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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Joe: Vater half ihm, den Beruf in allen Bereichen gründlich zu lernen und unterstützte seine Bemühungen, es im Leben weiter zu bringen – was großartig war für uns. Meine Mutter kam nie wieder auf die Szene an jenem Tag zu sprechen.

    Mitunter bereiten die Engel mich auf zukünftige Ereignisse vor; gelegentlich schicken sie mir dazu Visionen. Wenn das geschieht, verschwindet alles um mich herum. Es ist, als würde ich in eine andere Zeit und an einen anderen Ort versetzt. Einmal fühle ich mich, als säße ich vor einem Fernseher, dessen Bildschirm flimmert, ein anderes Mal gleicht das Ganze einem Film im Zeitraffer. Das kann mitunter sehr schwierig für mich werden, weil ich nicht begreife, was geschieht. Wird der »Film« dann vielleicht für einen kurzen Augenblick angehalten, kann ich eventuell eine Person oder einen Ort ausmachen. Visionen verlaufen auf sehr unterschiedliche Arten.
    Eines Morgens stand ich auf und machte mich für die Arbeit zurecht, dann zog ich die Schlafzimmervorhänge beiseite und schaute hinaus. Es war Frühling und das Wetter hätte eigentlich mit jedem Tag heller und sonniger werden sollen – doch an diesem Tag schien über allem ein feiner Grauschleier zu liegen, als hätte jemand im ganzen Kosmos graue Farbe versprüht, die jeden und alles bedeckte. Ich blieb einen Moment lang am Fenster stehen und sah weiter hinaus. Ich beobachtete, wie einer der Nachbarn das Haus verließ, sich an der Tür von seiner Frau verabschiedete, auf seinen Wagen zuging und davonfuhr. Auf ihm selbst, auf dem Auto und allem ringsumher lag ein Hauch von Grau. Ein anderes Auto kam die Straße entlang – es war ebenfalls in Grau gehüllt. Ein
junger Mann rannte am Haus vorbei, und obwohl die Luft um ihn herum flirrte, war sie ebenfalls grau.
    Ich ging die Treppe hinunter, machte mir Tee und gab Tiger, unserer Katze, ein bisschen Milch. Als ich das Haus verließ, um zur Arbeit zu gehen, rief ich über die Schulter »Wiedersehen« die Stufen hinauf. Auf dem Weg zum Bus wollte ich dann Kontakt zu meinen Engeln aufnehmen, aber sie zeigten sich mir nicht. Also fragte ich sie: »Warum sieht denn heute alles so seltsam aus?«
    »Mach dir keine Sorgen, wir passen schon auf dich auf«, flüsterten sie.
    An der Hauptstraße angelangt, sah ich den Bus bereits auf die Haltestelle zusteuern und beeilte mich, um ihn noch zu erwischen. Er war zwar ziemlich voll, aber ich konnte mir trotzdem einen Sitzplatz sichern. Ich hatte eine sehr eigenartige Empfindung: Mir schien, als beschlichen mich Schweigen und Lautlosigkeit. Als ich die anderen Fahrgäste betrachtete, schien der Hauch von Grau auch sie zu umgeben. Als der Bus beim Kai am Liffey-Fluss in den Busbahnhof einfuhr, wandte ich mich erneut an meine Engel. Diesmal erhielt ich jedoch keine Antwort.
    Beim Betreten des Kaufhauses, wie üblich durch den Hintereingang, fühlte ich mich wie benebelt – es schien sich alles um mich in Zeitlupe abzuspielen. Einige Angestellte und Abteilungsleiter waren bereits bei der Arbeit. Und erst da wurde ich gewahr, dass niemand einen Engel bei sich hatte – im Bus war mir das noch nicht einmal aufgefallen! Ich war entsetzt, begann zu zittern.
    Auch das Kaufhaus selbst war grau. In der Hoffnung, wenigstens einige meiner Kolleginnen mit ihren Schutzengeln anzutreffen, eilte ich die Treppe hinunter in den Personalraum. Doch dort bot sich mir kein anderes Bild als oben in den Verkaufsräumen: Keines der Mädchen hatte seinen Schutzengel bei sich – obwohl ich genau wusste, dass sie da sein mussten!
    Wieder und wieder versuchte ich, zu meinen Engeln durchzudringen, doch sie antworteten mir noch immer
nicht. Ich verließ die Garderoben und nahm die Treppe nach oben zu den Verkaufsräumen. Ich stand in der Abteilung für Damenmoden – neben einem Kleiderständer, dessen Kopfende in Richtung auf den Haupteingang zeigte. Ich beobachtete, wie die Geschäftsführerin und einer der Sicherheitsleute die Türen öffneten und die ersten Kunden hereinströmten.
    Allmählich waren dann doch bei einigen wenigen Menschen Schutzengel zu sehen, doch diese hatten wenig Ähnlichkeit mit ihrem gewohnten Selbst: Ihr Leuchten war verschwunden, sie wirkten stumpf und trübe, schienen in dasselbe Grau gehüllt, welches bereits die ganze Luft erfüllte.
    Da fühlte ich jemanden auf meine Schulter tippen: Der Engel Michael stand neben mir und lächelte mir zu. An seinem Strahlen hatte sich nichts geändert. Ich fragte ihn, was denn nicht in Ordnung sei.
    »Das

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