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Engel der Schuld Roman

Titel: Engel der Schuld Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Einstellung der beteiligten Individuen«, sagte Ellen. »Ich glaube, Dr. Wright und seine Kollegen haben ein paar von ihren Jungs überschätzt.«
    »Haben Sie irgendwelche Beweise gegen die Jungs?« fragte Grabko.
    »Zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Greifbares. Die Polizei und das BCA arbeiten daran, aber momentan sind sie sehr überlastet. Dank Ihres Klienten und seiner Freunde«, sagte sie und wandte sich wieder an Costello.
    Er schüttelte das ab. »Mein Klient ist ein unschuldiger Mann. Unsere Verteidigung wird für sich selbst sprechen.«
    »Was uns zu unserem heutigen Anliegen bringt«, sagte Grabko. Er klopfte auf den Deckel einer roten Akte, die genau in der Mitte seiner Schreibunterlage lag. »Josh Kirkwoods Krankenblätter. Ich habe mir viel Zeit genommen, sie durchzusehen.«
    Ellen atmete tief ein und hielt die Luft an.
    »Elterlicher Mißbrauch von Kindern ist ein gräßliches Verbrechen. Eines, das wir kaum bei einer Familie wie den Kirkwoods vermuten würden. Eine gefährliche Unterlassung unsererseits. Mißbrauch kennt keine sozialen und wirtschaftlichen Grenzen.«
    »Genau unsere Meinung, Euer Ehren«, sagte Costello und beugte sich im Stuhl nach vorn.
    »Jedoch . . .« Der Richter zog die Worte in die Länge, genoß den Augenblick. »Ich habe nichts in Josh Kirkwoods Akten gefunden, was als ungewöhnlich oder für den Fall relevant auszulegen wäre.«
    Ellen atmete mit einem leisen Seufzer aus. »Wie wir von Anfang an vermutet haben.«
    Costello hob kaum sichtbar die Schultern. Man kann nicht immer gewinnen. Er hatte durch dieses Spielchen bekommen, was er gewollt hatte – die Aufmerksamkeit der Medien, eine Gelegenheit, die Saat des Zweifels zu legen.
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Costello. »Hannah Garrison ist schließlich Leiterin der Notaufnahme des Krankenhauses, in dem Josh behandelt wurde. Sehr geachtet, sehr beliebt, eine Frau, die es schaffen könnte, einen Arztkollegen oder eine Schwester zu überreden, einen Vorfall auf ihre Art zu sehen.«
    »Und sie zu überreden, Krankenblätter zu fälschen?« sagte Ellen. Seit sie gesehen hatte, was Hannah alles durchmachte, hätte sie Costello für diese Bemerkung am liebsten erwürgt. »Passen Sie auf, wohin Sie treten, Tony. Sie stellen Ihren handgenähten italienischen Mokassin gerade in einen großen heißen Haufen.«
    »Ich versuche nicht, die Mutter als Übeltäterin hinzustellen«, verteidigte er sich. »Der Ehemann mißbraucht sie emotionell und manipuliert sie. Er hat sie dazu gezwungen oder überredet.«
    »Und vielleicht gibt es auf dem Uranus Leben. Ihre Spekulationen zu diesem Thema sind nicht zulässig«, sagte Ellen in scharfem Ton. »Sie paddeln auf der Stelle, Tony. Lassen Sie uns weitermachen.«
    »Gut.« Er griff in seine Aktentasche und zog ein Dokument heraus. »Antrag auf Abweisung der Klage.«
    »Und unsere Ausführungen gegen die Abweisung«, sagte Ellen und überreichte Camerons Zusammenfassung.
    Grabko nahm die Papiere mit dem zufriedenen Strahlen eines Lehrers entgegen, dem seine Lieblingsstudenten Bonusarbeiten überreichen.
    »Und«, sagte Costello und zog einen weiteren Hasen aus dem Hut, »ein Antrag auf Nichtzulassung des Resultats der Gegenüberstellung.«
    Ellen fuhr im Stuhl herum und sah ihn mit offenem Mund an. »Was? Mit welcher Begründung? Das war eine streng nach den Regeln durchgeführte Gegenüberstellung!« Sie wandte sich zu Grabko. »Euer Ehren, es wurde große Mühe darauf verwandt, die Gegenüberstellung so fair wie möglich zu gestalten.«
    »Sie waren dabei, Ellen?«
    »Nein, Mister Stovich hat den Vorgang persönlich überwacht. Aber ich habe mit allen beteiligten Parteien gesprochen.«
    Costello überreichte Grabko den Antrag. »Dann sollte Ihnen die Tatsache bewußt sein, daß Dr. Wrights Anwalt der Zugang zu dem Raum verwehrt wurde, in dem Mrs. Cooper ihren schriftlichen Bericht ausfüllte.«
    » Zugang verwehrt? « sagte Ellen fassungslos. »Das glaube ich kaum. Dennis Enberg war bei der Gegenüberstellung anwesend.
    Wenn er nicht im Zimmer war, als Mrs. Cooper ihre Aussage
    niederschrieb, war das sein eigener Entschluß.«
    »Ich habe das anders gehört.«
    »Von wem?«
    »Von meinem Klienten.«
    »Oh, das ist eine verläßliche Quelle – ein psychopathischer Kindesentführer.«
    »Und von Mrs. Cooper selbst. Ihre beglaubigte Aussage liegt bei, Euer Ehren.«
    »Ich hätte gern eine Kopie davon, wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte Ellen knapp.
    Costello gestattete sich ein

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