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Engel des Todes

Engel des Todes

Titel: Engel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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»Keines Ihrer Schiffe erfährt, was hier los ist! Sonst gibt es hier oben Tote!«
    Venus zerrte den tobenden Plutejo von General Porto herunter, der zuckende Körper des Direktors erschlaffte endgültig, der Primhauptmann gab Yakus Befehle an das Bordhirn weiter. Sekunden später koppelte die MEXIKO von der Pyramide ab und beschleunigte.
    Venus klappte Plutejo den Helm hoch, wischte ihm Rotz, Schaum und Tränen aus dem Gesicht und flößte ihm Whisky ein. General Porto richtete sich stöhnend auf. Er blutete aus Mund und Nase. Seiner Miene war anzusehen, daß er Plutejos bläuliche Gesichtshaut richtig einordnete. »Sie müssen lebensmüde sein, Pirello!« schrie er.
    »Eben nicht«, sagte Yakubar Tellim. »Genau das eben nicht …«
    Im Viquafeld entfernte sich die Schiffspyramide. Die KRV-Triebwerke fuhren hoch. Erste Nachfragen der anderen Schiffe gingen ein. Sie würden nicht schießen, Yaku war sicher – man schoß auf keinen General der Republik und auf keinen Direktor der Republik.
    Er sprang die Treppe hinunter auf Ebene II, drohte mit der Waffe, schrie: »Weg von den Konsolen! Weg! Weg!« Aufklärer, Kommunikatoren und Techniker sprangen aus den Sesseln, drängten sich mit erhobenen Armen an der linken Frontkuppelseite zusammen. Yaku zielte auf die Instrumente des Kommunikators. Eine Energieladung nach der anderen feuerte er in die Konsole, solange bis Funken aus ihr sprühten und sie in Flammen stand.
    Er rannte wieder hinauf auf Ebene I. Kaum hatte er die letzte Treppenstufe genommen, stimmte sein Rabe ohrenbetäubendes Gekrächze an. Yaku warf sich flach auf den Boden. Fünf, sechs Energiekugeln fauchten über ihn hinweg. Am rechten Schott stand eine Kampfmaschine! Venus nahm sie unter Feuer, bis sie in Flammen stand. Doch hinter ihr walzte bereits der nächste Kegel heran.
    »Raus hier!« brüllte Yaku. Sie stürmten dem linken Schott entgegen. Aus Ebene II schlugen Flammen bis zur Balustrade hinauf. Auf dem Visuquantenfeld verschwammen die Zentrumssonnen, um einen Augenblick später lichteren Sternkonstellationen Platz zu machen. Der Sprung, Himmel sei Dank! Aus Strahler und LK-Gewehr zugleich schoß er auf die Kampfmaschine im rechten Hauptschott. Sie rotierte, schoß ziellos in die Kuppel. Niemand, außer Yaku, der nicht in Deckung lag.
    »Her mit den ISK-Kappen!« brüllte der Weißhaarige. »Los! Her damit!« Er zielte auf den entsetzten General. Venus zerrte Plutejo vom Boden hoch und an Yaku vorbei durch das linke Zentraleschott in den Gang hinaus. Der Kommandant stand auf, zog die Steuerungskappe herunter und warf sie Yaku zu, sein Erster Offizier tat dasselbe mit seiner.
    Yaku steckte sie ein, stürmte aus der Zentrale. »Los!« zischte er, als er das Geschwisterpaar überholte. »Das Schiff ist klein, bis in den Maschinenleitstand müßten wir es schaffen …«
     
    *
     
    »A«, sagte der Kugelkommunikator. »A wie Antares, B wie Beifort, C wie Circus. Laß dir Zeit, mein Junge.«
    Der Dwingolangowar nahm den Stift und zeichnete erst A, dann B, dann C.
    »Wunderbar!« Die Stimme des Kuglers klang freundlich und einschmeichelnd. »Du machst das gut, Rüsselheimer, sehr gut! Und gleich noch einmal …«
    DuBonheur beobachtete die beiden von seinem Polster aus. Der Junge machte ihm Freude. Er überlegte, ob es entwicklungspsychologisch und ethisch vertretbar war, ihm in seinem Alter noch einen anderen Namen zu geben. Jedesmal nämlich, wenn jemand nach ihm rief, tat er ihm leid.
    Ein paar Schritte hinter DuBonheur saßen drei Männer um einen kleinen runden Tisch. Ein schmaler Kranz aus Spiralen zog sich rund um die Tischkante, ein Visuquantenfeld schwebte über der Tischplatte und in ihm etwa drei Dutzend virtuelle Schachfiguren. Seine beiden Leibwächter und sein Chefingenieur brüteten über einem 3D-3-S-Schachspiel. Alle drei waren Eidmänner der DuBonheur-Sippe.
    Mit einem rituellen Schwur hatten sie ihr Schicksal mit dem des Wissenschaftlers verbunden. Trevor Gorges, sein Chefingenieur, hatte seinen Eid schon vor fast zwanzig Jahren abgelegt, die Zwillinge erst vor kurzem. Solche Schwüre waren zivilrechtlich geregelt. Zum Beispiel folgten Gorges und die Zwillinge in der Erbfolge direkt nach Gender DuBonheurs Nichten und Neffen.
    Vor drei Tagen waren DuBonheurs Sippe, seine Eidmänner und er von Fat Wyoming gestartet. In einem Luxuskreuzer der Verwaltung, wie versprochen; WYOMING hieß der Omegaraumer.
    Für den jungen Dwingolangowar begann also heute der vierte Unterrichtstag. DuBonheur

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