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Engel der Verdammten (German Edition)

Engel der Verdammten (German Edition)

Titel: Engel der Verdammten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Leben. War es deshalb so prickelnd? War sie eine Spielerin? Russisch Roulette? Wie viele Kugeln waren im Magazin, und wann würde sich die tödliche in die Kammer schieben?
    Sabine duschte, zog sich an und leerte stehend in der Küche eine Schale Müsli. Also, was sollte sie mit diesem Samstag anfangen?
    Noch ehe die Klingel ertönte, hatte sie sich bereits entschieden, im Präsidium vorbeizufahren. Sie musste schließlich noch das Beweisstück abgeben, das ihr Dr. Lichtenberg gegeben hatte. Sabine schlüpfte in ihre Jacke und öffnete. Sie hatte es geahnt! Vor ihrer Tür stand ihr Nachbar Lars mit einem Stapel eng beschriebener Seiten.
    »Guten Morgen, Sabine. Können wir dann … « Er hielt inne, als er bemerkte, dass sie bereits Jacke und Schuhe trug.
    »Oh, du musst weg?«, sagte er enttäuscht und setzte diesen Hundeblick auf, bei dem sie nicht wusste, ob sie ihm lieber tröstend über das Haar streichen oder ihm eine Ohrfeige verpassen sollte.
    »Ja, tut mir leid, ich muss ins Präsidium. Die Arbeit ruft. Vielleicht morgen.«
    Sie flüchtete die Treppe hinunter und schwang sich in ihren Wagen. Mit aufheulendem Motor machte sie sich auf den Weg zum Präsidium.
    Ihre Gruppe hatte heute keine Bereitschaft, dennoch wunderte es Sabine nicht, dass zumindest eine Bürotür offen stand.
    »Guten Morgen, Thomas, hast du denn gar kein Zuhause?«
    Der Hauptkommissar sah von seinen Unterlagen auf.
    »Moin, Sabine, das Gleiche könnte ich dich auch fragen. Ich kann mich nicht erinnern, dich herbestellt zu haben. Es ist Samstag, falls dir das entfallen sein sollte.«
    Sie hob die Schultern. »Kein Mann daheim, kein Kind, kein Hund, also was soll’s. Nein, kein Mitleid! Julia kommt morgen zu Besuch, und ich darf mir noch etwas ausdenken, um den Tag zu einem unvergesslichen Highlight zu machen. So läuft das doch, wenn man seine Kinder nur ab und zu gnädigerweise zu sehen bekommt.«
    »Ach, du meinst, um den Tag bei Mami so schön zu machen, dass sie dem Papa – der ja nie Zeit für so was hat – ordentlich die Hölle heiß macht.«
    Sabine grinste. »Wie kannst du mir solch niedere Beweggründe unterstellen? Nein, über diese Dinge bin ich erhaben!«
    »Seit wann?«, scherzte der Hauptkommissar. »Das wäre mir neu.«
    Sabine versuchte sich an einem strafenden Blick, musste aber lachen. Sie wechselte das Thema. »Ich bin gekommen, um ein Beweisstück in die Technik zu bringen.«
    Thomas Ohlendorf runzelte die Stirn. »Was für ein Beweisstück?«
    Sabine griff in ihre Tasche und holte das in eine Tüte verpackte Stück Papier hervor. »Das hat Dr. Lichtenberg bei unserer Toten vom Friedhof gefunden.«
    Der Hauptkommissar streckte die Hand aus und las mit gerunzelter Stirn den Zettel.
    »Ach, ist es neuerdings üblich, seine Visitenkarte zu hinterlassen, wenn man heimlich eine Leiche entsorgt? Wirklich sehr zuvorkommend!«
    Sabine versuchte sich an einer unschuldigen Miene. »Du hast recht. Seltsam ist es schon, das Papier muss unabsichtlich in den Teppich gekommen sein. Oder jemand will diesen Dr. Reißenberger in die Pfanne hauen und den Verdacht auf ihn lenken. Aber selbst dann muss es ein Motiv dafür geben, eine Verbindung zum Opfer und zum wahren Täter.«
    Der Hauptkommissar überlegte einen Moment. »Ja, das stimmt, und daher lohnt es sich auf alle Fälle, der Spur nachzugehen. Bring es in die Technik und lass das Papier auf Fingerabdrücke untersuchen.«
    Die Kommissarin nickte, obwohl sie sich sicher war, dass man sich diese Untersuchung sparen konnte. Peter von Borgo war nicht so leichtsinnig, seine Fingerabdrücke zurückzulassen!
    »Außerdem brauchen wir eine Kopie, um einen Vergleich der Handschrift durchführen zu können«, fuhr Thomas Ohlendorf fort.
    Nachdem sie den Zettel in die Kriminaltechnik gebracht hatte, wo auch diesen Samstag einige Mitarbeiter mit diversen Analysen beschäftigt waren, kehrte sie zum Büro ihres Gruppenleiters zurück.
    »Und, was hast du jetzt vor?«, erkundigte er sich, ohne von seinen Unterlagen aufzusehen. Als sie schwieg, hob er den Blick.
    »Oh nein, diesen Ausdruck kenne ich. Du willst sofort zum Haus dieses Dr. Reißenbergers stürmen und ihn in die Mangel nehmen. Am besten mit einer ganzen Armee von Spurensicherungsleuten, die sein Haus auf den Kopf stellen.«
    Sabine nickte. »Warum nicht? Zumindest können wir ihn mal fragen, was ein Zettel mit seinem Namen bei einer heimlich entsorgten Leiche zu suchen hat.«
    »Du meinst, so ein wenig auf den Busch klopfen?«, sagte

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