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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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dem Kaminsims entdeckte sie eine Reihe fertiger Hüte.
    „Ich muss sagen, diese sind ganz reizend.“ Sie wandte sich an Lily. „Ich würde sehr gern einen Hut für mich bestellen. Vielleicht können wir später am Nachmittag darüber sprechen.“
    „Oh Mylady, es wäre mir eine Ehre, für Sie einen Hut anzufertigen.“
    Matilda sah aus, als hätte sie ein Stück Apfel verschluckt, das ihr im Hals stecken geblieben war.
    „Ich sehe, Sie sind mit Ihrer Arbeit beschäftigt“, fuhr die Countess fort. „aber vielleicht könnten Sie uns ein Weilchen Gesellschaft leisten. Wir werden nicht mehr lange brauchen, und eine Tasse Tee würde Ihnen sicher gut tun.“
    Lily warf Matilda einen Blick zu, aber es gab kaum eine Möglichkeit, die Einladung abzulehnen. „Danke, Mylady. Das wäre reizend.“
    Die alte Dame stützte sich auf ihren Stock und begann, langsam aus dem Narzissenzimmer und in Richtung Blauer Salon zu gehen. Jocleyn hatte gehofft, sie könne sich für ein Schläfchen in ihr Zimmer zurückziehen. Sie war daran gewöhnt, nächtelang aufzubleiben, auf Partys und Bälle zu gehen, und diese Landluft erschien ihr irgendwie ermüdend. Seufzend ging sie nun zurück in den Salon und nahm ihren Platz auf dem Sofa wieder ein.
    Ein einziger Gedanke hinderte sie daran zu gähnen. In dieser Nacht würde der Duke ihr vielleicht einen Antrag machen.
    Sobald er das getan hatte, konnte sie nach London zurückkehren.
    Royal stand am Fenster des Wohnraums seiner Zimmerflucht. Unter ihm bildete das berüchtigte Labyrinth der Bransfords kunstvolle Muster aus Heckenpflanzen, in deren Mitte ein Springbrunnen stand.
    Der Brunnen war nicht leicht zu erreichen. Zuerst musste man verschlungenen Wegen folgen, die kein Ende zu nehmen schienen, musste ein Dutzend Mal die Richtung wechseln, weil es nicht weiter ging und der Weg von Hecken versperrt wurde, die mit den Jahren mehr als zehn Fuß hoch gewachsen waren.
    Er lächelte, als er der Lady zusah, die den Fehler begangen hatte, das Labyrinth zu betreten. Sein Urgroßvater war sehr stolz darauf gewesen, dass dies einer der schwierigsten Irrgärten im Land war.
    Sie machte kehrt, gelangte in eine Sackgasse und ging wieder zurück, wählte den falschen Weg, der zu drei Abzweigungen führte, die ebenfalls im Nichts endeten. Sie würde noch Stunden dort unterwegs sein.
    Royal lächelte. Falls er ihr nicht den Ausweg zeigte.
    Er nahm seinen wollenen Umhang vom Haken neben der Tür und eilte nach unten.
    Es war ein sonniger Tag, doch die Luft war kalt, und das Gras, braun vom Winterfrost, war hart und nass. Vor dem Eingang zum Labyrinth blieb er stehen, überlegte noch einmal, wo er Lily zuletzt gesehen hatte, und schlug dann den Weg zu ihr ein. Nachdem er ein paarmal abgebogen war, hörte er ihre Stimme; sie sagte etwas, das wie ein leiser Fluch klang. Sie ging weiter, er hörte ihre Schritte auf dem gefrorenen Gras.
    „Miss Moran!“, rief er. „Lily, wo sind Sie?“
    „Ich bin hier!“, rief sie, und ihre Stimme klang erleichtert. Sie kam von einer Stelle ein Stück weiter links von ihm.
    „Bleiben Sie, wo Sie sind“, befahl er. „Ich komme Sie holen.“
    Er kannte den Weg durch das Labyrinth auswendig. Seine Brüder und er hatten dort gespielt, seit sie Kinder waren. Er bog ein paarmal ab, nahm eine wenig benutzte Abkürzung und trat lautlos hinter Lily. Als er ihr die Hände auf die Schultern legte, zuckte sie zusammen.
    Eine Hand ans Herz gepresst fuhr sie herum. „Um Himmels willen, ich habe Sie überhaupt nicht gehört.“
    „Das Überraschungsmoment. Manchmal kommt es gerade recht.“
    Sie lächelte. „Sie sind also gekommen, um mich zu retten?“
    „Wie der Ritter in glänzender Rüstung.“
    „Woher wussten Sie, dass ich hier bin?“
    „Ich habe Sie von meinem Schlafzimmerfenster aus gesehen.“
    Sie sah den Weg hinunter, der sich vor ihr auftat. „Ich wollte zum Brunnen gehen.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, sodass es aussah, als schmollte sie – ein seltener und sehr reizvoller Anblick. „Ich dachte, ich würde ihn finden.“
    „Normalerweise warne ich unsere Gäste davor, das Labyrinth zu betreten, außer, sie haben sehr viel Zeit. Es ist sehr groß und außerordentlich komplex. Mein Urgroßvater hat sich immer teuflisch amüsiert, wenn sich jemand darin verlief.“
    Sie sah ihn aus ihren meergrünen Augen an, und es zog ihm das Herz zusammen.
    „Da Sie mich gefunden haben, nehme ich an, Sie wissen, wie man hier herauskommt.“
    „Meine Brüder und ich

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