Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
sie musste sich etwas anderes einfallen lassen. Sie wusste noch nicht was aber irgendetwas würde ihr einfallen.
Ihre Freundin sollte sich keine Sorgen machen und deshalb blieb sie bei ihrer Geschichte mit ihrem Onkel.
Nur noch wenige Tage, dann würden Nancys Eltern wieder nach Hause kommen, bis dahin musste sie verschwunden sein. Nancys Eltern durften sie hier nicht sehen. Wohin sollte sie dann gehen? Sie schloss ihre Augen und dachte an ihre Oma. Hätte sie noch gelebt, dann wäre alles anders gekommen.
„ Bitte Oma, schicke mir einen Engel, der mir hilft.“
***
Saras Mutter legte das Telefon auf den Küchentisch und schaute zu ihrem Mann, der am Kühlschrank stand und sich ein Bier herausnahm.
Er war spät nach Hause gekommen und seine Alkoholfahne schlug ihr entgegen, als er an ihr vorbei ging. Sie wusste genau, dass er aggressiv wurde, wenn er Alkohol trank. Er öffnete die Flasche und nahm einen tiefen Schluck uns stellte sie die dann geräuschvoll auf den Tisch.
„Rede schon, was hat ihre komische Freundin gesagt?“
„Sie weiß nicht, wo Sara ist, aber sie meldet sich, wenn sie etwas erfährt.“
„Sie meldet sich? Das kleine Miststück weiß bestimmt etwas, aber du lässt dich einfach so abspeisen.“
Saras Mutter schaute auf ihre Schuhe, um dem Blick ihres Mannes auszuweichen.
„Schau mich an, wenn ich mit dir rede!“, schrie er ihr entgegen.
Voller Angst blickte sie ihm in die Augen. Sie wusste, dass sie in jetzt nicht reizen durfte, ein falsches Wort und die Situation könnte eskalieren.
„Sie hat es mir versprochen. Vielleicht sollten wir die Polizei einschalten, sie ist jetzt schon einige Tage nicht mehr aufgetaucht. Es könnte ihr was passiert sein.“
Er wischte sich den Schaum von den Lippen und starrte seine Frau verächtlich an: „Die Polizei einschalten? Wie stellst du dir das vor? Soll ich vor den Beamten da stehen wie ein Mann, der seine eigene Familie nicht im Griff hat?
„Nein. Ich dachte nur ...“
Er unterbrach sie, bevo r sie ihren Satz beenden konnte: „Du bist doch gar nicht in der Lage zu denken. Dafür bist du doch viel zu dumm. Wir werden nicht die Polizei da reinziehen. Ich mach mich doch nicht lächerlich. Das hättest du gern was, das ich da stehe wie ein Trottel?“
Saras Mutter schwieg, sie traute sich nicht, ihm zu antworten. Sara war nicht mehr da, dieses Mal würde sie seinen Zorn zu spüren bekommen. Sonst hatte sie immer die Gelegenheit genutzt, die Wut ihres Mannes auf ihre Tochter zu lenken.
Schon oft musste Sara seine Schläge einstecken. Ein lauter Knall ließ sie zusammenzucken. Er hatte seine Faust geballt und auf die Tischplatte knallen lassen.
„Du sollst mir antworten, du dummes Stück“, schrie er sie an und sein Gesicht fing an, sich zu röten. Die Adern an seinem Hals traten jetzt deutlich hervor.
„Nein das will ich nicht“, stotterte sie.
Er stand auf und stellte sich genau vor sie. Er war ein großer, kräftiger Mann und überragte sie um gut 25 Zentimeter.
„ Soll ich dir sagen, wer schuld ist, dass sie weg ist? Du! Du bist schuld. Deine Tochter ist genau wie du, als du noch jünger warst. Doch dir habe ich die Flausen auch ausgetrieben. Ich hab dir gezeigt, wer der Herr hier ist.“
Ihre Beine fingen an zu zittern und ihr Herz begann wild zu schlagen.
„Ja das hast du. Ich bin schuld, dass sie weggelaufen ist. Verzeih mir bitte.“
Er verzog sein Gesicht zu einem schiefen Grinsen und sein alkoholgeschwängerter Atem wehte in ihr Gesicht.
„Ich wäre kein guter Ehemann, wenn ich dir das, einfach so durchgehen lassen würde. Verstehst du das?“
Tränen liefen über ihr Gesicht, ihre St imme war kaum noch zu verstehen: „Bitte verzeih mir, bitte tue mir nicht weh, ich will auch alles machen, was du sagst.“
„Oh ja, mein kleiner Engel, das wirst du, wenn ich mit dir fertig bin.“
Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er langsam, die Schnalle seines Gürtel öffnete und ihn aus den Schlaufen seiner Hose zog. Jetzt gab es keine Ausreden mehr, keine Möglichkeit es zu verhindern.
Sara Mutter wusste, dass sie jetzt bestraft werden würde. Er legte den Ledergürtel in seine Hand und sagte: „Zeit für deine Medizin. Papa zeigt dir jetzt, wie man einen Gürtel, auf einem Weiberarsch tanzen lässt!“
***
Phillip schlug die Tageszeitung auf und blätterte sie lustlos durch, er interessierte sich herzlich wenig über Tagespolitik.
Das was ihn wirklich interessierte, war ob etwas darüber in der Zeitung stand
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