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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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ein und fragte nach der Anzahlung. Ohne mit der Wimper zu zucken, sagte Paps, die übernähme er.
    Ich weiß noch, wie ich die Augen auf meinen Vater gerichtet hielt, als er sein Scheckbuch aus der Tasche zog – 10 Prozent von 2.500 £ waren für mich damals eine gewaltige Summe. Ich empfand so große Liebe und Zuneigung zu meinem Vater, als ich ihm so über die Schulter guckte, während er den Scheck ausstellte; ich war tief beglückt, dass er das für uns tat und wäre ihm gerne sofort um den Hals gefallen.
    Meine Eltern brachten uns zurück zum Haus von Joes Mutter. Als wir dort vorfuhren, stand sie am Gartenzaun und unterhielt sich mit einer Nachbarin. Wieder lud Joe meine Eltern ein, mit hineinzukommen, und wieder lehnten sie die Einladung ab. Also stiegen nur wir beide aus und trafen am Gartentor mit Joes Mutter zusammen. Meine Eltern winkten zum Abschied und fuhren davon. Und wir überfielen Joes Mam sofort mit unserer guten Nachricht.
    »Lasst uns erst mal reingehen«, lächelte sie, »und dann erzählt ihr mir die Geschichte in aller Ausführlichkeit bei einer guten Tasse Tee: Ich will jede Einzelheit hören! Und
außerdem habe ich gerade Apfeltörtchen aus dem Backofen geholt.«
    Wir liefen in die Küche und Joes Mutter setzte Wasser auf. Ansonsten war der Tisch schon zum Tee gedeckt, mit allem, was dazu gehörte, auch die Apfeltörtchen warteten schon. Kaum war der Tee aufgegossen, setzten wir uns alle drei hin. Joes Mutter war derart neugierig auf jedes noch so kleine Detail unserer Erlebnisse am Vormittag, dass die Erzählung längere Zeit in Anspruch nahm. Außerdem war in Joes Familie immer etwas los, es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, und dabei wollte jeder wieder die glückliche Geschichte von unserem Häuschen hören. Ein paar von Joes Leuten meinten: »Maynooth – das ist doch mitten in der Pampa. Wir werden uns nur schwer daran gewöhnen, dass ihr irgendwo abgeschieden draußen auf dem Land lebt.« Ich lachte los und meinte: »Ich tut ja gerade, als zögen wir Millionen Meilen weit weg – dabei trennen uns gerade mal 35 Kilometer von hier.«
    Joes Mam machte uns ein sehr nettes Angebot: »Wann kann ich mit rausfahren und beim Großputz helfen?«
    Joe sah mich an und ich antwortete: »Übernächstes Wochenende ist mein freies langes Wochenende.« Joe meinte, er habe an diesem Samstag auch frei, und so vereinbarten wir, uns alle drei an dem betreffenden Samstag morgens beim Häuschen zu treffen. Kurz darauf brachte Joe mich heim. Wir waren beide immer noch sehr aufgeregt.
    Ein paar Tage nach dem Kauf des cottage beschlossen Joe und ich, zu Fuß von Leixlip nach Maynooth hinüberzulaufen und schon mal mit dem Putzen anzufangen. Als wir dort ankamen, stand das Tor offen. Wir suchten nach den Schlüsseln, und es dauerte eine Weile, bis Joe sie endlich unter einem Stein am Hintereingang des Häuschens entdeckte.
    Unsere unmittelbaren Nachbarn mussten uns kommen gehört haben, denn es erschien eine Dame am
Tor und rief uns zu: »Hallo, Sie beide, ich wohne nebenan. «
    »Guten Tag«, gab ich im Näherkommen zurück, »ich heiße Lorna und wir wollen in sechs Monaten hier einziehen – vorher wollen wir allerdings erst noch heiraten. «
    »Das ist ja wundervoll«, strahlte sie. »Es wird großartig sein, wieder Nachbarn zu haben. Ich heiße Elizabeth. «
    Ich bat Elizabeth herein, und wir gingen gemeinsam über die völlig überwucherte Zufahrt und wandten uns dann nach rechts, an der Hauswand entlang, zum Vordereingang des cottage. Joe stand schon dort und ich stellte ihn als meinen Verlobten vor. Sie war sichtlich entzückt, ihn kennenzulernen.
    »Ihr beiden seid ein schönes Paar«, meinte sie.
    Ich lud Elizabeth zu einem Hausrundgang ein und Joe schloss auf. Wir unterhielten uns weiter, während wir hineingingen.
    »Ich habe mich vor dem Moment gefürchtet, wenn Sie sehen, in welch schrecklichem Zustand das Häuschen innen ist«, verriet uns Elizabeth, »es hat ja auch eine Ewigkeit leer gestanden. Die alte Dame, die hier wohnte, Mrs. Costello, ist schon vor langer Zeit gestorben.«
    »Wir haben damit kein Problem«, antwortete ich, als wir durch die einzelnen Räume gingen.
    »Wir werden es uns hier in kürzester Zeit richtig schön machen«, verkündete Joe. »Wir werden es putzen, die Tapetenreste von den Wänden reißen und das Linoleum von den Fußböden, und natürlich auch die alten Möbel hinausräumen.« Er sah sich um. »Vielleicht können wir sogar ein paar davon retten: Der

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