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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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wirklich etwas Interessantes.“
    Royal schob seinen Stuhl zurück und stand auf. „Das Geld ist weg. Daran kann ich nicht mehr viel ändern. Trotzdem …“
    „Trotzdem. Es schadet nicht herauszufinden, was in der Vergangenheit geschehen ist. Wie es heißt, liegt dort oft der Schlüssel für die Zukunft.“
    Sheridan ging zum Kamin, um sich die Hände über dem Feuer zu wärmen, und Royal folgte ihm. „Wohin gehst du von hier aus?“
    „Ich denke zurück nach Wellesley. Ich bin aber vor allem hier, weil ich von zu Hause wegwollte.“
    „Ich fühlte mich selbst etwas eingesperrt.“ Royal schlug dem Freund auf die Schulter. „Wie wäre es mit etwas Gesellschaft?“
    „Ich denke, das würde mir gefallen. Ich nehme an, deine Miss Caulfield ist noch nicht eingetroffen?“
    „Ich bin sicher, sie ist noch in London und wartet das Ende des Unwetters ab.“
    Sherry stellte sein Brandyglas auf die Anrichte, und die beiden Männer traten aus dem Zimmer. Im selben Moment ging die Tür am anderen Ende des Gangs auf, die zur Küche führte, und Lily Moran trat heraus. Ihr rostbrauner Samtrock wies Mehlspuren auf, und als sie näher kam, offenbar tief in Gedanken, sah er, dass sie auch auf der Nasenspitze etwas Mehl hatte. Er lächelte.
    Beim Anblick der beiden Männer sah sie erstaunt aus. „Hoheit“, sagte sie und hob erschrocken die Hände, um sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. „Oje, ich sehe bestimmt schrecklich aus.“
    „Sie sehen …“ … reizend aus, hatte er sagen wollen, doch er tat es nicht. „Nur ein bisschen.“ Er lächelte und stellte dann Sherry vor. „Das ist mein Freund Sheridan Knowles, Viscount Wellesley. Sheridan, darf ich dir meinen Hausgast vorstellen, Miss Lily Moran.“
    Sherry maß sie mit seinen grünen Augen, betrachtete das schimmernde Haar, die zarten Züge, die üppigen Lippen. Einen Moment zu lang ließ er den Blick auf ihren Brüsten ruhen und begutachtete dann die schmale Taille darunter, und Royal spürte einen unerwarteten Anflug von Eifersucht.
    „Ein Vergnügen, Miss Moran.“
    „Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Mylord.“ Nervös strich sie über ihre Ärmel, die ebenfalls voller Mehlstaub waren. „Ich hoffe, Sie entschuldigen mein Aussehen. Es gab einen Zwischenfall in der Küche …“ Sie sah auf und blickte schnell zu Royal hinüber, als habe sie etwas Falsches gesagt und sorge sich jetzt, dass er die Dienstboten schelten könnte. „Nichts Schlimmes, Hoheit, nur eine umgefallene Mehlbüchse – doch irgendwie kam es, dass ich mittendrin stand.“
    Royal ertappte sich dabei, dass er lächelte. „Passen Sie nur auf, dass Sie dem Backofen nicht zu nahe kommen. Sonst verwandeln Sie sich vielleicht in einen Laib Brot.“
    Ihr Lachen erschien ihm so süß, dass sich ihm das Herz zusammenzog.
    „Ich werde Ihren Rat befolgen, Hoheit.“
    Sherry musterte sie anerkennend. „Sollten Sie sich dabei in einen Toast verwandeln, so wäre mir nichts lieber, als Sie zu verspeisen, meine Liebe. Sie sind noch hübscher, als Royal gesagt hat, Miss Moran.“
    Lily errötete, und Royal hätte Sherry am liebsten geboxt.
    „Ich sollte jetzt wirklich nach oben gehen und mich wieder herrichten. Wenn die Gentlemen mich bitte entschuldigen würden …“
    „Natürlich.“ Sheridan verneigte sich.
    „Ich sehe Sie beim Essen“, sagte Royal.
    Lily schlüpfte an ihnen vorbei und ging dann den Flur entlang. Ihre Samtröcke schwangen verführerisch um sie herum. Dann stieg sie die Treppe hinauf.
    „Du hattest recht. Das Mädchen ist ganz reizend.“ Sheridan sah Lilys schlanker Gestalt nach und blickte noch zur Treppe, als Lily schon verschwunden war. Am liebsten hätte Royal ihn an dem gestärkten Halstuch gepackt und geschüttelt, bis seine Zähne klapperten.
    Sheridan lächelte. „Aber wie ich schon sagte, vielleicht ist die Cousine noch hinreißender.“ Er grinste, sodass die schiefen Zähne in seinem Unterkiefer sichtbar wurden, die sein Aussehen eigentlich hätten beeinträchtigen sollen. Aber das taten sie nicht. „Dann kannst du mir Miss Moran überlassen.“
    Royal sagte nichts, presste aber die Kiefer so fest aufeinander, dass es schmerzte. Er hatte kein Anrecht auf Lily Moran und würde das auch nie haben. Wenn Sheridan sie wollte – zum Teufel mit Sheridan, dachte er ohne erkennbaren Grund und ging zur Tür.
    „Ich dachte, du wolltest ausreiten“, sagte er finster und blieb an der Tür stehen, damit Greaves ihm den Umhang reichen

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