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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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verbracht und vor kurzem ihren 30. Hochzeitstag gefeiert; ihre Kinder waren erwachsen und längst aus dem Haus, was den beiden nun endlich Zeit für sich ließ – ein Zustand, den sie sehr genossen.
    Eines Abends trafen wir die beiden wieder und blieben auf ein Schwätzchen bei ihnen stehen. Zum Schluss meinte John mit spitzbübischem Grinsen zu Joe: »Und wann wirst du dieser jungen Dame endlich einen Heiratsantrag machen?«
    Ich lief feuerrot an und wusste vor lauter Peinlichkeit nicht mehr, wo ich meine Augen lassen sollte. Joe anzusehen, traute ich mich am allerwenigsten, deshalb kann ich auch nicht sagen, wie er reagierte.

    Mary ermahnte ihren Mann: »Du bringst die jungen Leute in Verlegenheit!«, dann nahm sie Johns Hand und zog ihn mit sich.
    Joe und ich liefen in der anderen Richtung weiter am Fluss entlang und ließen uns auf ein paar großen Gesteinsbrocken nieder. Ich streifte Schuhe und Strümpfe ab und streckte meine Füße ins Wasser.
    Plötzlich erhob sich Joe auf seinem Felsen, richtete sich zu seiner vollen Länge auf, sprang in voller Montur ins Wasser und kniete auf einem Bein nieder. Der Fluss war an dieser Stelle etwa 30 Zentimeter tief und Joe mit seinem Bein in einer starken Strömung gelandet. Er war pitschenass. Ich musste grinsen.
    »Ich versuche ernst zu sein«, erklärte er. »Ich möchte dich bitten, meine Frau zu werden!« Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, hielt er sich mit einer seiner Hände an einem meiner Knie fest. »Willst du, Lorna, diesen meinen Heiratsantrag annehmen?«
    Ich konnte nicht anders – ich platzte heraus und musste so lachen, dass ich von meinem Stein herunter ins Wasser plumpste. Joe fing mich ebenfalls lachend in seinen Armen auf und wir wurden beide völlig durchweicht. Nachdem Joe mir wieder auf die Füße geholfen hatte, sagte ich: »Ja«, denn zu mehr war ich vor lauter Lachen nicht imstande.
    Unter Gelächter kletterten wir zurück auf die Böschung und wrangen unsere klatschnassen Sachen aus – Gott sei Dank war es ein warmer Abend … Als wir auf der Böschung zurückliefen, hielt Joe mit einem Mal an: »Ich werde deinen Vater um deine Hand bitten müssen – was mach ich, wenn er nein sagt?«
    Ich dachte einen Augenblick lang nach und rief mir die Worte der Engel ins Gedächtnis zurück, erinnerte mich daran, dass sie mehrmals wiederholt hatten, Joe und ich würden heiraten, und gab zurück: »Mach dir keine Sorgen, Paps wird nicht nein sagen. Ich weiß, er wird sich für uns freuen.«

    Auf unserem Rückweg am Ufer entlang warfen uns die Vorübergehenden seltsame Blicke zu und ich hörte ein Kind zu seiner Mutter sagen: »Schau mal, Mami, die beiden sind bestimmt ins Wasser gefallen, sie haben ganz nasse Kleider.«
    Eine Gruppe Angler rief uns lachend zu, ob wir nicht noch mal eine Runde schwimmen wollten? Wir müssen ausgesehen haben wie gebadete Mäuse. Ebenfalls lachend winkten wir zu ihnen hinüber. Und plötzlich durchzuckte mich ein Gedanke: »Hoffentlich sind die Wagenschlüssel noch in deiner Tasche und nicht etwa auf dem Grund des Flusses!« Joe fuhr sofort mit der Hand in die Tasche und schüttelte dann den Kopf. Wir mussten die Schlüssel dort hinten an der Stelle verloren habe, wo er mir seinen Antrag gemacht hatte.
    »In Ordnung, lass uns um die Wette rennen und zusehen, wer die Schlüssel als Erster findet«, sagte ich und schoss los.
    Joe rief mir nach, ich stoppte und schaute zurück zu ihm: Und da stand er, ließ die Schlüssel aus der Hand baumeln und lachte mich aus. Ich spurtete zu ihm hin, schnappte mir die Schlüssel und stieß im Weiterrennen hervor: »Wer zuerst am Auto ist!« Joe war natürlich schneller, kein Wunder, schließlich waren seine Beine gut doppelt so lang wie meine.
    Auf der Heimfahrt redeten Joe und ich über unsere Hochzeit. Wir kamen überein, vorläufig niemandem etwas zu sagen, bis Joe mit Vater gesprochen hatte. Als wir bei mir zu Hause anlangten, wollte Joe nicht mit hineinkommen, es wäre ihm unangenehm gewesen, sich in nassen Kleidern zu zeigen. Wir gaben uns einen Gutenachtkuss und er fuhr davon.
    Am nächsten Tag tauchte meine Tante Sara bei mir im Kaufhaus auf, direkt vor der Mittagspause, und fragte mich, ob ich am selben Abend auf ihre drei kleinen Mädchen achtgeben könnte. Es sah ihr gar nicht ähnlich, einfach im Geschäft zu erscheinen und mich so kurzfristig
um Hilfe zu bitten. Aber ich erklärte mich bereit zum Babysitten, obwohl Joe genau an diesem Abend das bewusste Gespräch mit

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