt mit dem Jungen machen?“ Alex wirkte verunsichert.
„Schnapp dir Hoody und zieht dem Jungen eine Kappe auf. Als Nächstes tragt ihr ihn raus. Wenn einer fragt, sagt ihr, dass ihr den Jungen nach Hause bringt, weil er total dicht ist und das Klo verkotzt hat – wenn überhaupt einer fragt.“
„Is‘ gut Chef.“
„Fahrt ihn zum Park und legt ihn auf eine Bank, die Polizei oder sonst jemand wird ihn sicher finden. Wenn ihr zurück seid, schickst du mir Hoody rein, wir müssen noch die Wochenabrechnung machen. Ach und noch was Alex, sag den Mädchen draußen, sie sollen mal für eine Stunde die Füße stillhalten. Ich rufe bei Cal an, vielleicht kann der noch mal vorbeikommen. So langsam macht mir die ganze Sache doch Sorgen. Wenn er nicht herkommt, gebe ich den Mädels Entwarnung.“
Jeder in der Stadt wusste, wer der größte Clubbesitzer und unangefochtene Boss der Szene war. Cal. Seine sexuelle Orientierung war kein Geheimnis. Deshalb ging Stephan lieber auf Nummer sicher, ehe sich eines der Mädchen blamierte.
„Wird gemacht Chef.“
Alex verschwand aus seinem Büro. Stephan konnte sich keinen besseren Sicherheitschef für die Bar wünschen. Alex, oder Alexej und sein Bruder Hoody, der nur so genannt wurde, weil er immer diese Kapuzenpullover trug – richtig hieß er Vladimir, waren schon einige Jahre in seiner Bar angestellt. Nur durch Zufall hatte Stephan die aus Russland stammenden Vampire kennengelernt und erfahren, dass sie einen Job suchten. Ursprünglich waren sie als Türsteher eingestellt, doch beide stellten ihre Loyalität mehrfach unter Beweis. So hatten die zwei eine schöne Karriere bei ihm hingelegt. Sie waren mehr als nur seine Angestellte, sie waren zu seinen engsten Freunde geworden. Seine Zeit verbrachte Stephan größtenteils mit ihnen.
Er rief bei Cal im Club an, sagte dem Sicherheitsmitarbeiter am Telefon, das er Cal in einer wichtigen Angelegenheit sprechen wollte. Cal sollte entweder zurückrufen oder bei Stephan vorbeikommen. Als er aufgelegt hatte, suchte er sich den Papierkram zusammen, den sie gleich für die Abrechnung brauchen würden. Er hasste das, aber das Finanzamt verlangte perfekt geführte Bücher von ihm. Er wollte schließlich nicht auffallen mit seinen Geschäften, die unter der Hand liefen.
Ein paar Minuten später rief Cal zurück und Stephan erklärte ihm die neueste Sachlage. Sie verabredeten, sich in zwei Tagen zu treffen, da Cal bis dahin noch etwas nachforschen wollte. Daher gab Stephan den Mädels wieder freie Bahn.
Als Anthony und Edna in den Club zurückkamen, war Matalina mit Layla allein am Tisch. Edna sah, dass die anderen beiden einen Tanzpartner gefunden hatten und zu Salsa-Klängen die Hüften schwangen. Je mehr sie sich
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