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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Hause absetzte, ging ich wie gewöhnlich zur Hintertür hinein. Zu meiner Überraschung fand ich meine Eltern noch im Wohnzimmer sitzen – und ergriff die Gelegenheit gleich beim Schopf: »Guten Abend, ich hätte nicht gedacht, dass ihr noch auf seid. Übrigens, Joes Mutter möchte euch beide am Sonntag zum Abendessen einladen, ist euch 17 Uhr recht?«
    Meine Mutter schien nicht allzu beeindruckt, aber Paps sagte: »Natürlich werden wir kommen. Sag Joes Mutter, sie kann am Sonntag um 17 Uhr mit uns rechnen. « Ich war entzückt und erbot mich, den beiden noch eine Kanne Tee zu machen. Doch mein Vater lehnte ab. »Geh ins Bett«, meinte er. Und so wünschte ich den beiden eine gute Nacht.
    Am nächsten Abend fuhr ich gleich nach Arbeitsschluss mit dem Bus zu Joes Mutter hinaus und teilte ihr mit, meine Eltern würden am kommenden Sonntag zum Abendessen kommen. Sie war ebenfalls entzückt, aber zugleich ein bisschen nervös. Mir war klar, dass sie keine Mühen scheuen würde, um am Sonntagabend ein perfektes Menu auf den Tisch zu bringen.
    Als es dann Sonntag war und ich zusammen mit meinen Eltern vor der Tür von Joes Elternhaus stand, klingelte mein Vater und zu meiner Freude öffnete uns Joe. Er hieß meine Eltern willkommen und umarmte mich zur Begrüßung. Wir traten ins Wohnzimmer: Der Tisch war gedeckt wie für den Besuch einer Königin und sah phantastisch aus. Joe machte meine Eltern mit seiner Mutter bekannt, dann stellte er seine Schwester Barbara mit Mann und Kindern vor. Gleich zu Beginn gab es für mich noch etwas zur Erheiterung, weil Barbara meine Mutter immer wieder aufforderte, doch den Mantel abzulegen
und Mam jedes Mal antwortete: »Nein, danke, es ist alles bestens so.«
    Ich zog Joe am Arm in die Küche und flüsterte ihm ins Ohr: »Du, das, was Mam anhat, ist kein Mantel, sondern ein Mantelkleid. Sag Barbara bitte, sie soll Ruhe geben, sonst platze ich noch vor Lachen.«
    Joe meinte, von einem Mantelkleid habe er noch nie etwas gehört, und als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, war Barbara gerade wieder dabei, Mutter zu bedrängen, ihr doch den vermeintlichen Mantel auszuhändigen. Joe ging dazwischen und zog dann auch gleich einen Stuhl für Mam heran.
    Das Abendessen war einfach grandios, es gab Roastbeef mit Bratkartoffeln, Weißkraut und Mohrrüben. Zum Nachtisch servierte Joes Mutter ihren sagenhaften gedeckten Apfelkuchen mit Schlagsahne. Ich habe nie einen besseren bekommen. Joes Mutter hatte uns wirklich großartig bewirtet und der Abend war ein voller Erfolg.

    Während des Sommers vor unserer Hochzeit hatten die Engel mich immer wieder dazu aufgefordert, Joe ein wenig von meinem Geheimnis preiszugeben. Und ich hatte ihnen ebenso oft geantwortet, dass ich noch davor zurückschreckte. Dabei hätte ich mein Geheimnis sehr gerne mit jemandem geteilt, und am liebsten mit Joe, doch ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Was, wenn er mir schlicht nicht glaubte?
    »Du sollst ihn ja auch nur ein Stück weit einweihen«, erklärten die Engel, »jedes Mal nur ein kleines bisschen, nicht mehr. Und denk immer dran, Lorna, du wirst niemals dein ganzes Geheimnis mit einem anderen Menschen teilen können: Es gibt da Dinge, die gar nicht weitergegeben werden dürfen. Aber bei der nächsten passenden Gelegenheit werden wir dir helfen.«

    Ein paar Abende danach, wir waren eigentlich schon auf dem Weg zu mir nach Hause, schlug Joe vor, noch schnell einen Abstecher in die Berge zu unternehmen.
    »Es sieht nach einer wundervollen Nacht aus, mit Vollmond und hoffentlich auch einem großen Sternenhimmel. Ich kenne einen Platz, da können wir das Auto abstellen und haben von dort aus einen herrlichen Blick über Dublin bis hin zum Meer.«
    Als wir auf der Aussichtsterrasse ankamen, standen dort schon zahlreiche andere Autos. Daher schlug ich Joe vor: »Lass uns doch einen kleinen Spaziergang machen und uns vielleicht für ein Weilchen dort drüben auf die Mauer setzen.«
    Die Mauer war eigentlich nur eine Ansammlung verstreut liegender Felsbrocken, aber wir ließen uns darauf nieder und Joe legte seine Arme um mich. Wir küssten uns und ich fühlte mich geborgen. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir so dort gesessen haben, doch mit einem Mal bemerkte ich, dass in der Zwischenzeit zahllose Sterne am Himmel zu sehen waren. Dann schienen einige in Bewegung zu geraten und vom Himmel zu fallen – als sie näher zur Erde kamen, erkannte ich sie als Engel. Und ich konnte ihre Stimmen hören, sie flüsterten mir zu:

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