Engel küssen besser
die unterschiedlichsten Gefühle. Jede einzelne von Sams Berührungen lösten neue Gefühle in ihr aus, und sie konnte sich nur noch fallen lassen, um ihre neu gewonnene menschliche Identität gleich wieder zu verlieren.
Sie wanderte mit den Fingern über Sams Schultern und strich ihm die Verspannungen aus dem muskulösen Rücken. Sie nahm die Hitze seiner Haut in sich auf und wärmte sich an den Flammen seiner Leidenschaft. Als er ihre Unterlippe zärtlich in den Mund nahm und an ihr knabberte, raubte ihr die Lust den Atem, und dieses überwältigend schöne Gefühl wurde immer stärker und ergriff ihren ganzen Körper von Kopf bis Fuß. Gloria schloss die Augen, um sich auf die Regungen in ihrem Körper zu konzentrieren.
Dann benutzte Sam seine Zunge, um damit so berauschende Spuren auf ihren Lippen, ihrem Kinn und ihrem Hals zu hinterlassen, dass sie sich fragte, ob der Körper, in dem sie steckte, diese Nacht überstehen würde. Nacht? Sie hatte das Gefühl, er konnte keine weitere Minute in diesem Zustand ertragen. Vielleicht war dies der Grund, warum menschliche Körper schon nach wenigen Jahrzehnten so verbraucht waren? Vielleicht waren sie ja wegen solch intensiver Vergnügen so erschöpft?
Sam legte ihr die Hand auf die Brust, und ihr Puls fing erneut an zu rasen. Ihre Erregung wurde noch intensiver; ihr Entzücken größer. Und auf wundersame Weise konnte ihr menschliches Herz diesen neuen Ansturm ertragen. Wie konnte ein Haufen von Muskeln und Nerven, von Blut und Knochen auf diese Handlungen mit derart tiefen sinnlichen Gefühlen antworten? Gloria verspürte den Wunsch, eins zu werden mit dem ganzen Universum, und wollte … nein, sie sehnte sich danach, nur diesem einen Mann zu gehören. Es war aufregender, als sie erwartet hatte, und schöner, als sie gedachte hatte. Sie fühlte sich dem Himmel näher als jemals zuvor …
Sam war wie verzaubert. Die Reaktion ihres Mundes auf den seinen, die Berührung ihres Haares, ihre Brust in seiner Hand, weich und drängend, die sanfte Bewegung ihrer Hüften – alles an ihr zog ihn in den Bann. Sie hatte ihn mit ihrem Lachen verführt, mit ihrer Unschuld gefangen und erinnerte ihn jetzt an ein Glück, von dem er geglaubt hatte, es für immer verloren zu haben.
Gloria verkörperte Energie und Leben auf eine Weise, die er nicht erklären konnte. Sie war die Summe aller Lust, die er jemals empfunden hatte. Sie war nicht Jenny, aber zum ersten Mal in seinem Leben verstand er, dass Jenny für immer gegangen war, und dass er die Tür zu den Erinnerungen an sie verschließen und eine neue öffnen durfte.
Widerstrebend zog Sam sich zurück, obwohl er sie eigentlich festhalten wollte. Er starrte hinunter auf Glorias gerötete Wangen und ihre leidenschaftlichen Lippen – Lippen, die so süß waren, so zärtlich und so empfänglich – und er fragte sich, ob er mit ihr ein für Engel unbefugtes Territorium betreten hatte. “Dies ist keine sehr bequeme Stellung”, sagte er.
In Glorias Augen entstand ein Lächeln, das seinen Weg zu ihren Lippen fand. “Du meinst, es gibt eine bessere?”
Er streichelte ihr die Wange mit dem Handrücken und genoss ihre glatte Haut. “Viele bessere. Wir sollten lieber nach oben ins Schlafzimmer gehen.”
“Nein”, antwortete sie schnell. “Wenn du einen Grund bekommst aufzustehen, fürchte ich, dass du es dir anders überlegen könntest.”
“Ich glaube, du hast mir bereits Grund genug gegeben aufzustehen … und aufzubleiben.” Er strich ihr das Haar an den Schläfen glatt. “Ich werde meine Meinung nicht mehr ändern.”
Gloria seufzte erleichtert auf. “Das ist gut, denn so menschlich das jetzt auch klingen mag, ich glaube, ich würde vor Sehnsucht sterben, wenn du es tätest.”
Ein berauschendes Lustgefühl ließ sein Herz schneller schlagen und kribbelte unter seiner Haut. Sam beugte den Kopf hinunter, um der Einladung ihres Mundes zu folgen, und war erneut verzaubert von der Weichheit ihrer Lippen. Er stöhnte leise, als ihn die Leidenschaft erneut ergriff und übermannte.
Sie schlang die Arme um ihn, und sein Begehren perlte ihm durch die Adern. Ihr Atem war von einer warmen Süße, als er sich mit seinem mischte, und er genoss es, sie zu fühlen, zu riechen und zu schmecken. Er hatte gedacht, es wäre schwierig und unbequem, nach der Vertrautheit mit Jenny eine andere Frau in den Armen zu halten. Aber Gloria bewies ihm, dass es überhaupt nicht schwierig war, und die einzige Unbequemlichkeit, die er spürte, war
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