Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Engel der Schuld Roman

Titel: Engel der Schuld Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
Vom Netzwerk:
im selben Zeitraum an der Penn State. Es wäre sinnvoll, sich zuerst die NCIC -Berichte über ungelöste Entführungen und Morde in dieser Gegend geben zu lassen.«
    »Schon erledigt.«
    »Gut.«
    »Aber wenn Wright so etwas schon früher gemacht hat«, sagte Cameron, »dann hat er seine Spuren hervorragend verwischt. Ich habe in seinem Lebenslauf noch nicht einmal eine Andeutung von Problemen gefunden. Er ist in Mishwaka, Indiana, aufgewachsen. Seine Eltern haben sich getrennt, als er elf war. Der Vater hat wieder geheiratet und ist nach Muncie gezogen. Wright und seine Schwester blieben bei der Mutter, die vor ein paar Jahren an einer Gehirnembolie gestorben ist.«
    »Schwester?« Ellen horchte auf. »Wo ist die Schwester? Haben Sie mit ihr geredet?«
    »Ich habe nichts über sie. Sie ist wahrscheinlich irgendwo verheiratet. Wright selbst wäre der einzige, den man fragen könnte, und ich kann mir nicht vorstellen, daß er so gütig ist, uns diese Information zu geben. Ich würde sagen, die Schwester ist eine Sackgasse, aber vielleicht kommt sie jetzt unter ihrem Stein hervorgekrochen und tritt als Star in der Ricky-Lake-Show auf – Geschwister des Bösen, eine Folge unserer Reihe über kriminelle Serientäter.«
    »Kleiner Themenwechsel«, sagte Cameron und wedelte mit einer Fotokopie von Wrights offiziellem schriftlichem Alibi. »Wright sagt aus, er wäre am Samstag, dem zweiundzwanzigsten, zu einem späten Lunch nach Hause gekommen und dann gegen halb drei nach Harris zurückgekehrt. Sie haben einen Zeugen, der behauptet, er habe Wrights Saab zu dieser Zeit auf der Lakeshore in südlicher Richtung fahren sehen.
    »Wir glauben natürlich nicht, daß Wright den Wagen gefahren hat, denn etwa um diese Zeit wurde O'Malley angegriffen. Aber wir wissen auch, daß Christopher Priest in St. Peter war. Also, wer hat unserer Meinung nach den Saab gefahren? Childs? Die Frau?«
    Ellen setzte ihre Brille ab und schob den Stuhl zurück. Sie erhob sich langsam und schnitt eine Grimasse, als sie ihren verspannten Rücken spürte.
    »Wir wissen, daß Priest Samstag abend in St. Peter war. Hat er irgend jemanden, der bestätigen kann, daß er Samstag nachmittag da war?« Cameron überprüfte seine Notizen. »Er war beim Lunch mit einem Professorenfreund vom Gustavus Adolphus. Zeit nicht genau eingegrenzt. Ich überprüfe es noch mal.«
    »Gott, was für ein gordischer Knoten«, murmelte sie und wandte sich dem Fenster zu. Der Park auf der anderen Straßenseite war leer. Die Innenstadt sah windgepeitscht und verlassen aus. Die gelben Bänder, die man als Symbol der Hoffnung auf die Rückkehr von Josh Kirkwood um jeden Lichtmast gebunden hatte, flatterten jetzt für Dustin Holloman. Die Poster und Anrufe, die an die Fenster von Läden und Restaurants geklebt worden waren, waren durch neue ersetzt.
    »Wir müssen in Grabkos Kopf nur einen Zweifel säen, daß Wright hinter dem Lenkrad saß.« Cameron ging zum Ende des Tisches und lehnte seine Hüfte gegen die Anrichte. »Alles, was wir tun müssen, ist, ihn vor ein Schwurgericht zu bringen. Wir müssen es schaffen. Es ist Aufgabe der Cops, den Komplizen zu schnappen.«
    »Ich weiß. Ich werde nur das Gefühl nicht los, daß Costello einen dicken, fetten Hasen hat, den er aus dem Hut ziehen will.«
    »Childs.«
    Ellen runzelte die Stirn. »Dieses schmuddlige Wiesel. Ich kann's gar nicht erwarten, ihn ins Kreuzverhör zu nehmen und als den verlogenen kleinen Scheißer zu entlarven, der er ist. Obwohl ich sagen muß, ich hoffe, daß die Polizei ihn zuerst findet – bis zu den Ohren in irgendeiner Scheiße, die ihn belastet. Nein«, sagte sie. »Es ist nicht nur Childs. Ich kenne Costello. Er ist immer arrogant, aber momentan . . . Ich habe seinen Schriftsatz fast auswendig gelernt, und ich sehe keine Alarmzeichen, aber da ist trotzdem . . . irgend etwas.«
    »Sie arbeiten zu hart«, sagte Cameron. »Und Sie arbeiten hart daran, sich verrückt zu machen. Es ist Ihr gutes Recht, nervös zu sein, nach dem, was mit Ihrem Auto passiert ist, und der Geschichte gestern nacht. Aber wir haben genug, um Wright bei der Anhörung in Schwierigkeiten zu bringen. Costello kann das Beweismaterial, das wir haben, nicht ändern.« Er lächelte sie an. »Sind Sie nicht diejenige, die gesagt hat: »Laß nicht zu, daß er euch unter die Haut kriecht?«
    »Ich?« Sie rang sich ein Lachen ab. »Was habe ich mir nur dabei gedacht?«
    Sie kannte Tony Costello, all seine Tricks, all seine Geheimnisse. Aber

Weitere Kostenlose Bücher