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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Whittenburg
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Damon und dann Sam an, die beide sprachlos waren. In ihren Gesichtern stand Erstaunen, Achtung – und Misstrauen.
    “Was ist?”, fragte sie. “Erzählen Sie mir nicht, Sie haben wirklich geglaubt, dass er mir einen Strafzettel verpasst.”
    “Ich glaube nur, dass wir jetzt
in die Stadt
fahren sollten.” Damon betonte jede Silbe seiner Worte und atmete die lang angehaltene Luft erleichtert aus. “Wahnsinn! Ich weiß nicht, wie Sie das gemacht haben, Gloria, aber alle Achtung!”
    Er warf Sam über die Schulter einen aufmunternden Blick dazu, damit er in die Bewunderung einstimmte. “Gib es schon zu, Sam. Hast du schon jemals ein solches Multitalent wie unsere Gloria gesehen?”
    Sam konnte noch nicht glauben, was er gerade erlebt hatte, und noch weniger, dass das mit irgendeiner Art von Talent zu tun hatte. Aber statt auch nur eine seiner Fragen zu stellen, gab er lieber eine unverbindliche Antwort. “Das war ein schönes Stück Beinarbeit, Gloria.”
    Sie lachte unbeschwert. “Oh, wenn ich meine Beine benutzt hätte, dann wären wir jetzt alle auf dem Weg ins Gefängnis.”
    Mit aufheulendem Motor flog das Motorrad von Wachtmeister Hickman an ihnen vorbei. Der Beamte hockte wie ein Jockey auf seiner Maschine.
    “Hunny hat ihm Angst gemacht”, stellte Allie zufrieden fest.
    “Ganz bestimmt.” Damon lehnte sich zur Seite und tätschelte Glorias Wange. “Mit etwas Hilfe von seinem Schubsengel.”
    Sam hätte am liebsten zwischen die beiden Vordersitze gegriffen und Damons Hand dorthin gebracht, wohin sie gehörte – und das war bestimmt nicht in Glorias Nähe. Aber stattdessen schürzte er die Lippen und schaute aus dem Rückfenster auf die Wildblumen und den anmutigen Schwarm von Schmetterlingen.
    “Ich hätte ihn fragen sollen, ob ich mal mit seinem Motorrad fahren darf.” Gloria seufzte und legte den ersten Gang ein. Dann gab sie Gas und fuhr, ohne noch einmal nach hinten zu blicken, auf die Schnellstraße, schaltete hoch und beschleunigte von Null auf Hundert in weniger als sechs Sekunden.
    “Ich kann es kaum glauben. Wir sind pünktlich hier, und Morrison ist noch nicht da.” Damon schaltete die Beleuchtung im Konferenzzimmer ein. “Du musst einen Engel in der Tasche haben, Sam. Normalerweise hast du nicht so viel Glück.”
    “Normalerweise fahre ich mit meinem eigenen Auto und nicht mit Romeos Fahrschule für Blondinen.”
    “Was ist bloß los mit dir? Du bist doch nicht sauer, dass ich Gloria mein Auto habe fahren lasse, oder?”
    Sam ließ die Schlösser seiner Aktentasche aufschnappen. “Von mir aus kannst du Lassie hinter das Steuer deines Autos setzen.”
    “Ach, so ist das. Jetzt wird mir einiges klar.”
    “Wovon redest du?”
    “Nicht wovon. Von wem.” Damon ließ sich in einen der Sessel fallen und legte die Füße auf den Konferenztisch. “Wir reden von Gloria, deinem Schutzengel. Schon vergessen?”
    Sam legte einen Stapel Papiere auf den Tisch. “Ich habe jetzt keine Zeit für diese Diskussion, Damon. Wir haben es einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass Morrison zu spät ist. Lass uns die Zeit nutzen und noch einmal die Pläne besprechen, statt uns über Allisons Nanny zu streiten.”
    “Wer streitet denn? Ich stelle einfach nur fest, dass sie attraktiv ist und ich an ihr interessiert bin.” Damon machte eine taktische Pause. “Und ich glaube, dass du auch an ihr interessiert bist.”
    Der Konferenzraum schien Sam plötzlich unerträglich warm zu sein. Er ging zur Klimaanlage und stellte sie stärker. “Du glaubst doch nicht, dass Morrison uns versetzt, oder?”
    “Sei doch mir gegenüber wenigstens ehrlich, Sam. Wenn du ein Auge auf Gloria geworfen hast, dann sag es, und ich verspreche dir, nicht schadenfroh zu sein, wenn sie mich dir vorzieht.”
    Sam warf Damon einen bitterbösen Blick zu, der überhaupt nicht zu dieser scherzhaften Unterhaltung passte. “Vergiss es. Bei ihr ist Zutritt verboten, und ich will, dass du sie in Ruhe lässt. Gloria ist Allisons Nanny, und ich will nicht, dass sie wegen deines Blondinenticks von ihrer Arbeit abgelenkt wird. Ist das klar genug ausgedrückt?”
    “Sag nichts mehr. Ich werde sie nur in ihrer Freizeit ablenken. Sie wird doch ab und zu mal einen freien Tag haben, oder etwa nicht?”
    Sam nahm seine Aktentasche vom Tisch und stellte sie neben sich. Er war sehr verstimmt, besonders weil er noch nicht einmal eine annehmbare Erklärung für seine Verärgerung hatte. Die Tatsache, dass Damon Interesse für Gloria

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