Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin
mir, wenn mein Glaube nur stark genug sei, werde er direkt vor mir zum Stillstand kommen. Die Worte Elijas hatten sich in meine Erinnerung eingebrannt: »Prüfe deinen Glauben an Gott.«
Satan muss wochenlang an meinem Gartentor gestanden haben. Ich befand mich in einem Zustand fortdauernder Benommenheit, ohne Zeitempfinden. Und eines Abends, als ich gerade zu Bett ging, war es dann so weit: Ich wusste, er war jetzt an der Haustür. Ich fühlte seine Macht – sie war ungeheuer stark. Ich rief nach meinen Engeln, doch sie schienen mir nicht zu antworten. Joe und die Kinder lagen schon alle in ihren Betten. Gott und die Engel mussten sie in Tiefschlaf versetzt haben.
Ich setzte mich aufrecht in mein Bett, winkelte die Knie an und zog mir die Bettdecke bis unters Kinn. Ich zitterte vor Angst. Nachdem ich eine ganze Weile so dagesessen hatte, erschienen mit einem Mal alle meine Engel, Hosus, Michael und Elija und umringten mich. Sie sagten, ich solle mich nicht fürchten, und dann verschwanden sie ebenso schnell wie sie gekommen waren.
Ich spürte die Anwesenheit Satans in unserem Haus. Er ging zu unserem Schlafzimmer, und als er es erreicht hatte, verschwand alles darin – Joe und die Kinder eingeschlossen. Es war, als hätte die Dunkelheit alles verschluckt, sogar das Bett, auf dem ich saß. Ich war allein mit Satan.
Seine Macht zu spüren, war entsetzlich: all das Übel, der Schrecken, das Grauen. Ich kann nicht sagen, ob er männlich oder weiblich war, oder wie er oder sie ausgesehen hat, es wirkte auf mich wie eine Masse von Bösem, von Finsternis, von großer Macht und Stärke. Er besaß immenses Selbstvertrauen und sicher keine Furcht.
Dann trat Gott in die Dunkelheit. Er erschien in Menschengestalt, als junger Mann, so wie seinerzeit in der Gebetsgruppe. Er war in leuchtendes Weiß gekleidet, sein Antlitz erstrahlte, das dunkle Haar reichte ihm bis auf die Schultern. Er postierte sich zu meiner Rechten, streckte seinen Arm aus und nahm meine Hand in die seine.
Gottes Nähe verlieh mir Kraft. Ich wusste, Gott würde mir den Satan vom Leib halten, würde ein weiteres Näherkommen verhindern, doch ich war noch immer in Panik, mehr als je zuvor in meinem Leben. Ich zitterte wie Espenlaub.
Ich saß in meinem Bett mit Satan zu meiner Linken – die große Finsternis, dieses gewaltige Übel – und hatte Gott zu meiner Rechten. Satan konnte ich nur sehr undeutlich ausmachen, eben als dunkle Masse, aber Gott war klar und deutlich sichtbar. Schaute ich hinüber zu ihm, verschwand all meine Angst, doch wenn ich wieder zu Satan blickte, kam sie mit doppelter Stärke zurück.
Dann begriff ich, dass Gott mich auf die Probe stellte; ich sollte zu erkennen geben, dass ich vor Satan keine Furcht verspürte, dass ich stärker war als er und ihn verjagen konnte. Ich wusste auch, dass die Anwesenheit Gottes und seine Berührung meiner Hand mir die nötige Kraft dazu gaben. Also wiederholte ich dreimal die Worte: »Weiche von mir, Satan. Ich habe Gott gewählt und über dich gestellt, ich bin stärker als du.«
Mit jedem Mal, als ich das sagte, wich Satan zurück, und beim dritten Mal war er aus der Schlafzimmertür. Dann vertrieb Gott ihn noch weiter: aus dem Haus, aus der Gegend. Es war, als werde Satan durch einen langen, dunklen Tunnel ins Nichts hinuntergeschickt. An jenem Tag habe ich Gott bewiesen, dass ich die notwendige Glaubensstärke besaß, um Satan zu verjagen.
Und Satan existiert wirklich: Daran kann es für mich auch gar keinen Zweifel geben. Wenn wir bereit sind, ihn in unser Leben hineinzulassen, dann erscheint er
auch. Er wird als eine Art »Gott« agieren und vielleicht bedeutende Dinge in unserem Leben bewirken. Das kann großer Reichtum sein oder auch großer Erfolg auf der äußeren Ebene – doch zu welchem Preis! Satan will unsere spirituelle Entwicklung verhindern und wendet sich gegen jene, die versuchen, Herzen und Geist anderer zu öffnen und ihnen bei der Veränderung ihrer Wahrnehmung zu helfen.
Der Mensch entwickelt sich spirituell weiter. Es ist Teil der Evolution, dass der Mensch als solcher sich verändert, dass sein Körper und seine Seele eine engere Verbindung eingehen und schließlich eins werden. Ich beobachte, wie Menschen sich verstärkt aus ihren Konditionierungen befreien, mehr hinterfragen und offener werden, sich der Erforschung spiritueller Fragen und Themen zuwenden. Gott prüft uns alle bisweilen, das gehört zu unserem spirituellen Wachstum. Jeder von uns hat die Kraft,
Weitere Kostenlose Bücher