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Engel des Todes

Engel des Todes

Titel: Engel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Vorbereitungen zu treffen. Wir fliegen also den nächsten GGS-Stützpunkt an. Kommen Sie in die Zentrale, Korvac, und übernehmen Sie das.«
    »Verstanden, mein General.«
    »Ich erwarte ein wichtiges Datenpaket, Canter. Sofort in mein Sichtfeld damit, wenn es eingegangen ist.«
    »Verstanden, mein General.«
    »Erster Kybernetiker in die Messe. Du auch bitte, Waller. Beratung. Geheimhaltungsstufe Rot. Das Bordhirn wird zugeschaltet …«

 
    4.
     
    Eine der drei Formationen flog zu ihnen. Yaku und Venus sahen die verzerrte Pyramide im flimmernden VQ-Feld. Die vereinigte Schubkraft von sechs triebwerksstarken Schiffen widerstand den Massenkräften aus dem galaktischen Zentrum. Die Ortung lieferte nur noch lückenhafte und kaum lesbare Daten, aber Yaku vermutete, daß die Pyramide aus einem Schlachtschiff, zwei Schweren und zwei Leichten Kreuzern und einem Aufklärer bestand. Einheiten der Flotte in jedem Fall. Unwahrscheinlich, daß sie nichts von den Ereignissen auf Genna und Doxa IV wußten.
    Die Pyramide aus Omegaraumern war üblicherweise nach unten gestaffelt. Das kleinste Schiff, der Aufklärer, hing an ihrer Unterseite unter einem leichten Kreuzer. Der Unterboden des Aufklärers schob sich über die JERUSALEM. Ein Ruck und ein Dröhnen gingen durch den Rumpf, als der havarierte Frachter andockte.
    »Helme schließen«, befahl Yaku. Die Geschwister hatten ihre verschlissenen Lumpen abgelegt und Überlebenssysteme angezogen. Zuvor hatte Yaku sie gezwungen zu duschen. Ihre Waffen trugen sie in ihren Rucksäcken. Yaku hatte seine in der Aktenmappe verstaut. Sie gingen zum Liftschacht auf der vierten Ebene. In ihm schwebten sie zur oberen Ausstiegsschleuse hinauf. Während die Schleuse sich unter ihnen schloß, ließ er Venus ihre neuen Namen und ihre Geschichte wiederholen. Danach wandte er sich ein letztes Mal an den Jungen. »Und du hältst die Klappe, verstanden?« Plutejo nickte stumm. Seine Augen tränten. Yaku hatte den Sichtschutz seines Helmes ein wenig abgetönt, damit der Blaustich seiner Hautfarbe nicht auffiel.
    Über ihnen öffnete sich die Zugangsschleuse zum Teleskoplift des fremden Schiffes. Der Rabe tippelte aufgeregt auf Yakus Schulter herum. Schleusenschotte schlossen und öffneten sich. Schließlich traten sie aus dem Liftschacht.
    »Willkommen an Bord der MEXIKO, Aufklärer der Flotte der GRT!« Drei Männer und eine Frau standen vor ihnen. Sie trugen hellgraue Bordkombis mit den Rangfarben der Flotte auf den Namensschildern. Einer streckte ihnen die Hand entgegen. »Mein Name ist Garp, Primhauptmann Wendolyn Garp. Keine Verletzten?« Er runzelte die Stirn. »Ist das schon die gesamte Frachterbesatzung?«
    Yaku klappte den Helm zurück und faßte die ausgestreckte Hand. »Niklas Pirello, Kapitän der JERUSALEM. Maschinenschaden, Meuterei an Bord. Der Rest hat sein Glück in der Flucht gesucht. Keine Ahnung, ob ihr Beiboot durchgekommen ist.«
    »Wir haben keines geortet.« Garp drückte Venus die Hand. Auch sie hatte ihren Helm zurückgeklappt. Sie stellte sich als Hella Lindström vor. Plutejo ließ seinen Helm geschlossen.
    »Dennis Turner«, sagte Yaku. »Hat eine eitrige Angina. Habe ihm gesagt, er soll niemanden anstecken.«
    »Schon in Ordnung. Der Kommandant will Sie sehen, ist extra an Bord gekommen. Gehen wir in die Zentrale.« Eskortiert von zwei Männern und der Frau folgten sie dem Primhauptmann. »Tiere sind übrigens nicht erlaubt an Bord«, sagte die Frau. »Wir werden den Vogel töten müssen.« Yaku zog es vor, nicht zu reagieren.
    In der Zentrale begrüßte sie ein General namens James Porto, sein Flaggschiff war der erste Schwere Kreuzer der Pyramidenformation. Er war extra heruntergekommen, um die Havaristen zu begrüßen. Bei ihm stand ein Mann in einer roten Toga mit silbernem Kragen, silbernen Säumen, Tressen und Knöpfen – ein Direktor der GRT! Er hieß Sigmar Nansen.
    »Was für eine Ehre!« sagte Yaku. Er hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. Ein Direktor, ein General und ein Mann, der von Rechts wegen längst tot sein müßte. Und als ob das dem Schicksal oder einem Gott noch nicht witzig genug gewesen wäre, auch noch zwei entlaufene Sträflinge.
    Sie stellten sich vor, und Yaku begann ihre Geschichte zu erzählen. Maschinenschaden, Meuterei und so weiter. Plötzlich fiel sein Blick auf das Viquafeld. Ein Omegaraumer mit nur einem Triebwerk trudelte den Zentrumssonnen entgegen – seine JERUSALEM. Er stürzte zur Frontkuppel und starrte in das Sichtfeld, bis

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