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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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der. Und ich sehe mich in meinem früheren Urteil bestätigt.“
    Lily sah sie aus großen Augen an. „Sag nicht, du hast ihn wieder geküsst – nachdem du versprochen hast, den Duke zu heiraten!“
    Jocelyn lächelte. „Genau genommen hat er mich geküsst – jedenfalls zuerst.“
    „Jocelyn!“
    Jo reckte entschlossen das Kinn vor. „Ich habe ihn nicht nur geküsst, ich habe auch beschlossen, eine Affäre mit ihm zu haben.“
    Lily stand nur da und fühlte sich aufgewühlt. „Aber das kannst du nicht! Du kannst erst einen Geliebten nehmen, wenn du dem Duke einen Erben geschenkt hast. Und dann ist da noch die nicht ganz unwesentliche Tatsache, dass dein Gemahl erwarten wird, dass du noch Jungfrau bist.“
    Jo zuckte die Achseln. „Wir leben im Jahr 1854, Lily – wir sind nicht mehr im Mittelalter. Ich werde einfach dafür sorgen, dass der Duke niemals die Wahrheit erfährt. Außerdem ist Royal selbst wohl kaum unberührt. Er hatte jede Menge Geliebte – das weiß ich sicher.“
    Das bezweifelte Lily nicht. Jo hatte ihre Methoden, um an Informationen zu gelangen. Außerdem war Royal ein sehr leidenschaftlicher Mann – das wusste sie aus eigener Erfahrung. Es gab keinen Zweifel, dass er jede Frau haben konnte, die er wollte.
    Der Gedanke versetzte ihr einen kleinen Stich.
    „Du wirst doch nichts verraten, oder?“
    Lily schüttelte den Kopf. „Du kennst mich doch. Du bist meine Cousine. Ich würde nie etwas weitersagen, das du mir anvertraust.“ Wie groß der Abstand zwischen ihr und den Caulfields auch sein mochte, sie würde ihnen gegenüber immer loyal sein. Lily mochte sich nicht ausmalen, was aus ihr geworden wäre, wenn die Familie sie nicht aufgenommen hätte.
    „Hast du … mit Barclay darüber gesprochen?“
    „Sei nicht dumm. Er hat keine Ahnung. Wenn ich so weit bin, werde ich es ihm sagen.“
    „Vielleicht wird er ablehnen. Wenn deine Verlobung verkündet wird, ist Barclay durch seine Ehre …“
    „Ich will nicht warten, bis ich offiziell verlobt bin. Der Verlobungsball ist erst in einem Monat. Ich will Christopher schon bald haben.“
    Lily konnte es nicht fassen. „Was, wenn das herauskommt? Der Duke würde vielleicht die Verlobung lösen.“
    Jo zog sich das Nachthemd über. „Das bezweifle ich. Er will mein Geld, nicht mich. Und wenn ich einen Mann heiraten soll, der lediglich meine Existenz toleriert, einen Mann, der nur das Bett mit mir teilt, weil es seine Pflicht ist – dann will ich die Leidenschaft kennenlernen mit einem Mann, den ich wirklich begehre, bevor ich heirate.“
    Lily erwiderte nichts. Es war einfach unerträglich, dass ihre Cousine Royal Hörner aufsetzen wollte, noch ehe sie mit ihm verheiratet war. Und doch hatte sie selbst etwas über Leidenschaft gelernt. Mit dem richtigen Mann war diesem Gefühl kaum zu widerstehen.
    Und Jo hatte vielleicht recht, was den Duke betraf. Lily hielt es für möglich, dass Royal Jocelyn in jedem Fall heiraten würde, ob sie nun Jungfrau war oder nicht. Er hatte gelobt, die Ehe einzugehen, die sein Vater für ihn arrangiert hatte, und das Vermögen der Bransfords wieder aufzubauen.
    Lily glaubte nicht, dass Jo irgendetwas tun könnte, damit er sein Wort brach.
    Royal saß in einem Privatzimmer bei White’s, umringt von seinen engsten Freunden. Alle waren um Punkt acht Uhr eingetroffen, genau zur verabredeten Zeit.
    Sherry war schon in London gewesen, ebenso wie Jonathan Savage, der dritte Sohn des Earl of Greville. Dillon St. Michaels lebte immer in der Stadt und fuhr nur gelegentlich aufs Land, um seinen Großvater zu besuchen. Benjamin Wyndam, Earl of Nightingale, und seine Frau Maryann bewohnten einen Stadtpalast im beliebten Mayfair. Nur Quentin Garrett, Viscount March, Erbe des Earl of Leighton, war von weiter hergekommen, als er Royals Nachricht erhalten hatte.
    Royal bezweifelte nicht, dass sie alle ihm helfen würden. Er würde für jeden von ihnen dasselbe tun.
    „Komm schon, spann uns nicht länger auf die Folter“, sagte St. Michaels, ein großer, gewichtiger Mann mit den breiten Schultern und starken Armen eines Ruderers. „Was ist so unglaublich dringend?“
    „Ich hoffe, es ist etwas Sündhaftes“, sagte Savage, der in einem Sessel mehr lag als saß. Sein schwarzes Haar schimmerte, die Finger hatte er gegeneinander gelehnt. „Mir ist langweilig in der letzten Zeit. Vielleicht wird das meine Lebensgeister etwas wecken.“
    „Bei dir gibt es nichts zu wecken“, meinte St. Michaels. „Bei deinem Appetit

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