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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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mir: »Lorna, er wandert in der Dunkelheit herum. Aber hab keine Angst, er kann nur mit dem Einverständnis Gottes näherkommen. Weißt du, von wem die Rede ist?«
    »Ja, Engel Elija«, erwiderte ich. »Du meinst Satan. Ist er es, der mich im Dunkeln beobachtet? Ich empfinde die Anwesenheit von jemandem oder etwas in den ›Außenbezirken‹, an den Rändern meines Lebens – jenseits des Lichts, das mich umgibt, Millionen Kilometer entfernt in einem anderen Kreis, dem der Dunkelheit, wo er sich verborgen hält. Schon die ganzen letzten sechs Monate
habe ich Angst, obwohl ich doch weiß, dass Gott selbst und all ihr Engel mich beschützt.«
    »Lorna, dies geschieht, weil Gott dich eines Tages prüfen wird, indem er dich der Gegenwart Satans aussetzt«, erklärte Elija.
    »Und wo wird Gott währenddessen sein?«, fragte ich.
    »Gott wird zu deiner Rechten und Satan zu deiner Linken sein«, antwortete Elija.
    »Gott wird bei mir sein, um mir Kraft zu geben«, sagte ich, »und nur das zählt.« Doch mein Inneres war von furchtbarer Angst und Schrecken erfüllt. Dann gab Engel Elija meine Hände frei und als sie zu meinen Seiten herabfielen, überkam mich das Gefühl von Liebe und Frieden. Elija bedeutete mir lächelnd, nach rückwärts zu schauen, und verschwand.
    Joe war mit den Kindern von hinten herangekommen. Christopher schob sein Rad und Joe hatte neben Owen auch noch unsere beiden Räder im Griff.
    »Lorna, wir müssen jetzt aufbrechen. Es ist wirklich schon sehr spät.« Er sprach mit leiser Stimme, so, als wollte er keines der im Wald schlafenden Geschöpfe aufwecken.
    »Ich habe gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen ist«, sagte ich zu ihm.
    Ich übernahm mein Rad und wir gingen über die Pfade bis zur Straße. Ich war ganz still, in mich gekehrt, spürbar getrennt von der Menschenwelt und von meiner Familie. Von diesem Moment an, dessen war ich mir gewiss, würde Satan auf dem Weg zu mir sein. Auch wenn es Monate oder gar Jahre dauern würde, bis er mich erreichte, ich war sicher, irgendwann würden wir einander begegnen.

KAPITEL 18
Hat Lorna nicht ein Glück . . . ?
    Eines Winterabends gingen Joe und ich wieder zur Gebetsgruppe in Maynooth; dort hatten sich bereits rund 25 Menschen versammelt, darunter überwiegend junge Männer. Nachdem ein sehr spiritueller Mann namens Johnny alle Teilnehmer begrüßt hatte, begannen wir gemeinschaftlich zu beten und zu singen, was ich immer besonders gerne mochte. Dann versanken alle, auch ich, in stillem Gebet – man hätte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören. Ein Engel flüsterte mir ins Ohr: »Lorna, öffne deine Augen und heb den Kopf. Siehst du den jungen Mann rechts neben dir?«
    »Ja«, gab ich ebenso leise zurück.
    »Lorna, du wirst nun die Vision des jungen Mannes mitverfolgen. Senk den Kopf und schließ die Augen«, wisperte der Engel.
    Und sofort war ich in der Vision: Ich lief neben dem jungen Mann auf einer stark gewundenen, staubigen Straße, voller Steine und Schlaglöcher. Die Sicht nach vorne war sehr eingeschränkt, weil die Straße ständig ihre Richtung änderte. Er war schon einige Zeit unterwegs, schaffte es aber immer, die Steine und Schlaglöcher zu umgehen. Er schien die Orientierung verloren zu haben, doch das stimmte nicht, denn nach der nächsten Kurve tauchte am Straßenrand ein Gebäude auf, zu dem linkerhand eine Treppe hinaufführte. Der junge Mann nahm sie voller Schwung, doch schienen die Stufen mit jedem seiner Schritte steiler zu werden. Langsam näherte er sich dem Eingang.

    Während ich die Vision beobachtete, schien das Bauwerk ins beinahe Unermessliche gewachsen zu sein. Von der Straße aus wirkte es normal groß, doch jetzt war es immens. Vor Verblüffung trat der junge Mann einen Schritt zurück. Auch das Portal vor ihm ragte nun mächtig in die Höhe: Es war riesengroß und schwer, er selbst im Vergleich dazu ein Zwerg. Er wollte dort hinein, doch das bedeutete eine enorme Kraftanstrengung. Unter Einsatz seines vollen Körpergewichts gelang es ihm endlich, den Torflügel einen Spaltbreit aufzudrücken und sich dann hindurchzuquetschen, woraufhin er in einer gewaltigen, nur von strahlendem Licht erfüllten Halle stand. Er ließ sich auf dem Fußboden nieder und versank in einer Gebetsmeditation – ein winziger Punkt in diesem gigantischen Raum.
    Dann berührte die Hand des Engels meinen Scheitel und die Verbindung zu dem jungen Mann brach ab.
    »Und jetzt sollten wir uns einander mitteilen«, verkündete

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