Engel küssen besser
der harte Fußboden unter dem viel zu dünnen Teppich.
Gloria berührte ihn auf eine Weise, wie Jenny es nie getan hatte. Diese Feststellung empfand er als erschreckend, aber auch befreiend.
Gloria ihrerseits wusste, dass es ein Leichtes sein würde zu vergessen, warum sie jetzt hier in Sams Armen lag. Sie wusste auch, wie erschreckend einfach es in diesem Moment sein konnte, dem Himmel den Rücken zu kehren und für immer bei diesem Mann zu bleiben. Plötzlich war ihr das Ausmaß der Versuchung bewusst … und die Versuchung hieß Sam Oliver.
Ihr Herz raste so schnell, dass sie nicht verstand, wie es das aushalten konnte, ohne erschöpft einfach stehen zu bleiben. Durch die Adern loderte ein Feuer, das ihr die Haut verbrannte und den Kopf benebelte. Ein Engel kann an Gefühlen sterben, stellte sie fest. Diese Gefahr hatte man ihr also nicht in übertriebener Weise aufgezeigt. Sie war so real wie der Mann, den sie an ihr klopfendes Herz drückte, so bedrohlich wie ihr Wissen, welche Macht sie unbeabsichtigt über ihn hatte.
Das erschreckte sie jedoch nicht mehr als das Bewusstsein, dass auch sie auf eine Weise der Macht dieses Mannes unterworfen war, von der sie vorher nichts geahnt hatte. Sie war Geist – eine Mischung aus Liebe und Glaube, ein Spiegel der besten Seiten des Universums. Aber in dieser für sie fremden Erfahrungswelt des körperlichen Lebens hatte sie plötzlich Entscheidungsmöglichkeiten mit unüberschaubaren Konsequenzen. Sie konnte nicht für alle Ewigkeiten in Sams Armen bleiben. Sie konnte noch nicht einmal länger in seiner Welt bleiben. Zum ersten Mal seit ihrer Erschaffung merkte sie, wie schwer die Last der Verantwortung sein konnte und auch die Bürde, die richtige Entscheidung treffen zu müssen.
Sam genoss ihre Berührungen und reagierte mit menschlicher Leidenschaft. In diesem Moment seines Lebens brauchte er ihre physische Gegenwart und den Körper, in dem sie seit Kurzem steckte. Das Wunder bestand für sie darin, dass sie jetzt die herrliche und wundersame Verschmelzung ihrer Körper sehen, fühlen, spüren, schmecken, hören und vor allem erleben konnte.
Seine Hand auf ihrem Schenkel fühlte sich heiß an und löste tief in ihrem Inneren eine eigenartige schmerzvolle Sehnsucht aus. Sie bewegte sich, damit diese herrlichen Gefühle ihre sinnliche Steigerung erfahren konnten. Als Sam mit dem Mund ihren Hals hinunterwanderte und feuchte erregende Zärtlichkeiten an ihrem Ausschnitt entlang verteilte, raubte es ihr fast den Atem.
Herrlich, dachte sie. Konnte es noch etwas anderes geben, das so köstlich war wie diese Schauder, die ihr über die Haut zogen? Seine Hand fuhr in ihren Ausschnitt und umfasste ihre nackte Brust, und ihr wurde schnell klar, dass diese Schauder erst der Anfang waren und sie auf das Eigentliche vorbereiten sollten. Die Erregung ergriff blitzartig all ihre Sinne, und tief in ihrem Inneren verspürte sie einen wollüstigen Schmerz. Sie wusste nicht, was jetzt von ihr erwartet wurde, ob er erwartete, dass auch sie seine Brust streichelte oder dass sie einfach still liegen blieb, um seine Liebkosungen nicht zu behindern. Sie versuchte beides, indem sie ihm die Hand auf das Herz legte und seine Reaktion abwartete.
Es fing mit einem perlenden Geräusch in seiner Kehle an, das sich nach innen fortsetzte. Sie konnte fühlen, wie die Erregung seinen Puls schneller schlagen ließ, konnte spüren, wie sich seine Muskulatur anspannte. Gloria hatte den Eindruck, dass er neue Zaubertricks entwickelte, mit denen er die Kleidungsstücke verschwinden ließ. Erst ihre, dann seine und dann … nacktes Entzücken.
Gloria hatte gedacht, ihre physischen Sinne hätten bereits ihren Höhepunkt erreicht, aber dass das ein Irrtum war, wusste sie spätestens, als er in voller Länge auf ihr lag und sie seine Haut auf der ihren spürte und als sie das männliche Drängen mit weiblicher Empfänglichkeit erwiderte. Und wie sie sich geirrt hatte!
Seine Hände wurden zu erlesenen Folterinstrumenten, seine Lippen bewegten sich über ihren Körper und hinterließen eine feuchte heiße Spur, die ihre brennende Sehnsucht nach seiner Berührung noch verstärkte. Sie war voller bebender Sinnlichkeit und bewegte die Beine, die Hüften, die Arme und die Hände immer heftiger, um ihrem ständig wachsenden Begehren freien Lauf zu lassen.
Als sie schließlich spürte, wie er gegen sie stieß, legte sie all ihre Liebe zu ihm in diese vollkommene Vereinigung ihrer Körper, ihrer Herzen und ihrer
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