Engel_der_Elemente-1
beseitigt werden. Er war ja eh schon schwarz, da hatte Stephan auch kein schlechtes Gewissen.
„Ja, ja. Schon gut. Im Grunde solltest du stolz auf deine Fähigkeit sein. Außerdem hatte ich ja schon gesagt, dass du uns eine gute Hilfe sein kannst.“ Anthony hob beschwichtigend die Hände.
„Wie mir scheint, sind wir alle eine gute Truppe. Jeder kann was anderes und es ergänzt sich gut", sagte Edna.
„Ja. Den Göttern sei Dank, und das meine ich wörtlich!“, Anthony lachte.
Um Viertel nach vier war Matalina wieder da. Sie kämpfte sich gerade durch die Tür, als Edna auf dem Weg in die Küche war.
„Warte, ich nehme dir was ab!“, rief sie ihr entgegen.
„Danke.“ Sie gab ihr zwei der vier großen Kleidersäcke.
„Ich habe schon einen Blick darauf geworfen und muss sagen, Heinrich hat wirklich sehr gute Arbeit geleistet“, Matalina schmunzelte. „Eure Männer werden Augen machen", raunte sie Edna zu. Danach rief sie schallend durchs Haus. „Engel, zur Anprobe bitte!“
Die drei kamen sofort angestürmt, die Männer hinterher.
„Ihr wartet jetzt mal schön im Wohnzimmer und die Damen probieren ihre neue Garderobe", wies sie alle an.
Sie verteilte die Kleidersäcke und scheuchte die Mädchen die Treppe rauf. Sie liefen alle in das erste Zimmer, welches Layla gehörte.
Edna zog den Reisverschluss ihres Kleidersacks auf. „Grundgütiger …“, sie glaubte es kaum. Ihre Montur war so flammend rot wie ihr Haar. Langsam zog sie die Sachen heraus. Eine Lederhose - weich und schmal geschnitten. Es folgte etwas Vergleichbares wie eine Weste und ein Gürtel mit den gewünschten Schlingen für ihre Kurzschwerter. Sogar ein Paar Stiefel steckten in dem Sack. Alles doppelt genäht, wobei das Leder sich sehr stabil und doch anschmiegsam anfühlte.
„Heinrich sagte, dass er dem Leder eine besondere Behandlung zukommen ließ“, Matalina lächelte. „Los probiert es an!“
Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Edna sah, dass die Sachen der anderen ähnlich geschnitten waren. Rasch schlüpfte sie aus ihren Sachen, ließ nur den Slip an - die Weste sah nicht so aus, als könnte man darunter noch einen BH tragen. Es war vielmehr so, als wären Schalen eingenäht, die ihn ersetzten. Vorne wurde sie mit einem Reißverschluss zugemacht und passte perfekt. Anschließend zog sie die Hose über - sie saß wie eine zweite Haut. Alles fühlte sich wie eine zweite Haut an. Die Stücke waren mit einem Innenstoff versehen, wobei Edna auf Seide tippte. Schließlich der Gürtel, breit und mit Doppelschnalle. Die Schlingen saßen genau auf ihrer Hüfte. Zuletzt setzte sie sich auf Laylas Bett, um die Stiefel anzuziehen. Sie waren ebenfalls rot, aus dem gleichen Leder gefertigt, wie der Rest. Der Schaft legte sich um ihre Waden, bis unterhalb der Knie, und sie wurden mit glänzenden, silbrigen Schnallen geschlossen. Edna bezweifelte, dass es Silber war. Sie vermutete eher, dass es sich um Titan handelte. Die feste Profilsohle war schwarz und versprach Halt auf jedem Untergrund. In dem Moment sah sie auf und bemerkte, dass die anderen ebenfalls fertig waren.
„Wie ich es mir gedacht habe. Ihr seht umwerfend aus!“ Matalinas Augen leuchteten.
Edna sah die anderen an. Ravens Montur war schwarz, die von Layla hellgrau und Isa erstrahlte in vollkommenem Weiß. Alles war in etwa gleich gefertigt, nur dass Isas Weste – Bustier - was auch immer, mit kleinen Schnallen geschlossen wurde. Und Ravens Stiefel waren geschnürt. Verrückterweise hatte jede von ihnen auch noch ein kleines Täschchen, das man um den Oberarm binden konnte.
„Heinrich meinte, dass die Engel in modernen Zeiten bestimmt ein Telefon dabei hätten!“, sagte Matalina zur Erklärung.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Heinrich auch Stiefel macht!“, meinte Isa.
„Ich finde die Sachen klasse!“, sagte Raven.
„Ja, jetzt fehlen nur noch unsere Waffen!“, Layla griff nach ihrem Schwert, das noch immer auf der Kommode lag.
Die Scheide für das Schwert war auf ihrem Rücken befestigt, sodass der Schwertgriff über ihren Nacken herausragte. Sie entließ ihre Flügel aus dem Rücken. „Na super, passt ja hervorragend!“, sagte sie erfreut.
Wie Recht sie hatte. Genau durch die Mitte der beiden Flügel lag das Schwert an ihrem Rücken an.
„Ich gehe mal schnell mein Zeug holen", sagte Isa.
Edna und Raven eilten ihr nach und kurz darauf bewaffnet zurück. Ednas Kurzschwerter lagen an ihren Oberschenkeln an, Isa hatte den Bogen auf der
Weitere Kostenlose Bücher