Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin
meinem Vater führen wollte.
Tante Sara war selig – sie erzählte mir, Onkel Paddy und sie wollten schick Abendessen gehen und hinterher in eine Show. Ich versprach, nach Feierabend so schnell wie möglich zu ihnen nach Walkinstown zu kommen. Wir verabschiedeten uns voneinander, und als ich meiner Tante nachschaute, sah ich, wie sie beim Hinausgehen vor Glück innerlich leuchtete und auch um sich herum einen Lichtschein trug.
In der Mittagspause rief ich von der Telefonzelle am Hintereingang des Kaufhauses in der Tankstelle an. Als mein Vater an den Apparat ging, sagte ich zu ihm: »Grüß dich, Paps, kann ich bitte Joe sprechen?«
»Joe ist draußen, ich werde ihn rufen«, antwortete er. Ich bemerkte einen freudigen Unterton in seiner Stimme und meinte: »Du klingst sehr glücklich heute.«
Mit einem leisen Lachen reichte mein Vater den Hörer an Joe weiter. Ich unterhielt mich ein paar Minuten mit Joe und erzählte ihm, dass Tante Sara mich an diesem Abend als Babysitter brauchte. Dann fragte ich ihn, ob er wegen unserer Hochzeit schon mit Paps gesprochen habe.
»Nein«, gab Joe zurück, »dann lass uns das auf morgen verschieben; ich hole dich gleich nach der Arbeit ab, wir unterhalten uns ein Weilchen und um neun Uhr gehen wir dann zu dir nach Hause, ich rede mit deinem Vater und bitte ihn um deine Hand.«
»Joe, als ich gerade mit ihm sprach, habe ich einen Unterton von Begeisterung in Paps’ Stimme herausgehört, bist du ganz sicher, dass er nichts ahnt?«, fragte ich weiter.
»Weder ich noch sonst jemand hat ihm irgendwas gesagt«, antwortete Joe, »aber dein Vater ist heute tatsächlich großartig gelaunt. Vielleicht gibt es ja gute Neuigkeiten. «
»Bist du sicher, dass er dich nicht hören kann?«, meinte ich etwas besorgt.
»Ja, er ist gerade mit dem Mechaniker nach draußen gegangen.«
Und weil dann jemand ins Büro kam, machten wir Schluss und hängten ein. Ich hatte eine ganze Stunde Mittagspause und wollte sie draußen im herrlichen Sonnenschein verbringen. Als ich die Telefonzelle verließ, prallte ich gegen eine Engelfrau und dann trat ich auch noch regelrecht in sie hinein. Sie umgab mich ringsherum, war schier unglaublich groß, wunderschön und lud zum Umarmen ein: der »Engel der Mutterliebe«. Als ich noch klein war, hatte sie mich schon zigmal umarmt, doch diesmal war das Gefühl stärker denn je.
Der Engel der Mutterliebe ist rund wie die Sonne und besitzt gewaltige Dimensionen. Normalerweise hat sie ihre Flügel angelegt, doch wenn sie sie ausbreitet, gleicht sie ein wenig einer Gluckhenne. Ihre Arme sind jederzeit bereit, einen liebevoll zu umfangen. Ihre Farbe changiert zwischen Weiß und Creme, diesmal mit einem Hauch von Rosa. Sie ist durchscheinend und man kann ein sehr helles Licht aus ihr herausstrahlen sehen, aber nicht wirklich durch sie hindurchschauen.
Ihr Gesicht ist reine Liebe, aus ihren riesengroßen runden Augen leuchtet die Mutterliebe und ihren Kopf zieren wundervolle weiche Locken in Cremeweiß. Sie versprüht förmlich Umarmungen der Liebe und das in einem fort; sie ist die Umarmung selbst, man möchte ihr um den Hals fallen und sie umarmen oder selbst von ihr umarmt werden. Ganz gleich, wie viel Liebe Sie von Ihrer eigenen Mutter empfangen, wenn Sie (noch) eine Mutter haben: Diese Engelfrau verstärkt die Mutterliebe immer weiter.
An diesem Tag machte ich mir Sorgen wegen der Reaktion meiner Mutter auf Joes und meine Hochzeitspläne, und der Engel der Mutterliebe wusste, dass es in diesem Moment für mich wichtig war, Mutterliebe zu
fühlen: mehr Liebe zu bekommen, als meine eigene Mutter mir vielleicht geben konnte.
Vor lauter Glück und Seligkeit über unsere Verlobung trug ich ständig ein Lächeln auf den Lippen. Neugierig fragte meine Kollegin Valerie: »Was ist los mit dir? Du siehst so glücklich aus.« Und sie löcherte mich den ganzen Tag lang, wollte unbedingt hinter mein Geheimnis kommen. Gegen Abend, wir brachten gerade eine Kleiderstange mit Hosen in Ordnung, platzte sie plötzlich heraus: »Jetzt hab’ ich es! Joe und du, ihr habt euch verlobt! Das ist es!«
Rot geworden, bat ich sie: »Pssst, das ist ein Geheimnis und soll es auch noch bleiben! Bitte erzähl es nicht weiter!« Ich wollte nicht, dass sich unsere Verlobung herumsprach, bevor ich offiziell einen Ring trug, andererseits war ich happy, endlich mit jemandem darüber sprechen zu können.
»Wo ist dein Ring?«, wollte Valerie wissen.
»Wir haben noch keinen, das ist es, was
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