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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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Haar. „Nichts. Zumindest nichts, was mich daran hindern würde, sie zu heiraten. Es ist nur so, dass wir wenig gemeinsam haben.“
    „Wozu ist das wichtig? Du wirst sie heiraten, mit ihr schlafen und sie wird dir Kinder schenken. Außerdem wirst du noch den Luxus genießen, jeden Mann in London neidisch zu machen, weil du eine so schöne Frau hast. Abgesehen von all diesen Vorteilen wirst du noch die Herrschaft über ihre unglaubliche Mitgift und ihr beträchtliches Erbe bekommen. Was mehr könnte ein Mann verlangen?“
    Royal schüttelte den Kopf. „Nichts, vermute ich. Jocelyn wird die perfekte Duchess sein, so wie mein Vater es sagte.“
    Er nahm noch einen Schluck, dann stellte er das Brandyglas auf seinen Schreibtisch. „Offenbar ist sie eine sehr gute Reiterin. Wenn sie geruht hat, werde ich ihr einen Teil des Anwesens zeigen.“
    Seine zukünftige Braut schien häufig ruhen zu müssen. Morgens schlief sie lange, dann verschlief sie den halben Nachmittag. Er versuchte, nicht an Lily zu denken, die von morgens bis abends gearbeitet hatte, um das Haus für ihre Verwandten herzurichten. Und wenn sie nicht gerade Möbel rückte oder dafür sorgte, dass die Teppiche geklopft wurden, dann fertigte sie Hauben für ihre reiche Kundschaft an. Trotzdem konnte er sich nicht entsinnen, dass Lily je über Müdigkeit geklagt hätte.
    „Sie mag also Pferde, ja?“
    „Offensichtlich.“
    „Na also – du siehst, ihr habt doch etwas gemeinsam. Aber sag mir, was glaubst du, was sie über dich denkt?“
    Was dachte Jocelyn? Er war nicht sicher. Es war nicht leicht, seine zukünftige Ehefrau zu durchschauen. Entweder konnte sie ihre Gefühle gut kontrollieren, oder sie hatte keine.
    „Ich kenne sie nicht gut genug, um das zu sagen. Vielleicht ist sie heute Nachmittag etwas offener, wenn wir nicht mit ihrer Mutter zusammen sind.“
    Natürlich würden sie einen Diener mitnehmen, denn weder Mrs Caulfield noch Großtante Agatha konnte sie als Anstandsdame begleiten. Tatsächlich freute er sich auf den Ausritt und hoffte, an seiner zukünftigen Braut irgendetwas zu finden, das sie zueinander hinzog.
    Sherry ließ sich in einen der Ledersessel am Kamin sinken und legte lässig ein Bein über die Armlehne. „Nun, wenn du dich entscheidest, dass du sie nicht willst, dann sag mir Bescheid. Es wäre mir ein Vergnügen, als Ersatzbräutigam einzuspringen.“
    Royal seufzte. „Ich dachte, du wolltest Lily.“
    Sheridan grinste, und seine schiefen unteren Vorderzähne wurden sichtbar. „Sie bringt kein Vermögen mit, mein Freund.“
    Royal trank sein Glas leer. „Es war der letzte Wunsch meines Vaters, dass ich Jocelyn heirate und das Vermögen der Bransfords wieder aufbaue. Ich habe ihm versprochen, dass ich dafür sorgen werde, und nichts auf der Welt kann mich dazu bringen, mein Wort zu brechen.“
    Sherry erhob sich. „Dann werde ich heute Nachmittag an dich denken. Mögest du in deiner schönen Begleiterin finden, was immer du von einer Braut erwartest.“
    Royal nickte ihm dankend zu. Er wusste, das war ernst gemeint. Deshalb schätzte er Sheridans Freundschaft sehr.
    „Ich nehme an, ich sollte jetzt zu den Stallungen gehen und für die Lady ein passendes Pferd suchen. Zum Glück hat mein Vater nicht alle seine Vollblüter verkauft.“
    „Darf ich dir einen letzten Rat geben?“, fragte Sherry, wartete jedoch nicht die Antwort ab. „Küss die Lady. Dann hast du vielleicht eine Ahnung, was sie fühlt.“
    Royal lächelte. Das war keine schlechte Idee. Als Sherry ihm aus dem Arbeitszimmer folgte, dachte er, dass er vielleicht ausnahmsweise einmal einen Rat des Freundes befolgen würde.
    „Hilf mir mit den Knöpfen, ja, Lily?“ Jocelyn drehte ihr den Rücken zu und stand ungeduldig da, während ihre Cousine ihr das saphirblaue Reitkleid zuknöpfte. Es war wie eine Uniform gestaltet, mit kleinen Messingknöpfen vorn. Jocelyn hatte es gerade erst bekommen, zusammen mit den letzten Bestellungen von der Modistin. Lily hatte dazu einen passenden kleinen Zylinder gearbeitet, der, wie Jocelyn meinte, das Kostüm vollendete.
    Sie setzte den Hut ein wenig schräg auf, steckte ihn fest und zog den kleinen Schleier gerade so weit hinab, dass er ihre Stirn bedeckte.
    „Wie sehe ich aus?“ Sie drehte sich um, damit Lily sie besser begutachten konnte.
    „Steh still.“ Lily kam näher und steckte eine Nadel in Jocelyns Haar, um eine Locke zu befestigen, dann trat sie einen Schritt zurück, um sie besser ansehen zu können. „Du

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