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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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vor einem Mord nicht zurück. Und es besteht immer noch das Risiko, dass wir erwischt werden und unser Ruf dabei Schaden nimmt.“
    Savage schnaubte verächtlich. „Das ist kaum ein Problem für mich.“
    „Ich bin dabei“, sagte St. Michaels. „Ich könnte ein wenig Unterhaltung gebrauchen.“
    „Möchte jemand ablehnen?“, fragte Sherry.
    Niemand sagte etwas.
    Royal sah seine Freunde an und erkannte die Entschlossenheit in ihren Gesichtern. „Also gut, ich werde euch auf dem Laufenden halten. In einer Woche sollte ich mehr wissen. Dann sage ich euch, was ich brauche.“
    Die Männer entspannten sich. Sherry ging, um noch eine Runde Drinks zu bestellen, und man plauderte über weniger ernsthafte Themen.
    Die Bühne war bereit, die Besetzung stand fest. Royal fragte sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis das Spiel begann.

15. KAPITEL
    N ervös saß Lily neben ihrem Onkel im Hinterzimmer des Red Rooster Inn. Charles Sinclair saß ihr gegenüber, seine silbrige Löwenmähne schimmerte im Schein der Kerze, die auf dem Tisch stand. Royal musste jeden Moment eintreffen.
    Lily bereitete sich auf sein Erscheinen vor, hin- und hergerissen zwischen Verzweiflung und dem Wunsch, ihn wiederzusehen. Sie fragte sich, was er sagen würde, wenn er sie so sah – in bunten Seidenröcken, die ein wenig von ihren Fußknöcheln zeigten, glitzerndem falschen Schmuck und einer schimmernden schwarzen Perücke.
    Vermutlich würde es ihm nicht gefallen.
    Er hatte nicht gewollt, dass sie in das hier verwickelt wurde, und heute würde er sehen, wie tief sie darin steckte.
    Ein wenig Trost liegt darin, dachte sie, dass er sich um mein Wohlergehen sorgt. An diesem Gedanken würde sie sich festklammern.
    Sie strich das rote Seidenoberteil glatt, das zu ihrer Verkleidung gehörte. Der Ausschnitt war gerafft und nicht zu tief, sodass keine Gastgeberin irgendwo beleidigt sein könnte. Der Rock war noch farbenfroher, sie hatte ihn aus Schals und bunten Stofffetzen gemacht. Obwohl der Rock und das Oberteil von besserer Qualität waren als die Sachen, die sie als Sechzehnjährige getragen hatte, war sie nicht gewöhnt an die Seitenblicke, die ihr zugeworfen wurden, wenn sie die Straße hinunterging.
    Es war egal. Wenn sie sich erst einmal in eine Rolle vertieft hatte, dann wurde sie zu dieser Person. Und die Rolle des Zigeunermädchens hatte sie schon oft gespielt.
    Sie seufzte leise. Wenigstens ein Gutes hatte das Ganze. Nach sechs Jahren war sie endlich wieder mit ihrem Onkel zusammen. Onkel Jack war die einzige Verbindung zu ihren Eltern und den glücklichen Erinnerungen ihrer Kindheit. Wie arm sie auch gewesen war, als sie bei ihm lebte, welches Leben er auch heute noch führte – sie hatte ihn vermisst. Und sie liebte ihn.
    „Da ist er.“ Sinclair erhob sich, zusammen mit ihrem Onkel, um den Duke zu begrüßen. Dann setzten sich alle wieder.
    Royal blieb noch einen Moment länger stehen, den Blick auf Lily gerichtet. Dann erkannte er sie und holte tief Luft.
    „Ich kann kaum glauben, dass Sie es sind. Ich hätte Sie überhaupt nicht erkannt, wenn ich nicht damit gerechnet hätte, dass Sie hier sind.“
    Jack lachte leise. „Sie kann ein Dutzend verschiedene Rollen spielen. Das Mädchen hat ein echtes Schauspieltalent.“
    Aber sie hasste es jede Minute, hasste den Betrug und so im Mittelpunkt zu stehen, und an Royals Miene erkannte sie, dass er das wusste.
    „Sie sollte Hüte machen“, sagte er und nahm ihr gegenüber Platz.
    „Oh, das wird sie“, sagte Jack. „Sobald diese Aufgabe erledigt ist. Lily hat nie aufgegeben.“
    Nein, sie hatte immer jede Schwindelei zu Ende gebracht. Sie mussten essen, und so hatte ihr Onkel das wenige Geld verdient, das sie hatten. Natürlich hatten sie niemals etwas so Großes wie dies hier versucht.
    „Wie lautet der Plan?“, fragte Royal.
    Charles Sinclair antwortete. „Ehe wir dazu kommen, sollten Sie noch etwas über unser Ziel erfahren.“
    „Sie meinen Loomis.“
    „Genau. An der Oberfläche ist Preston Loomis ein ziemlich langweiliger Bursche. Er spielt gern, aber nur moderat. Er mag Sportwetten, aber auch da riskiert er nicht viel. Er trinkt, aber nicht übermäßig.“
    „Das klingt, als wäre er ein Heiliger“, meinte Jack.
    „Was ist mit Frauen?“, fragte Royal.
    „Der Mann ist kein Eunuch. Er mag Frauen, vor allem schöne Frauen, aber er achtet darauf, sie auf Distanz zu halten. Eine Geliebte hatte er nie.“
    „Klingt nicht nach jemandem, der extravagant lebt“,

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