Engel_der_Elemente-1
habe mich hier eingegraben. Jetzt bin ich nur noch wütend. Deshalb habe ich auch alles gelassen, wie es war.“
„Wo hat sie den Zauber denn gemacht?“, wollte Raven wissen.
„Draußen, in der Garage. Das Tor stand an diesem Morgen offen, der Zeitungsjunge hat sie entdeckt und die Polizei gerufen.“
„Kannst du uns alles zeigen? Vielleicht kann ich ja noch etwas entdecken. Wir haben den Verdacht, dass der Dämon nicht zurück in die Hölle ging, sondern ausgebrochen ist.“
„Oh, bei den Göttern! Ich hoffe, dass es nicht so ist. Natürlich könnt ihr euch das ansehen, kommt mit.“
Isabell führte die beiden vor das Haus, neben dem eine kurze Einfahrt lag. Das Garagentor war mit Blumenbildern bemalt und die Einfahrt vollgestellt mit Blumenkübeln.
„Kein Wunder, dass mir die Garage eben nicht aufgefallen ist. Die ganzen Blumen ... das ist sehr hübsch", sagte Raven.
„Danke. Die Blumen geben mir Kraft, sie sind wie eine kleine Sonne für mich.“
„Sag mal, was für eine Hexe war deine Mutter?“, Valerian sah sie fragend an.
„Ich denke, das ist offensichtlich – eine Flora", gab Isabell zurück.
„Ich weiß, die Frage hätte ich mir sparen können. Aber ich wollte mich nur vergewissern", antwortete er ihr und lächelte.
Isabell ließ das Tor aufschwingen und schaltete die Beleuchtung ein. Valerian erkannte gleich, was er da vor sich sah. Die Hexe hatte ihren Wachskreis auf den Boden gezeichnet, die Kerze und das Glas mit dem Aschestaub standen noch daneben. Um den Kreis lagen viele Blüten, die mit der Zeit getrocknet waren. Der Kreis selbst – er hatte eine Lücke!
„Ich will nicht vorschnell sein, aber der Kreis ist geöffnet. War das schon so, als deine Mutter gefunden wurde?“
„Ja. Sie lag auf der anderen Seite. Man hätte meinen können, dass sie schlief, doch ihr ganzer Körper war gerötet, wie bei einem Sonnenbrand und sie roch nach Schwefel.“
„Unter diesem Umstand sollten wir davon ausgehen, dass er entkommen ist. Sie sind sehr listig, wenn es darum geht, die Hölle verlassen zu können. Innerhalb des geschlossenen Kreises sind sie wie ein Gast, der zu Besuch ist. Gezwungen wieder zu gehen. Doch wenn die Hexe den Kreis nur einen Zentimeter öffnet, können sie sich befreien. Wenn deine Mutter die Gesundheit für dich erkaufen wollte, hat sie sich vielleicht auf alles eingelassen, was der Dämon verlangt hat.“
„Ich habe immer zu den Göttern gebetet, dass sie nicht leiden musste, dass es schnell ging. Und ich wünsche mir von Herzen, dass sie für ihre falsche Tat nicht zum Teufel geschickt wurde.“ Isabell sah richtig verloren aus.
„Ich kann dir nichts versprechen, doch ich kann meinen Vater nach ihr fragen, ob sie auf der Ebene der Seelen angekommen ist. Es ist eine Tat des Herzens, sein eigenes Leben für das des Kindes zu geben. Eigentlich sollte das nicht bestraft werden.“
Isabell sah Raven dankbar an. „Das würdest du tun? Ich würde mich sehr viel leichter fühlen, wenn es ihr gut ginge. Nicht dass sie für ihr Verhalten büßen muss - für alle Ewigkeit.“
Raven drückte Isabell kurz an sich, anschließend machten sie sich mit Valerian auf den Weg. Er wollte noch kurz zum Hexentanz, und sehen, wie Mattheo klarkam.
Edna, Isa und Anthony hatten in der Zwischenzeit Bekanntschaft mit verschleierten Seelen gemacht. Die drei waren durch eine Straße gelaufen, in der es ein Lokal nach dem anderen gab. Dazu noch ein paar Imbissstuben, ein Pornokino und Spielhöllen. Als sie gerade eine Seitenstraße passierten, rief ihnen ein Mann daraus zu.
„Hey ihr! Ihr seht ja geil aus. Teilt euer Typ auch?“
Anthony knurrte bedrohlich. Die Engel sahen sich kurz an - sie trugen ihre Kampfmontur und hatten auch die Waffen mitgenommen. Es gab so viele, die bewaffnet durch die Gegend liefen, da fielen sie nicht weiter auf. Die drei drehten sie sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. In der Seitenstraße standen drei Biker, alle schwarz gekleidet, mit Bierflaschen in der Hand. Einer kam auf sie zu und pfiff anerkennend durch die Zähne.
„Und, Lust auf `ne Nummer?“, fragte er sie lallend.
„Wohl eher auf `ne satte Tracht Prügel", grummelte Anthony.
Isa tauchte in ihren Aurablick ab. „Wie erwartet, alle grau!“, meinte sie.
Edna zog eines ihrer Kurzschwerter und zielte mit der Spitze auf den Brustkorb von Biker Nummer eins. Der wich erschrocken zurück.
„Hey, so war das doch nicht gemeint! Ihr saht bloß so aus, als wolltet ihr
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