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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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haben hier immer gespielt.“
    Sie warf einen Blick zur Mitte des Irrgartens, wo die Fontäne über den Hecken zu sehen war, und er ahnte, wie enttäuscht sie war. „Ich denke, wir sollten umkehren.“
    Er wusste, er sollte sie sofort zurückbringen. Stattdessen sagte er: „Ich dachte, Sie wollten den Brunnen sehen?“
    Sie strahlte ihn an. „Oh ja!“
    Royal streckte die Hand aus. „Dann kommen Sie, ich zeige ihn Ihnen.“
    Lily zögerte nur einen Moment, dann nahm sie seine Hand. Ein Blitz schien durch seinen Körper zu fahren, und für einen Augenblick vermochte er sich nicht zu bewegen. Das musste auch Lily gespürt haben, denn sie sah zu ihm auf und errötete.
    Sie versuchte, ihre Hand wegzuziehen, aber in seinen Adern floss das Blut seines Urgroßvaters, und er wollte sie nicht loslassen.
    „Kommen Sie“, drängte er. Sein Tonfall klang ein wenig schroff. Er zog sie vorwärts, tiefer in die engen Gänge hinein. Lily blieb nichts anderes übrig, als sich seinem Tempo anzupassen, und eine Weile schritten sie schweigend nebeneinander her über die schmalen Wege.
    Als die Minuten verrannen, begann Lily sich zu entspannen, und sie gingen zusammen, als wären sie ein Paar und nicht zwei Menschen, die gegen eine verbotene Anziehung kämpften. Wenn sie entdeckt würden, dann wäre das sehr unpassend, aber in diesem Augenblick war das Royal egal.

8. KAPITEL
    L ily fühlte, wie Royal an ihrer Hand zog, und folgte ihm zum wiederholten Mal in die Richtung, die er ihr wies. Das Labyrinth war ganz plötzlich noch aufregender geworden, die Einsamkeit reizvoller. Royal wirkte sogar größer in dem engen Raum zwischen den Hecken, seine Gegenwart mächtiger, hier, wo sie allein waren.
    Ihr war klar, dass er genau wusste, welcher Weg zu wählen war, um zu der Fontäne in der Mitte des Labyrinths zu gelangen. Er blieb stehen, wo es am wenigsten wahrscheinlich zu sein schien, und bog ab. Er wählte einen anderen Weg, einen, der nirgendwohin zu führen schien, und zog sie mit sich. Als sie an eine Stelle kamen, an der sie zwischen drei Wegen wählen konnten, blieb er erneut stehen und sah sie an.
    „Gut, Sie wählen, wohin wir gehen sollen.“
    Sie biss sich auf die Lippe, betrachtete alle drei Möglichkeiten und wählte dann die am wenigsten wahrscheinliche. „Den Weg ganz links.“
    Er lachte. „Wir könnten dort entlanggehen, aber das würde uns erheblich mehr Zeit kosten. Dies ist der richtige Weg.“ Er zog sie vorwärts und lächelte, als sie neben ihm stand. Sie folgten noch mehreren Biegungen und Abzweigungen und traten dann endlich auf die Lichtung mitten im Garten.
    Dort wartete der Springbrunnen, und Lily ließ Royals Hand los und lief voraus. Der Weg hat sich gelohnt, dachte sie.
    „Es ist reizend“, sagte sie und ließ die Finger über den Brunnenrand gleiten. „Im Garten von Meadowbrook gibt es einen Springbrunnen, und ich gehe dorthin, wann immer ich kann. Das Geräusch des plätschernden Wassers hilft mir, meine Sorgen zu vergessen.“
    Royal zog die Brauen hoch. „Sie wirken recht zufrieden. Welche Sorgen plagen Sie, Lily Moran?“
    Sie setzte sich auf die Bank, die den Fuß des Springbrunnens umgab, und Royal setzte sich neben sie.
    „Ich sorge mich um meine Zukunft, wenn ich die Caulfields irgendwann verlasse. Ich sorge mich, dass meine Ersparnisse vielleicht nicht reichen, um mein Geschäft zu eröffnen. Ich sorge mich, dass das Geschäft, wenn ich es eröffnen kann, vielleicht kein Erfolg wird.“
    „Ich glaube nicht, dass Sie sich in dieser Hinsicht sorgen müssen. Meine Tante erzählte mir, wie gut Sie in dem sind, was Sie tun. Sie meinte, Ihre Hüte seien ganz erstaunlich. Hat sie nicht selbst eine Haube bestellt?“
    Sie lächelte. „Tatsächlich sogar mehrere. Ich hoffe, sie werden ihr gefallen. Meinem Ruf als Hutmacherin würde es sicher von Nutzen sein, eine Countess unter meinen Kundinnen zu haben.“ Sie sah zu ihm auf. „Ihre Tante ist eine reizende Dame.“
    „Ich mag sie sehr. Wir alle mögen sie.“
    „Ich glaube, sie mag Sie auch sehr.“
    Er seufzte leise, und seine Stimmung änderte sich plötzlich. „Sie möchte, dass ich glücklich werde, aber …“ Er verstummte, als fürchte er, etwas Unpassendes zu sagen.
    „Es ist Jo, nicht wahr? Sie haben Angst, dass Sie beide nicht zusammenpassen.“
    Royal fuhr sich mit der Hand durchs Haar und brachte es in Unordnung. „Das ist nicht wirklich wichtig. Sie ist schön und charmant, gut ausgebildet in den Dingen, die eine Frau

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