Engel_der_Elemente-1
habe.“
„Die Fünfte. Die vier Nächte vorher habe ich auch je drei Stunden geschlafen, wie heute. Nur, dass ich heute eben SO aufgewacht bin.“ Sie zeigte mit den Händen an ihrem Körper entlang.
„Und was ist mit deiner Kraft? Schon getestet?“
„Nein, das habe ich mich nicht getraut.“
„Jetzt das Wichtigste … wie fühlt sich das an?“, Laylas Blick durchbohrte Edna regelrecht.
„Sehr gut, ehrlich. Irgendwie … erwachsen? Ich kann es nicht erklären“, ratlos sah sie an sich herunter.
„Soll ich mal nachsehen, ob Tom unten ist? Er kann dir sicher mit den Flügeln helfen.“
„Das wäre nett von dir. Ich suche in der Zwischenzeit was raus, das ich drüber anziehen kann. So muss er mich nicht unbedingt sehen.“
Layla ging aus dem Zimmer und Edna durchsuchte ihren Schrank. Sie probierte alle Hosen aus, keine passte mehr. Edna bekam sie nur bis an die Oberschenkel, dann war Schluss.
Na toll! , dachte sie bei sich.
Ganz hinten, im obersten Fach, fand sie schließlich eine ausgeleierte Trainingshose. Die konnte sie überstreifen, welch ein Glück. Ein T-Shirt war unmöglich, also blieb es bei dem Nachthemd.
Layla kam mit Tom im Schlepptau zurück.
„Sieh sie dir an, ist das nicht irre?“, jubelte Layla.
Er kam mit ins Zimmer und schloss die Tür. „Hammermäßig! Was siehst du sexy aus! Und deine Flügel, einfach wunderschön.“ Ein Strahlen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Bewunderung und ehrliche Freude waren ihm deutlich anzusehen – wie auch ein schimmerndes Glitzern in seinen Augen. Tom kam auf Edna zu und umarmte sie.
„Meinen Glückwunsch", sagte er dann.
„Ähm, danke für das Kompliment. Mein Geburtstag ist aber erst Montag. Und bitte, keine Anspielungen, kein Interesse! Du hast uns schon genug geschockt mir der Geschichte von dem ominösen Partner.“
Tom war zwar ein eindrucksvoller Mann, doch Edna wollte nicht, dass er sie derart betrachtete, mit leuchtendem Blick. Eben wie ein Mann, nicht wie ein Familienmitglied.
„Entschuldigung, ich bin halt auch nur ein Mann und habe meine Meinung geäußert. Außerdem seid ihr für mich wie kleine Schwestern, also keine Angst. Und gratuliert habe ich zur neuen Edna, nicht zum Geburtstag.“
„Oh. Könntest du mir bitte erklären, wie ich diese Dinger wieder in mich rein quetschen soll? Ich möchte mir gern etwas anziehen. Also … etwas anderes anziehen.“
„Sicher. Das ist leicht. Zieh deine Schultern etwas rauf, spann sie an und dann mach so, als wenn du die Flügel flach zusammenschieben willst. Schulterblätter zusammen, Brustkorb raus.“
Sie probierte es und schwupp, waren die Flügel weg.
„Na das war ja wirklich simpel. Ich hab‘s nicht hinbekommen. Dafür bin ich aber schon durch mein Zimmer geschwebt.“
„Das hört sich gut an. Komm nach dem Frühstück runter in den Trainingsraum, dann können wir üben.“
„Abgemacht. Und jetzt verschwinde ich im Bad – sofern ich noch etwas Passendes zum Anziehen finde.“
„Ich gehe auch wieder rüber, denn im Schlafanzug gehe ich gewiss nicht Frühstücken“, bemerkte Layla.
Die beiden verließen das Zimmer, und Edna stand wieder vor ihrem Schrank. Einen BH konnte sie gleich streichen, von ihren würde keiner mehr zugehen. Geschweige denn passen. Sie suchte ein T-Shirt hervor und eine Sweatjacke. Wenn sie schon mit der Trainingshose vorlieb nehmen musste, konnte der Rest genauso gut sportlich sein. Eine andere Wahl hatte sie schließlich nicht. Zum Glück trug sie am liebsten Boxershorts, denn die würden bestimmt noch passen, wenn auch etwas enger.
Anschließend ging sie unter die Dusche. Ihr Körper fühlte sich fremd unter ihren Händen an, sie musste sich erst daran gewöhnen. Wie gut, dass sie mit diesem Problem nicht allein da stehen würde.
Da es Samstag war, hoffte sie, dass trotzdem alle zeitig beim Frühstück sein würden. Nach dem Training mit Tom musste sie wohl erst mal einkaufen fahren. Mit der neuen Garderobe hatte er recht behalten.
Edna war gespannt auf die Reaktion der anderen und ging lächelnd nach unten.
3
Natürlich waren alle begeistert, als sie Edna im Speisezimmer sahen. Sie war als erste da gewesen und hatte gewartet. Alle beglückwünschten sie. Layla hatte bereits ausgerechnet, wenn es bei ihr auch nur fünf Tage dauern sollte, wäre sie am Mittwoch verwandelt. Layla war deutlich nervös und rutschte andauernd auf ihrem Stuhl herum. Sie konnte es vermutlich kaum erwarten, auch ein richtiger Engel zu
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