Engel küssen besser
Midlife-Crisis noch nicht alt genug”, sagte Damon selbstgefällig und stieg aus. “Du bist nur neidisch, weil du einen alten Kombi fährst, der in letzter Zeit öfter in der Werkstatt als in der Garage steht. Ich habe versucht, ihn dazu zu überreden, sich ein neues Auto zu kaufen, Gloria, aber er hängt an dem alten Wagen.”
“Ich hänge nicht dran. Er ist einfach praktisch. Ich fahre lieber ein Auto, auf das man sich verlassen kann.”
“Redest du von demselben alten Wagen, den du letzte Woche in Dannys Autowerkstatt gebracht hast?”
“Alle Autos müssen regelmäßig überholt werden, und du weißt genauso gut wie ich, wenn ich es aus der Werkstatt hole, dann ist es wieder topfit für weitere achtzigtausend Kilometer.”
“Oh ja, mindestens.” Damon wischte einen winzigen Fleck von der polierten Motorhaube seines glänzenden neuen Autos. “Aber was ist das schon im Vergleich zu der Aufregung und dem Kitzel, den man hinter dem Steuer eines Superautos wie diesem erleben kann.”
“Schon beim Gedanken daran bekomme ich Sodbrennen.” Sam öffnete die Beifahrertür und ließ die Lehne nach vorne fallen, damit Gloria und Allison hinten einsteigen konnten. Ihm war sein zuverlässiger und geräumiger Wagen lieber als diese turbo-geladene Sardinenbüchse. Jenny hatte den Kombi immer geliebt, und Sam zweifelte keine Sekunde daran, dass sie dieses neue teure Spielzeug von Damon gehasst hätte.
“Es ist so … verführerisch.” Gloria strich bewundernd über das Dach. “Wie ein leuchtend roter Apfel.”
Damon lachte. “Nun, dieser Apfel hat eine Turbomaschine mit Einspritzer, ein Fünfganggetriebe, ein abnehmbares Sonnendach und jede elektronische Spielerei, die Sie sich vorstellen können.”
“Ich wette, Sie haben viel Freude damit.”
“Das, meine Süße, ist eine herrliche Untertreibung.” Damon warf die Autoschlüssel in die Luft und fing sie lässig wieder auf. “Möchten Sie vielleicht fahren?”
Sam stieß sich vor Schreck den Kopf am Autodach.
“Ob ich möchte?”, fragte Gloria begeistert.
“Sie haben doch Ihren Flugschein dabei, oder?”, erwiderte Damon lachend.
“Ich verlasse den Himmel nie ohne ihn.”
“Prima. Dir macht es doch nichts aus, Sam, wenn du mit Allison hinten sitzt, oder?” Damon ging um das Auto herum an Gloria vorbei, die bereits auf dem Weg zur Fahrerseite war.
Sam rieb sich den Hinterkopf und warf seinem Freund einen bösen Blick zu. “Ich dachte, wir haben es eilig”, sagte er beißend.
“Wer sagt denn, dass sie uns nicht genauso schnell fahren kann wie ich?”
Damon zwinkerte Gloria zu und zeigte ihr über das Autodach hinweg den nach oben zeigenden Daumen. “Vielleicht sogar noch schneller.”
Sam beobachtete Gloria, wie sie ins Auto stieg. “Mal ehrlich, Damon. Glaubst du, dass das eine gute Idee ist? Du kennst sie kaum und lässt sie dein Auto fahren?”
“Du kennst sie kaum und vertraust ihr dein Kind an.”
Dieses unwiderlegbare Argument zuckte wie ein Blitz durch Sams Gedächtnis, aber er konnte sich nicht richtig an die Unterhaltung erinnern. Er hatte nur ein verschwommenes Bild vor Augen, das er gern klar gesehen hätte, aber es gelang ihm nicht. “Die Agentur hätte sie nicht geschickt, wenn sie nicht deren hohe Anforderungen an Qualifizierung und Charakter erfüllt hätte.”
Damon schlug Sam auf die Schulter. “Und wenn sie nicht so eine attraktive Blondine wäre, würde ich sie sicher nicht mein Auto fahren lassen. Ich habe auch meine Prinzipien, weißt du.” Er wandte sich dem Auto zu.
“Alles startklar, mein Engel?”
“Es geht los!” Allie schaukelte in ihrem Kindersitz nach vorn. “Es geht los.”
“Wir warten nur noch auf Sie.” Gloria strich mit ihren Fingern über das Steuerrad, als wenn es aus Gold wäre.
Damon zog die Augenbrauen hoch. “Wann hat eine so attraktive Blondine Sie das letzte Mal gefragt, ob sie Ihren Kombi fahren darf, Mr Praktisches Auto?”
Verärgert und wortlos kroch Sam auf den Rücksitz.
“Sitzt du gut?”, kicherte Damon und klappte die Rücklehne zurück, wobei er Sams Knie einklemmte. Dann machte er es sich auf dem Beifahrersitz neben Gloria bequem. “Es ist doch sehr geräumig dort hinten, oder?”
Sam versuchte eine erträgliche Position für seine langen Beine zu finden, denen nur wenige Zentimeter zwischen der Rückbank und der Rücklehne des Vordersitzes blieben, auf dem Damon sich breit machte. Allisons Kichern lenkte ihn ab. Er blickte zu ihr hinüber und sah, wie sie ihr
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