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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Antwort bekam er von uns ein einstimmiges »Ja!« zu hören.
    An dem bewussten Mittwoch, dem Tag der Auktion, holten meine Eltern und ich erst einmal Joe ab. Paps hielt vor Joes Elternhaus und sagte zu mir: »Geh du mal hin und klingle.« Joe öffnete, kam heraus, ging zu meinen Eltern hin und bat sie, doch einen Augenblick hereinzukommen, um seine Mutter wenigstens kurz kennenzulernen. Sie lehnten ab. Doch ich ging hinein und begrüßte sie. Sie wünschte uns alles Glück und meinte: »Ein andermal werde ich deine Mam schon treffen, wir werden deine Eltern an einem der nächsten Sonntage zum Abendessen einladen.« Joes Mutter brannte nämlich darauf, meine Eltern kennenzulernen. Sie winkte uns von der Haustür aus zum Abschied hinterher.
    Im Auto nahm ich Joes Hand. Beide sprachen wir kein Wort, uns war richtig bange und ich betete unablässig. Bevor es mir richtig klar wurde, waren wir schon da und Paps stellte den Wagen ab.
    Die Versteigerung wurde in einem alten Hotel abgehalten. Da wir so früh dran waren, blieb uns noch Zeit, in der Halle Tee zu trinken und ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Ich erkannte in einer Gruppe von Leuten, die ebenfalls in der Hotelhalle Platz genommen hatten, Kunden meines Vaters: unter ihnen einen Bauunternehmer namens Murphy. Paps stand auf und ging hinüber zu ihnen. Ich beobachtete, wie er Hände schüttelte und etwas sagte. Sie luden ihn auf einen Drink ein und dem Gelächter nach zu schließen, schienen sich alle prächtig zu verstehen. Paps wandte sich um und lächelte mir zu. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass alles gut lief.
    Ich fragte Joe nach der Uhrzeit; es war 10.45 Uhr und um 11 Uhr sollte die Auktion beginnen. Im selben Moment kehrte mein Vater an unseren Tisch zurück. Wir warteten alle sehr gespannt darauf, was er uns erzählen
würde. Er fragte uns, welche Nachricht wir zuerst hören wollten: die gute oder die schlechte.
    »Die gute bitte«, antwortete ich.
    Und Paps begann: »Vor etlichen Jahren gab es doch diesen Benzinstreik. Damals habe ich den Murphys einen Gefallen getan und dafür gesorgt, dass ihnen der Treibstoff nicht ausging – weder Diesel noch Benzin; und jetzt ist die Reihe an ihnen, mir einen Gefallen zu tun. Ich habe also offen mit ihnen geredet und ihnen erklärt, dass euer beider Herz an diesem cottage hängt.«
    Allerdings sollte neben dem Häuschen auch noch ein Grundstück mit direkter Anbindung an die Landstraße versteigert werden. Und darauf hatten die Murphys es hauptsächlich abgesehen. Das Häuschen wollten sie allerdings auch, sozusagen als Dreingabe. Da es ebenfalls an der Straße lag, würde es sich gut für Büros eignen und man könnte davor einen Abstellplatz für Baustellenfahrzeuge errichten. Doch nach dem Gespräch mit meinem Vater waren die Murphys bereit, selbst nicht auf das Häuschen zu bieten und stattdessen alles zu tun, damit es an uns ginge.
    Allmählich leerte sich die Lounge und die Leute durchquerten die Halle in Richtung des Raumes, wo die Versteigerung abgehalten werden sollte. Es war nicht sehr hell dort, man hatte eine große Anzahl Stühle und an der Stirnseite ein erhöhtes Pult mit einem Bürosessel dahinter aufgestellt. Rund 20 Interessierte hatten sich zu der Auktion eingefunden. Wir saßen auf der rechten Seite ungefähr in der Mitte, die Murphys links vom Gang. Vor »unserem« Häuschen kamen erst noch einige andere Objekte unter den Hammer, eines davon war das Grundstück mit der Straßenanbindung, das die Murphys auch tatsächlich ersteigerten.
    Und nach einer ganzen Ewigkeit kam endlich die Reihe an das cottage. Als das Bieten begann, hob eine Frau die Hand und nannte einen Preis, daraufhin hob Paps die Hand und ging höher, schließlich beteiligten sich auch
die Murphys, und mein Vater hielt dagegen; so ging das eine Weile hin und her, bis die Frau aufgab. Paps bot weiter, die Murphys hielten noch einmal mit, um dann auszusteigen. »2.500 £« sagte mein Vater und war plötzlich der einzige Bieter. Erst als der Hammer fiel und der Auktionator sagte: »VERKAUFT!« bekam ich wieder Luft.
    Der Auktionator bedeutete meinem Vater, zu ihm heraufzukommen; Paps wandte den Kopf zu Joe und mir und meinte: »Ihr beide kommt am besten auch gleich mit, denn schließlich seid ihr ja die wirklichen neuen Eigentümer. «
    Der Auktionator fragte meinen Vater nach seinem Namen und der antwortete stolz, er habe nur das Bieten übernommen, die eigentlichen Käufer des Hauses seien Joe und ich. Der Mann trug unsere Namen

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