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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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nachzudenken. „Das ist unübersehbar.“ Das war das Erste, was jedem an Jo auffiel. „Sie hat sehr dunkles Haar und sehr außergewöhnliche Augen. Sie sind beinahe violett, wissen Sie. Ich glaube, ich habe noch niemanden gesehen, der solche Augen hat.“
    „Erzählen Sie weiter“, drängte die Dowager Countess, die offensichtlich interessiert war.
    Lily zögerte einen Moment und versuchte, eine Frau zu beschreiben, die sich kaum beschreiben ließ. „Jocelyn liebt Partys. Sie geht sehr gern aus. Sie kleidet sich gern modisch und sieht in allem großartig aus, das sie trägt.“ Sie sah auf. „Oh, und sie ist eine großartige Reitern. Dafür hat ihr Vater gesorgt.“
    „Nun, das sind gute Nachrichten“, sagte die Dowager Countess mit einem Lächeln, „denn Royal liebt Pferde.“
    Allerdings mochte Jo Pferde nicht besonders. Sie liebte nur die Geschwindigkeit und das Gefühl, ein Tier zu beherrschen, das größer war als sie.
    Die Countess sah ihren Neffen an. „Ich denke, wenn Miss Caulfield Partys so mag, dann sollten wir hier auf Bransford eine veranstalten. Vielleicht eine Soiree? Etwas Musik und Tanz, nur mit einigen Nachbarn und Freunden. Was meinst du, Royal?“
    Er trank einen Schluck Wein und stellte dann sein Glas hin. Das Haus war nicht mehr so repräsentabel wie einst, aber Lily fand, dass man etwas daraus machen könnte.
    „Wenn ihr das wollt, du und Miss Moran, dann können wir das tun, denke ich.“
    „Nun, was meinen Sie, Miss Moran?“
    „Es wäre mir ein Vergnügen, dabei zu helfen.“
    „Großartig. Morgen werden wir mit der Planung beginnen.“ Die ältere Frau nippte an ihrem Wein, dabei zitterte der Kelch in ihrer dürren Hand. „Können Sie uns sonst noch etwas über Ihre Cousine erzählen?“
    Lily brachte ein Lächeln zustande. „Um ehrlich zu sein: Jocelyn ist nicht leicht zu beschreiben. Sie ist eine besondere Persönlichkeit. Wenn Sie sie erst kennengelernt haben, werden Sie das verstehen.“
    Lily fragte sich, wie diese Begegnung wohl vonstattengehen würde. Wegen des Dukes machte sie sich keine Sorgen, er würde nur Jocelyns Äußeres sehen. Doch sie war nicht sicher, was Lady Tavistock betraf. Die alte Dame schien sehr klug und sehr feinfühlig zu sein. Lily versuchte sich vorzustellen, was diese Frau wohl über die zukünftige Braut des Neffen denken würde, der offenbar in ihrem Herzen einen besonderen Platz einnahm.
    Die Sonne schien warm auf das Land und brachte den letzten Schnee zum Schmelzen. Royal sehnte sich danach auszureiten und ging durch den Korridor an der Rückseite des Hauses Richtung Stallungen. Dabei kam er an einigen selten benutzten Salons vorüber. Als er in einen Teil des Korridors gelangte, wo die Räume zum Garten hinausgingen, bemerkte er, dass die Tür zu einem der kleineren Salons offen stand – dem Narzissenzimmer.
    Er blieb an der Tür stehen und sah, dass im Kamin ein kleines Feuer brannte. Und er war sehr verwundert, als er die Frau erkannte, die dort auf dem gelben Damastsofa saß. Durch das Fenster fiel Sonnenlicht auf ihr Haar und ließ es in silbrigem Glanz erstrahlen.
    Royal betrachtete sie. Über den Stuhllehnen hingen Stoffstücke in verschiedenen Farben. Der Tisch daneben war voll mit Garnen, Bändern, Schleifen, Federn und künstlichen Früchten.
    Obwohl er ganz leise war, hob Lily den Kopf. Sie schien seine Anwesenheit zu spüren. Sie begegnete seinem Blick, und ihm wurde heiß. Prompt fühlte er, wie seine Lenden auf ihren Anblick reagierten. Die Luft um ihn schien feucht und warm zu werden, und er fühlte seine wachsende Erregung. Er war nur froh, dass er seinen Reitmantel trug, der sein unerwünschtes Verlangen verbarg.
    Weiter hinten im Gang wurde eine Tür geschlossen, die Spannung löste sich, und Lily sprang auf. „Hoheit – ich … ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus. Mrs McBride sagte, es wäre in Ordnung, wenn ich diesen Raum für meine Näharbeiten nutze. Sie sagte, es käme nur selten jemand hierher.“
    „Das ist kein Problem. Sie können den Raum nutzen, solange Sie möchten.“ Er betrachtete die vielen verschiedenen Utensilien, die keinem gemeinsamen Zweck zu dienen schienen. „Aber wenn ich fragen darf – was genau nähen Sie da?“
    Sie hielt das Stück hoch, das auf ihrem Schoß lag. „Hüte, Hoheit. Ich fertige Damenhüte an.“ Sie nahm ein fertiges Modell von dem Tisch, der vor ihr stand, eine Haube aus mauvefarbener Seide mit breiter Krempe, verziert mit gefärbten Federn und Samtschleifen. Der

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