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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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beide wirkten sehr zufrieden und glücklich auf mich. Paps strahlte über das ganze Gesicht, stand auf, drückte mich ganz fest und gratulierte mir. Damit waren all meine Sorgen verflogen
und ich nur noch glücklich. Selbst die Reaktion meiner Mutter besaß nicht die Macht, diesen Glücksmoment zu beeinträchtigen.
    Paps war ganz überwältigt davon, dass ich heiraten würde, und noch dazu so einen liebenswürdigen, zuverlässigen Mann. Möglicherweise verspürte er auch eine gewisse Erleichterung darüber, nun bald nicht mehr für mich verantwortlich zu sein, und meiner Mutter ging es ebenso, das fühlte ich, auch wenn sie Schwierigkeiten hatte, es zu zeigen. In einem etwas fortgeschritteneren Stadium dieses Abends gab Paps zu: »Ich habe nicht geglaubt, dass ich diesen Tag noch erleben würde.«
    Doch obwohl ich nun verlobt war und heiraten würde, machten sie sich immer noch Sorgen meinetwegen – ich spürte das an der Art, wie sie mich ansahen. Mein Vater fing an, Joe und mich mit Fragen über unsere Zukunftspläne zu überhäufen. Meine Mutter, die bisher geschwiegen hatte, wollte wissen, ob wir schon ein Hochzeitsdatum ins Auge gefasst hätten, und wir beide antworteten wie aus einem Mund: »Nein.«
    »Vielleicht nächstes Jahr im August«, schlug Joe dann vor.
    »Wir werden den Hochzeitsempfang hier im Haus geben«, verkündete Mam.
    Dazu schwieg ich lieber, denn allein die Vorstellung schreckte mich schon gewaltig. Vater meinte: »Das können wir alles auch noch später besprechen.«
    Doch dazu kam es nicht. Nachdem wir unseren Tee getrunken hatten, verabschiedete Joe sich von meinen Eltern und ich begleitete ihn hinaus zum Wagen. »Mach dir keine Gedanken«, meinte Joe, »wenn du den Empfang nicht zu Hause haben möchtest – wir finden schon ein geeignetes Hotel.«
    An diesem Wochenende machten Joe und ich uns auf die Suche nach einem Verlobungsring, wurden aber in keinem der Juwelierläden fündig, es gab einfach nichts, was mir gefiel: »Weißt du, Joe, ich möchte wirklich etwas
anderes, etwas ganz Besonderes; die Verlobungsringe sehen doch alle mehr oder weniger gleich aus, egal, in welchem Geschäft man sich umschaut. Ich bin bereit zu warten, bis der Ring auf mich zukommt, den ich wirklich haben will.«
    Und Joe fragte nur: »Bist du sicher?«
    Ungefähr sechs Wochen später hatte ich Spätschicht und erwartete nicht, Joe zu treffen, weil er eigentlich in der Tankstelle Inventur machen sollte. Umso größer war mein Erstaunen, als ich beim Verlassen des Kaufhauses, auf dem Weg zum 16-Uhr-Bus nach Hause, plötzlich Joe auf dem Parkplatz neben seinem Wagen stehen sah.
    »Hallo du, lass uns ein Eis essen gehen«, begrüßte er mich.
    »Du machst mir Spaß – ich hab’ doch noch meine Uniform an, wie soll ich denn da Eis essen gehen?«, gab ich zurück.
    »Das ist doch ganz unwichtig«, meinte Joe beschwichtigend, »für mich bist du wunderschön. Lass uns lieber losgehen, damit wir zu unserem Eis kommen.«
    Hand in Hand schlenderten wir in die Eisdiele und ergatterten einen unserer Lieblingstische, wo wir uns einander gegenüber niederließen. Ich bestellte ein Bananensplit, Joe wollte einen einfachen Eisbecher. Als wir jeder etwa die Hälfte vertilgt hatten, griff Joe in die Brusttasche seines Jacketts und zog mit den Worten: »Ich habe eine große Überraschung für dich!« ein Schmuckschächtelchen hervor. Als er es öffnete, traute ich meinen Augen nicht: Vor mir lag ein Verlobungsring in Form einer Rose, mit goldenen Blütenblättern und einem Diamanten in der Mitte – bezaubernd schön und völlig anders als alle anderen Verlobungsringe, die ich je gesehen hatte. Joe nahm meine Hand, streifte mir den Ring über den Finger und sagte dabei: »Ich liebe dich. Ich möchte dich heiraten und mit dir alt werden.«
    Als er das sagte, traten mir die Tränen in die Augen. Ich war so glücklich, und jetzt kamen mir – nach vielen
Jahren – die Worte des Engels Elija wieder in den Sinn: dass wir heiraten würden, dass Joe krank würde, dass ich würde für ihn da sein müssen und dass wir nicht miteinander alt würden.
    »Wein doch nicht«, sagte Joe und küsste meine Finger. Ich sah ihm in die Augen, sah das Glück darin und dachte nicht länger an die Zukunft. Ich lehnte mich quer über den Tisch, gab Joe einen dicken Kuss und fragte ihn, wie er denn zu diesem Ring gekommen sei.
    »Du wirst es nicht glauben«, fing er an zu erzählen, »in der Tankstelle! Es war viel Betrieb, also ging ich raus und

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