Engel_der_Elemente-1
ihr den Mädchen verschwiegen habt. Edna und die anderen Engel haben ein Recht darauf, alles zu wissen. Ich werde den anderen bei der Gelegenheit erklären, was genau ich bin. Einverstanden?“, fragte Anthony. Währenddessen kraulte er beruhigend Ednas Nacken.
„Ja, einverstanden. Weißt du Anthony, ich hätte mir für Edna keinen besseren Mann wünschen können", gab Matalina zurück.
Er grinste nur und küsste Edna auf die Schläfe.
„Nun gut. Da scheinbar noch einiges zu klären ist, sollten wir unser Gespräch für heute beenden. Haltet mich bitte auf dem Laufenden, ja?“
„Klar, Onkel Cal. Wann zeigst du mir dieses Bürogebäude? Ich kann ja schon mal mit dem Rumschnüffeln anfangen.“
„Wenn du willst, jetzt gleich. Es ist nicht weit von hier, nur ein paar Straßenzüge.“
„Ja, wieso nicht. Edna, Liebes, wartest du hier? Es wird gewiss nicht lange dauern.“
„Sicher. Ich kann ja mit Matalina zu den anderen gehen.“
Sie standen auf Anthony ging hinter Edna in Richtung der Tür und brachte seinen Mund nah an ihr Ohr.
„Aber nicht, dass du dir in der Zwischenzeit einen anderen anlachst.“ Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn vielsagend an.
Wie konnte er bloß so was denken?
Cal und Anthony brausten in halsbrecherischem Tempo durch die Straßen.
„Nur weil wir nicht so leicht sterben, musst du doch nicht so rennen!“
„Hey, ich bin zwar schwul, aber kein Weichei! Ich liebe diesen Wagen und ich habe ihn gekauft, weil er so schnell ist!“ Cal lachte.
Normalerweise würde man annehmen, dass getunte Autos, wie Cal eins fuhr, nur was für Hetero-Männer wären. In diesem Fall bestätigte die Ausnahme die Regel. Gleichwohl hatte Cal den Wagen in einem glitzernden Lila lackieren lassen ...
Nach nur wenigen Minuten kamen sie an dem großen Bürogebäude an. Die Fassade war komplett verspiegelt und die Eingangshalle hell erleuchtet. Nicht ungewöhnlich für ein Unternehmen, selbst wenn es bereits nach zehn Uhr abends war. Die Reform hatte einiges verändert, darunter die Öffnungs- und Arbeitszeiten.
Der Empfangstresen schien unbesetzt, doch war die Halle nicht leer. Linker Hand saß ein Wachmann, abgetrennt durch eine gläserne Wand. Er hatte eine Reihe Bildschirme vor sich hängen und auf dem kleinen Schreibtisch stand ein Funkgerät. Dem zufolge gab es noch mehr Sicherheitskräfte im Gebäude.
„Gut, jetzt muss ich nur noch herausfinden, wo dieser Peter sein Büro hat“, murmelte Anthony.
„Einer der Barbetreiber, mit denen ich gesprochen habe, sagte, es sei im zehnten Stock. Er hatte mal einen Termin da - auf welcher Seite des Gebäudes konnte er mir nicht sagen.“
„Das reicht mir für den Anfang. Für übermorgen ist schlechtes Wetter gemeldet, dann kann ich sicher unauffällig um die Fensterfront fliegen. Dunkelheit und Regen sind die perfekte Tarnung. Bis dahin habe ich den Abhörkram besorgt. Vielleicht fällt mir noch etwas ein, wie ich ins Gebäude hinein komme. Es ist besser, wenn ich genau weiß, an welches Fenster ich die Wanze kleben muss. Lange rumsuchen ist doch zu verdächtig ... “
„Sollen wir zurückfahren?“
„Gern, jetzt kann ich ja hier doch nichts machen, ohne aufzufallen. Also zurück zu den Damen!“
„Ha! Du scheinst dich ja in deiner neuen Rolle ganz wohl zu fühlen.“
„Das stimmt. Hätte ich nie von mir gedacht. Aber da kannte ich Edna noch nicht. Ohne Frage würde es dir besser stehen, mit so vielen Frauen in einem Haus zu wohnen. Ich komme mir etwas deplatziert vor.“ Anthony grinste frech.
„Die anderen Engel werden sicherlich bald ihre Partner finden, so bist du vermutlich nicht lange der Hahn im Korb. Zudem wohnt Tom ja ebenfalls dort.“
„Den habe ich noch nicht kennengelernt.“
„Na da mach dich auf etwas gefasst, der ist ein echt heißer Typ ... aber leider hetero!“ Cal zog einen Schmollmund.
Anthony lachte. Sein Onkel war schon ein Fall für sich. Dessen Aussage machte Anthony jetzt neugierig. Wenn dieser Tom so ein toller Hecht war, wie Cal behauptete, war er eventuell ein Konkurrent. Anthony wollte gar nicht daran denken, dass ein anderer ihm seine Edna abspenstig machen konnte.
Sie fuhren schweigend zurück zum 24th7 , wobei Cal auch diesmal einen Bleifuß zu haben schien.
Edna und Matalina setzten sich unterdessen zu den anderen an den Tisch. Sie erklärten kurz, was das Gespräch ergeben hatte und das sie sich am nächsten Tag in aller Ruhe zusammensetzen würden. Die Kellnerin hatte vor einem Augenblick
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