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Engel der Schuld Roman

Titel: Engel der Schuld Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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bereit zu Ihrer Aussage?«
    Megans Mund verzog sich zu einem fast raubtierhaften Lächeln. »Ich kann es kaum erwarten.«
    »Wir bleiben nicht«, sagte Mitch, der Ellens Körpersprache verstanden hatte. »Ich wollte dir nur sagen, daß ich mit Hannah über die Hypnose bei Josh gesprochen habe. Wir haben mit der Psychiaterin gesprochen. Sie ist nicht sehr angetan, hat sich aber bereit erklärt, es zu versuchen.«
    »Wann?«
    »Morgen. Sechzehn Uhr. In ihrer Praxis in Edina. Wir werden die Sitzung auf Video festhalten, nur für alle Fälle.«
    »Ich will dabeisein.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Habt ihr irgend etwas in Wrights Lebenslauf gefunden?« fragte Megan. »Irgendeine Verbindung zu Priest oder Childs?«
    »Wir suchen«, sagte Ellen. »Priest und Wright haben zur selben Zeit an der Penn State gelehrt. Wir überprüfen das. Was Childs betrifft, nichts. Wir wissen, daß er in Oconomowoc, Wisconsin, in die High-School gegangen ist und daß er bereit ist, einen Meineid zu schwören. Wir wissen, daß er momentan nirgends zu finden ist. Wir wissen, daß gestern jemand im Pack Rat eingebrochen hat – könnte Todd gewesen sein, könnte jeder gewesen sein. Wilhelm sollte im Augenblick eigentlich dort sein. Die Forensiker nehmen sich gerade den Laden vor. Natürlich wissen wir nicht, wonach sie suchen sollen, wie können wir also erwarten, daß sie es finden?«
    Megan runzelte die Stirn. »Wilhelm findet wahrscheinlich nicht mal seine eigene Zehe.«
    »Die Sache ist die«, sagte Cameron, »es könnte auch wieder bloß ein Ablenkungsmanöver sein. Noch ein Stunt, damit Wright unschuldig aussieht.«
    »Aber warum an einem Ort, wo Wrights falsches Alibi funktioniert?« Megans Blick wurde hart, als die Räder in ihrem Kopf sich zu drehen begannen. »Und warum so spät nachts, wo es doch reiner Zufall war, daß jemand vorbeikam und die Sache beobachtet hat?«
    »Also«, überlegte Ellen, »vielleicht war es tatsächlich Childs, und er hat sich nachts eingeschlichen, weil er dort etwas gebunkert hatte – Drogen, zum Beispiel. Er hat sie geholt und ist dann abgehauen. In diesem Fall vergeuden Ihre Freunde vom BCA eine Menge Kraft und Zeit.«
    »Das ist der Lauf der Welt«, sagte Megan. »Obwohl ich nicht an Klein-Martys Stelle sein möchte, wenn er das im Hauptquartier erklären muß.«
    Phoebe kam ins Zimmer zurückgeschlichen. »Agent Wilhelm ist auf dem Weg hierher.«
    »Mein Stichwort zum Aufbruch«, sagte Megan. »Wenn Wilhelm mich hier erwischt, kriegt er einen Anfall, und ich werde ihm eine Krücke über den Schädel ziehen.«
    Ellen brachte sie und Mitch zur Tür des Vorzimmers. Mitleid packte sie, als sie sah, wie mühsam Megan humpelte und wie stolz sie ihr Kinn vorgeschoben hatte.
    »Du weißt von der Benefizveranstaltung für Wright heute abend?« fragte sie Mitch.
    Er nickte. »Ich lasse sie überwachen. Wir werden Wright im Auge behalten. Mal sehen, wer mit ihm redet. Wenn Childs da ist, schnappen wir ihn.«
    »Gut. Danke fürs Reinschauen, Mitch. Ich sehe dich morgen. Halten wir die Daumen, daß Josh Licht in die Sache bringen kann. Inzwischen graben wir weiter.«
    »Der Schlüssel liegt in Wrights Vergangenheit«, sagte Megan trotzig. »Ich wünschte, ich könnte bei dieser Jagd helfen.« Ellen sah sie entschuldigend an. »Sie wissen, daß ich Sie nicht beteiligen darf, Megan. Sie sind nicht mehr der zuständige Agent, Sie sind ein Opfer.«
    In Megans Augen funkelte Haß, dessen Tiefe Ellen nur erahnen konnte. »Ich weiß genau, was ich bin. Und das habe ich Garrett Wright zu verdanken.«
    »Ellen sind die Hände gebunden, Megan. Das weißt du«, sagte Mitch. Er hatte am Morgen in ihrer Wohnung vorbeigeschaut, ihre beiden Katzen gefüttert und den Thermostat hochgedreht, damit sich die Wohnung wie ein Zuhause anfühlte und nicht wie ein kalter, zugiger umgebauter Speicher, was sie im Grunde genommen war. Sie lag im zweiten Stock eines großen alten viktorianischen Hauses an der Ivy Street und war die wahrscheinlich am schwersten zugängliche Wohnung in der Stadt. Zwei Treppen, die man mit einem kaputten Knie und einer Krücke bewältigen mußte. Er biß die Zähne zusammen, um nicht noch eine Bemerkung über ihre Sturheit zu machen.
    Megan stand am Fenster ihres rosa gestrichenen Wohnzimmers und streichelte mit ihrer gesunden Hand den Kopf ihrer kleinen grauen Katze, die verletzte Hand hatte sie an sich gedrückt. Ihr Mund war die personifizierte Sturheit.
    »Du bist raus aus dem Fall, Megan«, erinnerte

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