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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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dass bestimmte Menschen nach alter Sitte anderen die Hände auflegen und mit ihnen oder über ihnen beten – mitunter auch laut – und sie Gottes Schutz anempfehlen. Johnny erkundigte sich nun, ob jemand eine solche Fürbitte
benötigte und nannte die Namen derer, die über anderen beten würden.
    Meiner war nicht darunter – war es nie gewesen –, doch nahm der Abend einen anderen Verlauf, denn Gott hatte andere Pläne.
    Nun erhoben sich einige Teilnehmer von ihren Stühlen und liefen im Raum umher, unterhielten sich, wieder andere gingen hinaus, um Tee zu kochen. Eine Nonne kam auf mich zu; ich lächelte ihr entgegen und sagte: »Guten Abend.« Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass sie mich bitten würde, mit ihr zu beten. Doch genau das tat sie.
    »Würden Sie vielleicht mit mir beten, Lorna? Ihre Worte vorhin waren an mich gerichtet und ich muss dringend mit Gott sprechen – durch Sie.«
    Mir versagte beinahe die Stimme. »Ja, natürlich«, brachte ich mühsam heraus, »aber nicht hier vor allen Leuten. Können wir nicht rausgehen und uns nach einem stillen Plätzchen umsehen, wo wir ungestört sind?«
    »Selbstverständlich«, antwortete sie. Wir traten auf den Korridor und fanden drei Türen weiter ein leeres Zimmer. Dort setzten wir uns miteinander hin, nur wir beide; von meinem Zittern bekam sie nicht viel mit. »Oh, mein Gott, was tust du?«, fragte und betete ich innerlich in einem fort.
    Um uns herum erschienen lauter Engel und wisperten mir ins Ohr: »Du bist in Gottes Hand, Lorna.«
    Dann betete ich über der Nonne und dankte Gott für all die Dinge, die sich in ihrem Leben nun zum Besten wenden würden.
    Die Nonne begann zu sprechen und das dauerte etwa eine Stunde. Zum Schluss beteten wir gemeinsam. Ab und an flüsterten die Engel mir zu, ich solle die Augen öffnen und zu ihr hinüberschauen. Die Nonne hatte ihren Schutzengel bei sich, er war wunderschön. Ich nannte ihn den »Engel der Ruhe und des Friedens«. Ich habe ihr nie erzählt, dass ich ihren Schutzengel sehen konnte und
dass diese Engelfrau ihre Arme um sie gelegt, sie in ihre ausgebreiteten Flügel gehüllt hatte und so mit ihr eins geworden war. Ich lächelte und schloss erneut die Augen, um Gott noch mehr zu lobpreisen. Dann forderten die Engel mich auf, die Nonne in den anderen Raum zurückzubegleiten.
    Dort waren die anderen beinahe alle schon gegangen. Auch Joe und ich machten uns auf den Heimweg. Er meinte, er sei sehr überrascht gewesen, mich vor allen sprechen zu hören und ich erzählte ihm, dass es mir wegen meiner großen Nervosität sehr schwer gefallen sei, aber ich mit Hilfe der Engel tun müsse, worum Gott mich bitte. Damals habe ich zum ersten Mal »über« jemandem gebetet. Natürlich hatte ich vorher schon für viele andere Menschen Gebete gesprochen, aber immer still für mich, insgeheim, ohne deren Wissen.

    Joes Schichtdienst in der Teppichfabrik brachte es mit sich, dass er die meisten Nächte nicht zu Hause war. So kam es, dass ich es mir an vielen Abenden, wenn die Kinder im Bett waren, vor dem Kamin gemütlich machte, tief atmete und dabei die Augen schloss; wenn ich sie dann wieder aufschlug, fand ich mich im Kreis zahlreicher Engel wieder. Ich konnte immer und über alles mit ihnen reden. So sagte ich ihnen auch gerne, es sei eines der wundervollsten Dinge in meinem Leben, mit ihnen sprechen zu können, ganz gleich, wo ich gerade war, und dass sie meine Worte hörten. Ich stand in ständigem Kontakt zu den Engeln – sie waren meine Gefährten, meine besten Freunde.
    Zu vorgerückter Stunde bat ich die Engel dann, sich zurückzuziehen, weil Joe bald heimkommen würde und ich noch einiges vorzubereiten hätte. Dann verschwanden sie – aber nur als physische Erscheinungen, denn ich konnte ihre geistige Anwesenheit weiter fühlen. Manchmal
spürte ich sogar, wie ein Engel mich streifte. An einem besonderen Abend passierte wieder genau das, ich stieß mit einem Engel zusammen und er wurde für einen kurzen Augenblick sichtbar. Er lächelte mir zu, berührte dann meinen Bauch und sagte: »Gott hat dein Verlangen nach einem weiteren Kind erfüllt.« Dann verschwand er wieder.
    Kurze Zeit danach stellte ich fest, dass ich wieder schwanger war. Joe war hellbegeistert und meinte, diesmal wäre doch ein kleines Mädchen ganz entzückend … Und es sah alles nach einer unproblematischen Schwangerschaft aus, wofür ich Gott dankte.
    Als das Weihnachtsfest vorüber war, begannen wir, uns einen Namen für das

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