Engel_der_Elemente-1
Schulter und die Pfeile in der weißen Hülse auf dem Rücken, ähnlich der Position von Laylas Schwert. Raven hatte ihre Dolche unter dem Rippenbogen, sie wurden mithilfe eines Brusthalfters gehalten.
„Würde ich euch nicht kennen, dann hätte ich jetzt ordentlich Respekt vor eurer Erscheinung", meinte Matalina.
„Ach, und nur weil du uns kennst, glaubst du, du brauchst das nicht?“, witzelte Isa.
Matalina schnaubte. „Schade, dass Samuel nicht da ist. Sollen wir trotzdem runtergehen und den Männern mal zeigen, was es heißt, einen Engel zur Partnerin zu haben?“
„Klar, so sehen sie direkt, wer hier das Sagen hat!“, erwiderte Layla frech.
Sie alle entfalteten ihre Flügel, anschließend ging Matalina voraus. Layla ging ihr nach, Edna folgte ihr. „Hübscher Hintern!“, raunte sie Layla zu.
Die lachte und wackelte mit ihren Hüften. Edna kicherte. Unten angekommen ließ Matalina sie vor der Wohnzimmertür anhalten.
„Meine Herren! Die Engel in Perfektion!“, rief sie aus, als sie voranging.
Alle drei drehten sich zur Tür um. Sie machten große Augen und starrten mit offenem Mund.
Anthony dachte, wenn er so mit Edna kämpfen sollte, sie mit diesen Klamotten, dann hätte er wahrscheinlich einen Dauerständer. Bei den Göttern, sie war so schön und sah trotzdem Furcht einflößend aus.
Stephan hatte sich am schnellsten gefangen. „Ich glaube, ich will mich niemals mit euch anlegen!“
„Oh nein, ich auch nicht. Es ist verwirrend, ihr seht zugleich wundervoll und tödlich aus. Ich weiß nicht, ob es die Kleidung ist, aber ihr strahlt unglaublich viel Macht aus!“, sagte Valerian.
„Da kann ich mich nur anschließen. Ich will nicht in der Haut der Dämonen und der Sklaven stecken!“, stimmte Anthony zu. „Hey Isa, zeig mal dein schönstes Lächeln. Ich mach mal flott ein Foto und schicke es Samuel. Damit er nicht mault, weil er das verpasst hat!“, Anthony zückte sein Handy. „Ich werde auch dazuschreiben, dass er erst anhalten soll, bevor er sich das Bild ansieht!“, er schmunzelte.
Im Anschluss machte er eine Aufnahme von allen vier Engeln, wie sie so beieinanderstanden. Rasch tippte er noch den Text dazu und drückte auf Senden.
17
Samuel raste mit zweihundert Sachen über die Autobahn, als er das Piepsen des Handys hörte. Er warf einen kurzen Blick darauf und sah, dass die Nachricht von Anthony kam. Er verlangsamte seine Fahrt und reihte sich auf der rechten Spur ein.
Fahr bloß ran, bevor du das öffnest.
Die Buchstaben leuchteten ihm entgegen. Was sollte das denn? Er blickte auf, vor ihm verkündete ein Schild, dass der nächste Parkplatz in zwei Kilometern käme. Dann würde er dort kurz halten. Wenn Anthony schon so eine Andeutung machte, war die Hauptnachricht wohl etwas Bedeutendes. Er fädelte sich auf der Abbiegerspur ein und lenkte seinen Wagen auf den ersten Parkplatz. Daraufhin öffnete er die Nachricht.
Samuel blieb die Spucke im Hals hängen - was er auf dem Bild sah, ließ ihn erstarren. Die Engel standen nebeneinander, voll bewaffnet, in hautenger Montur, die Flügel ausgebreitet und strahlten selbst auf dem Foto unglaubliche Macht aus. Isa lächelte ihn aus dem Bild heraus an, ihre weiße Kleidung schien zu strahlen. Sofort wünschte er sich, sie im Arm zu halten, allen zu zeigen, dass er zu ihr gehörte, dass er ihr Mann war ...
Er musste sich zusammenreißen und drückte das Bild weg, sonst würde er sie noch stundenlang anstarren. Danach warf er das Telefon auf das Armaturenbrett und legte den Gang ein, je schneller er ankam, umso schneller kam er auch wieder zurück.
Es war nicht viel los auf den Straßen, und er fuhr so temporeich, wie der Verkehr es erlaubte. Was hieß, er war ständig mit über zweihundert Sachen unterwegs. Er hatte keine Angst vor der Polizei, denn er besaß genügend Bargeld, um etwaige Strafen zu zahlen. Normalerweise hielt er sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit, heute jedoch hatte er es eilig und stellte einen Rekord auf. Nach nur fünfeinhalb Stunden erreichte Samuel die Avenue de la Porte Pouchet, die Straße in der Pariser Stadtmitte, in der seine Mutter residierte. Er parkte vor dem vornehmen Haus und nahm sein Handy mit. Wie praktisch, das Anthony das Bild geschickt hatte, so konnte er seiner Mutter die Engel gleich zeigen.
Raven und Valerian waren etwa zur gleichen Zeit auf dem Weg zu Isabell Handermann. Sie wohnte in einem ruhigen Stadtgebiet. Als sie zu der angegebenen Adresse kamen, war Raven
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