Engel_der_Elemente-1
freute sich auf das Frühstück.
Rasch durchquerte sie die Eingangshalle, am Wohnzimmer vorbei, anschließend in die große Küche, die schön und rustikal eingerichtet war. Alle Schränke waren aus dunklem Holz gefertigt. In der Mitte gab es eine riesige Arbeitsinsel, die mit weißen Fliesen belegt einen schönen Kontrast bot. Darüber hingen Töpfe, Pfannen und allerlei Küchenhelfer. Große Fenster ließen viel Licht in den Raum. Auf der Fensterbank standen Töpfe mit allerlei Kräutern. Maria wuselte geschäftig umher.
„Guten Morgen, Maria", begrüßte Edna sie.
„Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Edna", erwiderte diese.
„Ist sonst schon jemand da?“
„Ja, Matalina ist eben heruntergekommen.“
„Gut, danke.“
Edna lächelte, Maria war eine gute Seele. Was immer man wollte, sie gab ihr Bestes. Das Essen und der Haushalt waren ihr Gebiet; wenn man nach etwas suchte, Maria wusste, wo es war. Als Hexe war das keine große Kunst für sie. Allerdings waren ihre Fähigkeiten nicht sehr ausgeprägt, weshalb sie sich eine Anstellung in einem Haushalt gesucht hatte. Zumindest hatte sie den Mädchen das erzählt.
Edna ging durch die Halle ins Speisezimmer und begrüßte ihre Amme.
„Guten Morgen, Matalina.“
„Hallo Edna. Du siehst nervös aus.“
Edna lächelte nur, drückte Matalina einen Kuss auf die Wange und setzte sich zu ihr an den Tisch. Gleich darauf kam Maria herein und brachte den Kaffee. Alles andere war schon da. Der Tisch war üppig gedeckt, sodass es wie bei einem Frühstücksbuffet in einem Hotel aussah.
Aus dem Flur war kurz darauf Geplapper zu hören. Es dauerte nicht lange, da kamen Isa und Raven in den Raum. Unterschiedlicher konnten die beiden nicht sein. Isa hatte blondes Haar, das ihr bis in die Hälfte des Rückens fiel. Ihre Augen waren blau wie der Himmel an einem Sommertag. Raven hingegen hatte pechschwarzes, kinnlanges Haar und dunkelbraune Augen. Beide waren etwa gleich dünn - so wie sie alle. Raven war allerdings etwas größer als die anderen Mädchen.
Die beiden waren lautstark am Überlegen, wo sie heute hingehen sollten.
„Guten Morgen, ihr Plappertanten!“, rief Edna ihnen zu. „Wie es scheint, habt ihr gut geschlafen. Ihr solltet mit der Diskussion warten, bis Layla da ist.“
„Hallo Edna, hallo Matalina, hallo Maria!“, sagten die zwei wie aus einem Mund.
„Nun setzt euch erst einmal und frühstückt. Der Tag ist noch lang, ihr habt noch genug Zeit zum Überlegen.“
Matalina sah die beiden streng an. Zumindest, was man bei ihr streng nennen konnte. Matalina besaß ein ruhiges Wesen, schließlich war sie eine Elfe. Die langen gelockten Haare schimmerten wie das Herbstlaub eines Waldes. Das hübsche Gesicht ebenmäßig, mit einem stets ruhigen Ausdruck. So rasch brachte sie nichts aus der Fassung. Wie es allen Elfen und anderen Magischen zueigen war, hatte auch Matalina ein junges Aussehen. Sie erschien wie Mitte dreißig, dabei war sie bereits einhundertsechsundfünfzig Jahre alt.
„Also gut. Dann warten wir noch auf Layla. In der Zwischenzeit können wir ja schon Kaffee trinken.“
Raven setzte sich und nahm sich ein Croissant. Isa zog einen
Schmollmund und setzte sich dazu.
„Wie du meinst“, entgegnete sie mürrisch.
Edna konnte nur mit dem Kopf schütteln. So hübsch, wie Isa war, genauso zickig konnte sie auch sein. Immerzu wollte sie bestimmen, wohin sie gehen sollten. Was im Übrigen bei vielen anderen Dingen ebenfalls so war - Isa gab gerne den Ton an.
Währenddessen kam Layla lächelnd herein. Sie war genauso groß wie Edna und hatte eine wunderschöne braune Lockenmähne. Dazu stachen graue Augen aus ihrem zarten Gesicht hervor. Obendrein war sie genau so dürr, wie die anderen.
„Na du, auch schon wach?“, neckte Raven sie.
„Sicher doch. Ich habe im Bad etwas länger gebraucht", gab sie zurück.
„Wir haben auf dich gewartet. Wir sind uns mal wieder uneinig darüber, wo wir heute Abend hingehen sollen", Raven grinste.
Edna lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und sah alle der Reihe nach an.
„Da jetzt alle hier sind … ich hätte euch noch was zu erzählen.“
Matalina blickte auf und sah Edna forschend an.
„Was gibt’s denn Interessantes?“, fragte Isa.
„Nun ja“, Edna sah erneut alle nacheinander an. „Ich habe heute Nacht nur drei Stunden geschlafen.“
„Was denn, und du meinst das wäre ein Zeichen?“, fragte Raven.
„Ich denke schon“, gab sie zurück. „Es war schon das vierte
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