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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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»Lorna, nun ist es an der Zeit, ein Stückchen von deinem Geheimnis mit Joe zu teilen.«
    Ich drehte mich in Joes Armen herum und verkündete, ich hätte ihm etwas zu sagen. Er sah mich an und wollte wissen, ob es etwas mit unserer Hochzeit zu tun hätte.
    »Nein«, erwiderte ich. »Es betrifft mich selbst. Ich möchte dir gerne etwas erklären: Ich kann Dinge sehen, die andere Menschen für gewöhnlich nicht sehen. Manchmal sehe ich Engel.«
    Auf seinem Gesicht zeichnete sich völliger Unglaube ab. Dann schaute er mich an und sagte lachend: »Lorna, soweit ich weiß, können nur Nonnen und Priester Engel sehen. Das ist doch albern! Normalsterbliche wie du und ich sehen keine Engel.«

    Ich wurde nervös – das lief ja genauso ab, wie ich befürchtet hatte! Lautlos rief ich: »Hilfe!«, denn es waren Hunderte von Engeln um mich herum.
    Joe nahm mich fest in die Arme und ließ das Thema fallen. Stattdessen meinte er: »Lass uns nach Hause fahren. Es ist schon spät und wir müssen beide morgen arbeiten. «
    Von wenigen Worten abgesehen, verlief unser Heimweg in Stillschweigen. Joe warf mir während der Fahrt immer wieder Seitenblicke zu, so, als wollte er sagen: »Was habe ich mir denn da eingehandelt?«
    Ich wandte mich an die Engel und jammerte: »Joe nimmt das alles nicht gerade gut auf.«
    Als wir vor meinem Elternhaus stehen blieben, sagte Joe: »Lorna, du hast mich gebeten, an etwas zu glauben, was ich mir vorher noch nicht einmal in Gedanken vorgestellt habe.«
    Als er mich zum Abschied liebevoll umarmte und küsste, war ich dennoch ein klein wenig beruhigt.
    Auf dem Weg zur Hintertür sandte ich weitere Klagen an die Engel, die mich trösteten: »Sei unbesorgt, Lorna, Joe hat doch gerade erst angefangen, dich wirklich kennenzulernen. «
    Ich zerbrach mir den Kopf, womit ich Joe überzeugen könnte, mir zu glauben, und bekam tatsächlich bald Gelegenheit dazu.
    Joe arbeitete zwar nicht mehr bei meinem Vater in der Tankstelle, half aber gelegentlich noch dort aus. An einem Donnerstag, es war schon nach Feierabend, überkam mich plötzlich eine Vision: Ich sah Unmengen Glas, riesige Fenster; es schien Licht darauf zu fallen und meine Vision zu blockieren, dann schien es dunkel zu werden. »Was hat das alles zu bedeuten?«, wollte ich von meinen Engeln wissen.
    »Erzähl es Joe«, lautete die Antwort.
    »Dazu habe ich nicht die geringste Lust«, gab ich zurück.

    »Hol dir deine Vision ins Gedächtnis zurück, Lorna«, verlangten die Engel, »siehst du jetzt, wo sie sich abspielt?«
    »Ja, es ist in der Tankstelle.«
    Am selben Abend erzählte ich Joe, was ich gesehen hatte, doch er winkte ab: »Das bedeutet gar nichts.«
    Wir sprachen nicht weiter davon, aber ich war beunruhigt und wandte mich wieder an die Engel. Am Freitag hatte ich erneut eine Vision, diesmal sah ich Joe in einem Wagen sitzen und diesen vor die Zapfsäulen lenken. Dann tauchten Männer bei dem Wagen auf und Joe kurbelte die Fensterscheibe herunter. Damit endete die Vision.
    Und ich berichtete Joe, ich hätte abermals eine Vision gehabt und beschrieb detailliert alles, was mir vor Augen gestanden hatte. »Ich will nicht, dass dir etwas zustößt. Das ist eine Warnung.«
    »Ich glaube einfach nicht an solche Dinge«, erwiderte Joe. »Dein Vater hat angerufen und mir die Nachricht hinterlassen, dass er mich dieses Wochenende braucht. Der Mann, der die Nachtschicht gemacht hat, ist weg und deshalb soll ich am Wochenende ab Mitternacht den Dienst übernehmen, bis um 7 Uhr, wenn die Frühschicht losgeht.«
    Dann sah ich ein drittes Bild – und diesmal wurde mir noch mehr gezeigt: Ich sah Joe das Wagenfenster herunterkurbeln, und einer der Männer schlug ihm mit der Faust mitten ins Gesicht. Dann sah ich Joe auf der Polizeiwache, doch die Beamten glaubten dem anderen Mann und nicht Joe. Ich kam nicht dahinter, was das alles zu bedeuten hatte, und beunruhigte mich noch mehr. Wieder fragte ich meine Engel.
    Sie beschwichtigten mich: »Joe wird sich eine blutige Nase holen, aber sonst passiert ihm nichts weiter. Behalte die Vision gut in Erinnerung; die Polizisten werden Joe zwar nicht glauben, aber zu guter Letzt wird sich doch alles aufklären.« Nach der Arbeit fuhr ich hinüber
zu Joe und wir drehten zu Fuß eine Runde um die Siedlung. Ich flehte Joe an, mir endlich Glauben zu schenken. Dann wurde ich wütend auf ihn und fragte: »Warum willst du mir nicht zuhören?«
    Die ganze Zeit über hatte sein Schutzengel Joe etwas ins Ohr geflüstert.

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