Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin
Augen von einem hinreißenden Smaragdgrün und ein strahlendes Lächeln. Es war, als wolle er mir sagen: »Sieh mal, Lorna, was du beinahe verpasst hättest, als du mir den Rücken zugedreht hast!« Er trug einen fein gearbeiteten Harnisch, der zunächst silbern wirkte, im nächsten Moment jedoch seine Farbe zu einem Glutrot änderte, das in starkem Kontrast zum Weiß des Schnees rundherum stand. Seine Füße schienen im Schnee zu versinken und leuchteten darunter hervor, doch ich wusste wohl, dass sie weder die Erde noch den Schnee selbst berührten. Schon allein
der Anblick von Owens Schutzengel erzeugte ein Glücksgefühl in mir.
»Lorna, behalte deinen Sohn im Auge.« Bei diesen Worten des Engels ließ Owen von seiner mächtigen Schneekugel ab und wandte sich mir zu, ein breites Lachen auf dem Gesicht, das zeigte, wie stolz er auf sich war. Im nächsten Moment sah ich, wie Owens Brust eine reiche, prachtvolle Energie entströmte, die von Sekunde zu Sekunde an Größe zunahm. Zunächst hatte sie die Form eines Schilds, doch dann bildete sie ein wunderschönes Herz: Es war voller Leben, pulsierte in den Farben Smaragdgrün und Blau, wirkte, als vermischten sich die Wasser zweier Flüsse. Es schwebte vor der Brust meines kleinen Sohnes und war zugleich unmittelbar damit verbunden. Ich war hingerissen! Es war in jeder Hinsicht einfach atemberaubend.
»Was hat das zu bedeuten?«, erkundigte ich mich.
Als mir bewusst wurde, dass Owens Schutzengel zu meiner Linken stand, seine Hand auf meiner Schulter, wollte ich mich zu ihm hinwenden, um ihm ins Gesicht zu schauen, doch er forderte mich auf, das nicht zu tun, und folglich unterließ ich es. Dann erklärte er mir: »Das Herz ist das Symbol für den Schild des Lebens; der Schenker von Leben und Liebe, der Beschützer der Erde, dessen, was richtig und was falsch ist.«
Daraufhin meinte ich lächelnd zu dem Engel: »Das zu vertreten ist schon für einen erwachsenen Mann eine gewaltige Aufgabe, ganz zu schweigen für einen kleinen Jungen.«
Anschließend bat ich Owens Schutzengel, meinem Sohn auf seiner Lebensreise beizustehen, ihn zu führen und zu behüten.
»Lorna, wenn Owen erwachsen wird, dann darfst du ihm erzählen, was du heute gesehen hast und auch, dass ich mit Namen Engel Trafikiss heiße.«
Owen rollte gemeinsam mit seinem Bruder gerade eine andere Schneekugel, und ich beobachtete, wie der
Schild vor seinem Herzen allmählich immer kleiner wurde. Ich fühlte den Druck von Engel Trafikiss’ Hand auf meiner Schulter schwinden. Für einen kurzen Moment sah ich Trafikiss über Owen stehen, dann ging Owen lachend in die Knie und rief mich zu Hilfe.
KAPITEL 22
Satan vor der Tür
Bei unserem abendlichen Familien-Picknick am See im Waldpark von Donadea ein paar Jahre zuvor hatte Engel Elija mir angekündigt, Gott wolle mich durch die Anwesenheit Satans auf die Probe stellen. Eines Tages erschien Elija wieder, um mir mitzuteilen, Satan werde bald bei mir sein.
»Ich fühle selbst, dass er immer näher kommt«, antwortete ich. Ich war tief entsetzt, hatte Angst um mich selbst und um meine Kinder.
»Hab keine Angst«, beschwichtigte Elija mich, »prüfe deinen Glauben an Gott.«
Es lässt sich nur schwer in Worte fassen, doch seit jenem Abend am See, als Elija das erste Mal mit mir darüber gesprochen hatte, war ich imstande gewesen, das Heranrücken Satans zu spüren. Stellen Sie sich das einmal vor: Ich konnte seine Anwesenheit in einer Entfernung von einer Million Kilometern spüren, dann kam er bis auf tausend Kilometer an mich heran und plötzlich waren es nur mehr hundert. Von jenem Abend am See an gerechnet hat es ihn Jahre gekostet, mir nahe zu kommen, aber ich konnte fühlen, wie er tatsächlich langsam immer dichter heranrückte. Und nun bestätigte mir der Engel Elija, dass Satan in meiner Nähe war.
Und er kam andauernd noch näher. Eines Tages, es war um die Mittagszeit, erschienen gemeinsam mit Michael und Hosus auch all meine anderen Engel und stellten sich im Halbkreis vor mir auf. Wie sie mir erklärten, sollte das dazu dienen, mich vor dem von Satan ausgehenden Bösen etwas abzuschirmen. Dann verschwanden die Engel und entzogen sich meinen Blicken. Als ich
ins Haus zurückging und die Eingangstür hinter mir schloss, wusste ich, dass Satan schon am Gartentor stand. Mir war kalt, ich fühlte mich wie erfroren und als ob das Leben aus meinen Adern rann. Mir war, als stünde ich auf den Schienen vor einem schnell herannahenden Zug und man sagte
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