Engel_der_Elemente-1
hatte sich seit der Revolution der Magischen auf knapp vier Millionen Einwohner erhöht. Das war 1985 gewesen, nur ein paar Jahre vor der Geburt der werdenden Engel.
Die Mädchen redeten die ganze Fahrt über. Das Thema des heutigen Tages ließen sie aus. Keine wollte das ansprechen, was ohne Frage allen durch den Kopf ging. Zumindest beschäftigte Edna sich noch immer mit den Dingen, die Tom ihnen erzählt hatte. Sie wusste nicht, ob sie sich über das erworbene Wissen freuen sollte oder ob sie lieber unwissend geblieben wäre.
Das Gespräch der Mädchen war belanglos. Das änderte sich nicht, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren. Der Club lag an der Oranienburgerstraße und war bereits gut gefüllt. Layla ging sofort zur Tanzfläche. Sie liebte es zu tanzen. Edna und Raven wollten inzwischen einen freien Tisch suchen.
Isa ging zuerst zu Cal. Sie klopfte kurz an seine Bürotür, öffnete und steckte den Kopf hinein.
„Hallo Cal.“
„Hallo Isa, es ist immer eine Freude dich zu sehen.“
Sie erzählte Cal, was ihr auf der Seele lag. Im Anschluss daran lief sie herunter, um nach Raven und Edna zu suchen. Die beiden hatten einen Tisch in der Ecke gefunden und die Kellnerin war gerade da.
„Ich möchte einen Sunrise, bitte", sagte sie zu ihr und setzte sich zu den anderen an den Tisch.
„Wo wart du?“, fragte Raven.
„Ich war zu Cal, schnell Hallo sagen.“
„Na dann", sagte Raven und zuckte mit den Schultern.
„Du weißt, ich mag ihn. Es gibt nicht so viele schwule Vampire; er hat was an sich, das ihn so … besonders macht.“
Cal kannte die Mädchen schon lange, und Isa hing außerordentlich an ihm. Matalina war eine gute Freundin von Cal, weshalb die Mädchen ihn kennengelernt hatten.
„Da muss ich dir recht geben", stimmte Edna zu.
„Er ist wie ein großer Bruder, den wir nicht haben. Wir sind noch nicht mal Schwestern, vielleicht so was wie Cousinen. Und das auch nur, wenn man davon ausgeht, dass unsere Väter Brüder sind“, ergänzte Isa.
Edna ließ den Blick schweifen. Cal hatte einen guten Geschmack. Der Club war schön eingerichtet. Gleich, wenn man hereinkam, sah man auf die Bar, welche an der gegenüberliegenden Wand war. Daneben der Hinterausgang. Der Platz dazwischen war mit Teppichboden ausgelegt und mit Tischgruppen versehen. Links an der Wand gab es gepolsterte Bänke, jeder Tisch war mit einer Trennwand von den anderen abgeschirmt. Ging man nach rechts, kam man auf die Tanzfläche. Sie nahm etwa die halbe Grundfläche des Clubs ein. Quer darüber verlief der Treppenaufgang zu Cals privaten Räumen und dem Büro des Clubs. Unter der Treppe, an der rückwärtigen Wand, waren die Waschräume untergebracht.
Cal hatte für die Einrichtung einen modernen Stil gewählt, dabei viel Chrom und Glas verwendet. Die Beleuchtung war indirekt, an den Wänden sowie den Bodenleisten waren kleine Lämpchen angebracht, die ein warmes Licht ausstrahlten. Es war gerade hell genug das man es nicht mehr als düster bezeichnen konnte. Die Einrichtung und die Musik waren sicher die Hauptgründe, warum so viele Leute herkamen. Es war einfach ein Club zum Wohlfühlen. Außerdem ein sicherer, denn es gab immer vier Sicherheitsmitarbeiter, die alles im Blick hatten. Zudem hatte Cal einen guten DJ eingestellt, der einen abwechslungsreichen Mix spielte. Mal modernen Pop, dann wieder Oldies und auch Stücke, zu denen man klassisch tanzen konnte. Gerade spielte er einen Rock `n Roll aus den sechziger Jahren.
Die Mädchen blieben bis elf Uhr. Horbin brachte sie sicher nach Hause zurück. Dort gingen sie alle gleich in ihre Zimmer. Ednas lag neben dem von Layla, und das Bad grenzte an ihre Wand. Sie hörte, das Layla die Dusche aufdrehte.
Kein Wunder, beim dem Tanzstil!, dachte Edna amüsiert. So verschwitzt würde ich mich auch nicht schlafen legen.
Sie zog sich ein Nachthemd an. Wie viele Tage sie wohl noch schlafen könnte? Sie hatte keine Ahnung, niemand konnte ihnen sagen, wie lange die Wandlung dauern würde. In drei Tagen war ihr Geburtstag und sie freute sich darauf. Maria machte einen herrlichen Geburtstagskuchen, den es auch wirklich nur an den Geburtstagen gab.
Edna wollte nicht mehr nachdenken und schlug die Decke von dem großen Himmelbett zurück. Sie hatte sich das Bett zu ihrem achtzehnten Geburtstag gewünscht und sie liebte es. Gefertigt war es aus massivem Eichenholz, mit großen Pfosten an den Ecken und einem Baldachin aus weinrotem Samt. Dazu gehörte eine Tagesdecke aus
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