Engel der Kindheit
ihr entgegen, wartete ab, was sie sich noch einfallen lassen würde, um ihn zu verführen.
Strippend langsam öffnete sie Knopf für Knopf ihres Blazers, fuhr sich streichelnd über den flachen Bauch, berührte die winterweiße Spitze ihres durchsichtigen BHs und befreite ihre pralle Brust von dem durchsichtigen Gewebe. Auffordernd reckte sie ihm die dunkle Knospe entgegen, befeuchtete ihren Finger an ihrem rotgeschminkten Mund und glitt über die harte Brustwarze.
Teilnahmslos zog Nils an seiner Zigarette, lehnte sich gegen das Geländer und sah ihr ohne Regung zu.
Frivol raffte sie ihren Rock in die Höhe, spreizte ihre Beine, stellte ein Bein auf die Brüstung, fuhr sich in ihr heißes Fleisch, rieb sich ekstatisch mit ihren leuchtend rotlackierten Fingernägeln, die sich hart von dem dunklen Fleisch abhoben, atmete stöhnend, massierte dazu knetend ihre Brüste und bäumte sich erschauernd auf.
„Na also, geht doch! Du brauchst mich doch gar nicht!“ Angeekelt drehte Nils sich von ihr ab.
„Du, du...!“ Fuchsteufelswild schlug sie auf seinen Rücken ein, versetzte ihm Fausthiebe, zerkratzte seinen Hals, so dass das Blut über seinen Hemdkragen rann, versuchte ihn zu sich umzudrehen, doch ihre Kraft reichte nicht aus. Von Sinnen hieb und schlug sie bestialisch auf ihn ein, kreischte und schrie ihm die beleidigendste Ausdrücke entgegen, bis sie voller Zorn ihr Kostüm zuknöpfte und zornbebend das Haus verließ.
Geräuschvoll sah Nils sie in ihrem Porsche Coupé über die geschlängelte Küstenstraße rasen.
Wie früher hatte er sich in einen Kokon eingesponnen, der ihn geben jede Demütigung, gegen jeden Angriff abschirmte. Früher hatte ihn Lena aus dieser Glasglocke befreien können, nur ihr war es gelungen, zu ihm durchzudringen, heute musste er selbst damit fertig werden. Bereits immun geworden war er gegen ihre Reize. Mit der Gewalttätigkeit, die alte Wunden in ihm aufriss, würde er lernen müssen, fertig zu werden. Immer noch war er nicht in der Lage, sich zu wehren. Viel zu große Angst hatte er, die Kontrolle über sich zu verlieren, wenn er anfangen würde sich zu wehren. In seinem Innersten ahnte Nils, dass er dann erst Ruhe geben würde, wenn sein Gegner, oder jetzt seine Gegnerin, tot vor ihm auf dem Boden liegen würde.
Gegen zehn Uhr am Abend trat Marie-Luise in das große, mit erlesenen Antiquitäten eingerichtete Wohnzimmer. Salopp lehnte Nils zwischen dem Rahmen der geöffneten Terrassentüre, ein breites Glas Whiskey mit Eis in seiner Hand und sah ihr gleichgültig entgegen.
„Das ist ein Mann, der stellt alle in den Schatten!“ Abfällig verzogen sich Marie-Luises Mundwinkel nach unten. Gerötet waren ihre Lippen, absichtlich hatte sie darauf verzichtet, die Spuren des Sexes mit Lippenstift zu übermalen. Zerknautscht war ihr Designerkostüm. Nicht wie sonst waren ihre Haare akkurat in Form gebracht, sondern aufgewühlt und verwegen. Verächtlich lächelte Nils ihr entgegen, ihr Versuch, ihn eifersüchtig zu machen, war so plump, wie aussichtslos. „Das freut mich für dich, dann wirst du deine Versuche, mich verführen zu wollen, hoffentlich unterlassen. Ich bin wirklich dankbar, wenn du einen würdigen Ersatz gefunden hast, denn ich würde dich nicht einmal mehr mit der Kohlenzange berühren!“
Graziös ein Bein vor das andere setzend, schritt Marie-Luise nahezu schwebend auf Nils zu, ließ ihn nicht aus ihren eiskaltblickenden Katzenaugen, bis sie dicht vor ihm stand. Dreist fuhr ihre Hand über seine raue, versteinerte Wange, ordinär presste ihr Bein sich zwischen seine Beine.
„Seien wir doch mal ehrlich...“, begierig wartete sie auf eine Anschwellung seiner Lenden, „jeder vor dir und jeder nach dir, wird mich besser befriedigen können,... du bist... na ja, eher lasch, lahm und langweilig! Marc hat mich durchgevögelt, er hat nicht nach einem Mal erschöpft aufgegeben, wir haben es den ganzen Nachmittag getrieben! Das ist ein Mann, davon kannst du nur träumen, mein Lieber!“ Schwelgend rieb sie ihre schweren Brüste wollüstig an seinen Oberkörper, liederlich leckte ihre spitze Zungenspitze seinen freien Hals entlang, genüsslich ließ sie ihre Hand von seinem Kinn, über seine Brust, zu seinen Lenden gleiten.
„Hau endlich ab! Du widerst mich so an!“ Grob stieß Nils sie mit beiden Händen von sich. Angeekelt hatte er die Augen zusammengepresst, abrupt wendete er sich ab und schritt vollends auf die Terrasse. Über ihm spannten sich die ersten
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