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Engel_der_Elemente-1

Engel_der_Elemente-1

Titel: Engel_der_Elemente-1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie_R_Nikolay
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demselben roten Stoff. Bezogen war es mit weißem Leinen.
    Edna kuschelte sich in ihr Kissen und schloss die Augen. Es konnte nicht lange dauern, bis sie erneut aufwachen würde. Damit behielt sie recht.
     
    Edna sah auf ihren Wecker - halb drei. Wieder nur drei Stunden geschlafen. Sie blinzelte, entgegen ihrer Gewohnheit lag sie auf dem Bauch und sie merkte sogleich, warum. Sie konnte auf ihrem Rücken die Flügel spüren, sie lagen entfaltet da und kitzelten sie. Wie von der Tarantel gestochen sprang sie auf und schaltete mit zitternden Händen das Deckenlicht ein. Sie ging zu dem großen Spiegel neben der Kommode und glaubte kaum, was sie darin sah.
    Bin das immer noch ich?
    Die Flügel ragten hinter ihr heraus. Strahlend weiß und schimmernd wie Samt. Die Ränder waren geschwungen und liefen nach unten leicht schräg aus. Edna wackelte ein wenig mit ihnen und sie bewegten sich lautlos.
    Also, wie Engelsflügel sehen die aber nicht aus!, dachte sie.
    Zumindest nicht, wie sie auf Bildern aussahen - mit Federn und so. Vorsichtig fuhr sie mit der Hand an den rechten Flügel. Sie spürte die Berührung, als würde sie ihre Haut anfassen.
    Unglaublich!
    Die samtene Oberfläche war weich und warm.
    Danach betrachtete sie den Rest von sich. Ein Glück, das sie ein leichtes Nachthemd angezogen hatte – ein rückenfreies – denn ein anderes wäre wohl zerrissen. Der Stoff spannte sich über ihre Brüste, die jetzt viel größer waren. Edna schätzte gut zwei Körbchengrößen mehr.
    Ihr Bauch war noch flach, ihre Hüften waren jedoch breiter geworden. Sie drehte sich etwas und sah, dass ihr Po viel runder wirkte. Vorher war er kaum vorhanden gewesen und jetzt reichte der Saum des Seidenhemdchens nicht mal mehr bis an die Schenkel, so rund war ihr Hintern geworden. Ohne Frage war es aber ein wirklich kurzes Nachthemd!
     
    Noch immer konnte sie kaum glauben, dass sie es geschafft hatte. Ihre Hände zitterten unentwegt und ihr Herz klopfte schnell in der Brust. Edna hatte, wie die anderen, so lange auf diesen Moment gewartet und jetzt? Fasziniert sah sie sich an, lächelte ihrem eigenen Spiegelbild zu.
    Tom hatte recht gehabt. Sie waren alle sehr knabenhaft gebaut, und jetzt? Sie sah aus wie eine richtige Frau, wie in Hochglanzmagazinen. Wahnsinn! Ihr gefiel es, wie sie jetzt aussah. Selbst wenn es ihr ungewohnt erschien und sie sich erst einmal an das neue Ich gewöhnen müsste.
    Edna versuchte sich darin, die Bewegung der Flügel zu verstehen. Erst schlug sie die Seiten wiederholt aneinander, dann streckte sie die Flächen weit aus. Im Grunde genommen war es mühelos sie zu bewegen, so als hätte sie ein paar Arme mehr. Nur mit dem Einfalten wollte es nicht so recht klappen. Edna bekam sie nicht in sich hinein. Also übte sie weiter den Schlag.
     
    Nach einiger Zeit, es dämmerte draußen schon, hob sie das erste Mal vom Boden ab. Sie schwebte etwa auf Kniehöhe über ihrem Teppich und lachte laut auf.
    Ist das ein schönes Gefühl!
    Die Freude durchfuhr ihren gesamten Körper und überschwemmte sie mit Glückshormonen. Sie konnte sich nach allen Seiten bewegen und blieb trotzdem in der Luft. Frei und schwerelos kam Edna sich vor - sie war stolz auf sich.
    Ohne Vorwarnung ging ihre Zimmertür auf und Layla platzte herein.
    „Ich habe auch nur …“, begann sie. „Wow! Das ist ja irre!“, rief sie laut.
    Edna kam auf den Boden zurück und umarmte sie.
    „Ich hab‘s geschafft! Ich kann fliegen!“
    „Hab‘s gesehen. Du bist verwandelt! Lass dich mal ansehen.“
    Layla befreite sich aus der Umarmung und trat etwas zurück.
    „Hey, du siehst ja richtig scharf aus!“
    „Na, ich darf doch sehr bitten!“ Edna schaute sie gespielt empört an.
    „Also, wenn ich du wäre, dann würde ich mal dieses etwas zu kleine Nachthemd gegen andere Sachen eintauschen.“
    „Würde ich ja, aber ich bekomme diese Dinger nicht in den Rücken zurück. Daher habe ich ein wenig geübt. Und nun ist schon so viel Zeit vergangen. Weshalb bist du eigentlich schon auf?“, sie sah Layla fragend an.
    „Ich konnte auch nur drei Stunden schlafen, das wollte ich dir eigentlich gerade erzählen. Ich war total aufgekratzt vom Tanzen gestern, ich konnte erst nicht einschlafen. Deshalb habe ich bis zwei Uhr gelesen und war jetzt, um fünf, wieder wach. Und da ich wusste, dass du auch wach bist, kam ich rüber.“
    „Willkommen im Bunde.“
    „Die wievielte Nacht war das jetzt bei dir? Die Verwandlung war ja schneller da, als ich erwartet

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