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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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zu stehlen ganz krank. Aber dann ging uns das Essen aus, und es sah aus, als würden wir auf die Straße geworfen. Hunger ist eine erstaunliche Antriebskraft, Hoheit. Obwohl Onkel Jack sein Möglichstes tat, um mich zu versorgen, erkannte ich, dass ich, wenn ich überleben wollte, die Dinge lernen musste, die mein Onkel mir beibringen konnte. Ich würde alles tun müssen, was nötig war, damit wir überlebten. Und das tat ich.“
    Sie zwang sich zu einem Lächeln, aber ihre Unterlippe zitterte. „Sie verstehen, Hoheit. Mit Jo bekommen Sie zumindest genau das, was Sie sehen. Bei mir – ich bin nicht das, wonach ich aussehe.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie dachte, er würde sich von ihr abwenden, sie vielleicht allein in dem Labyrinth zurücklassen, doch er streckte die Hände aus und umfasste ihr Gesicht. „Lily …“
    Nun liefen die Tränen ihr über die Wangen. Royal bog sanft ihren Kopf nach hinten und küsste sie. Sie seufzte leise auf, als das Verlangen sie durchströmte, und obwohl sie wusste, dass das, was sie hier taten, falsch war, konnte sie seine Rockaufschläge nicht loslassen, vermochte sie nicht zurückzuweichen.
    Auch Royal stöhnte auf und küsste sie leidenschaftlicher. Lily hatte schon früher Männer geküsst. Als sie älter wurde, war die Rolle der Verführerin manchmal ein Teil ihrer Schwindeleien gewesen. Aber Onkel Jack hatte sie immer beschützt und aufgepasst, dass die Dinge ihnen nicht aus der Hand glitten.
    Lily wusste, wie sich ein Kuss anfühlte, aber sie war davon nie berührt worden, hatte nie die Süße empfunden, die sie jetzt erfüllte.
    „Lily“, wiederholte Royal und küsste ihre Mundwinkel, ihre Nase, ihre Augen, ehe er wieder zu ihren Lippen zurückkehrte. Der Kuss wurde leidenschaftlicher, seine Zunge erkundete ihren Mund, als wolle er sie kosten. Sie roch den Duft seines Rasierwassers und die Stärke seines Halstuchs. Seine wollene Reitjacke wärmte ihr die Fingerspitzen.
    Er stöhnte leise, als er ihren Hals zu küssen begann, ihre Kehle mit Küssen bedeckte, sanft an einem Ohrläppchen knabberte. Heftigeres Verlangen stieg in ihr auf. Royal küsste sie, immer wieder, brandmarkte sie mit seinen heißen Lippen, als wolle er sie zu seinem Eigentum erklären.
    Lily zitterte jetzt. Sie schlang die Arme um seinen Hals und klammerte sich an ihn, fühlte die Muskeln seines Oberkörpers, als sie ihre Brüste an ihn presste, und die Spitzen unter ihrer Chemise wurden hart. Ihr kam der wahnwitzige Gedanke, dass sie keinen Stoff zwischen ihnen beiden fühlen wollte, nichts sollte zwischen ihnen sein, sie wollte ihre Lippen auf seine Haut pressen, wollte ihn fühlen, ihn riechen. Es war Wahnsinn, das wusste sie, aber der Gedanke blieb in ihrem Kopf, bis ihr Körper die Kontrolle übernahm und es ihr unmöglich wurde zu denken und sie nur noch fühlen konnte.
    Sie wusste nicht, wie lange dieser Kuss währte, oder was geschehen wäre, wenn sie nicht gehört hätte, wie ein Mann außerhalb des Labyrinths Royals Namen rief. Sie erkannte die Stimme, es war die seines Freundes Sheridan Knowles, und die Erkenntnis über das, was sie da tat, traf sie wie ein Schlag.
    Lily zuckte zurück. Sie sah in Royals Gesicht und erkannte, dass auch er erschrocken war. Seine Wangen waren gerötet, er atmete schwer, und Lily bemerkte, dass es ihr ebenso ging.
    „Es – es ist Ihr Freund.“
    Er blickte dorthin und schien zu erstarren. „Sie werden nach uns suchen. Sheridan ist gekommen, um uns zu warnen.“ Er stand auf und zerrte seinen Mantel zurecht, griff nach ihrer Hand und zog sie auf die Füße. „Das hätte niemals geschehen dürfen. Es war ein Fehler von mir, die Situation auszunutzen. Es tut mir sehr leid, Lily.“
    Sie wandte sich ab, und Tränen brannten in ihren Augen. „Es war nicht Ihr Fehler. Ich hätte Ihnen Einhalt gebieten sollen. Sie gehören zu Jocelyn, und Jocelyn ist meine Cousine. Nachdem Sie gehört haben, welches Leben ich früher geführt habe, müssen Sie gedacht haben …“
    „Um Himmels willen – nein! Ich wollte Sie, Lily. Zu hören, was Sie durchgemacht hatten, weckte mein Verlangen. Ich wollte die Erinnerung an diese Jahre vertreiben, Sie beschützen – in gewisser Weise.“ Er lachte bitter. „Das habe ich richtig gut gemacht.“
    Er sah sie an, wischte ihr die Tränen ab, rückte ihre Haube zurecht und schob eine Locke darunter.
    „Wir müssen gehen.“ Er nahm ihre Hand und führte sie rasch durch das Labyrinth, blieb aber stehen, kurz bevor sie

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