Engel mit Biss
irgendjemand wird sich versprechen und dann ist es zu spät“, wandte ich mich an Alexander.
„Ja, das denke ich auch, ich glaube aber dass sie es akzeptieren wird, dafür möchte sie viel zu gerne mit mir zusammen sein.“
„Ihr macht mich echt wahnsinnig“, mischte sich Yago ein „es werden immer mehr Menschen, mit denen wir viel zu engen Kontakt haben. So geht das einfach nicht.“
„Du siehst doch, es geht ganz wunderbar“, sagte ich trotzig „ich weiß gar nicht, was du wieder für ein Problem hast. Es läuft doch alles ganz prima.“
„Das finde ich auch“, sagte Alain „mir macht es echt nichts aus, dass ich ein paar menschliche Freunde habe, die Bescheid wissen. Im Gegenteil, so kann man sich doch viel lockerer geben und muss nicht immer auf jedes Wort und jede Bewegung achten.“
„Ihr wisst ja nicht, auf was ihr euch da einlasst; wie schwer es ist, Menschen die man lieb gewonnen hat, altern und sterben zu sehen. Wartet erst mal ein paar Jahrhunderte ab, dann wisst ihr wovon ich rede. Du Alexander, müsstest es doch eigentlich besser wissen.“
„Ich habe mir das schon lange abgeschminkt, mir darüber Gedanken zu machen. Es kommt wie es kommt, man kann es eh nicht ändern. Darum genieße ich einfach jede Sekunde meines Daseins, so ist das Leben“, sagte Alexander leichthin, was Yago tierisch ärgerte.
„So kann man es natürlich auch sehen, wenn man kein Gewissen hat“, böse sah er ihn an.
„Du musst dir dein Weicheigetue mal langsam abgewöhnen“, jetzt wurde Alexander doch etwas böse „wir müssen tausende von Jahren hier ausharren und einfach das Beste daraus machen. Die Menschen sind nun mal Mittel zum Zweck, wann siehst du das endlich mal ein. Wir sind nicht tausende von Lichtjahren entfernt, hierhergekommen, um diese Spezies zu schützen, sondern um unser Überleben zu sichern, das hast du wohl vergessen.“
Noch nie hatte ich solch eine Unterhaltung, zwischen den beiden mitbekommen, Alain schaute auch ganz entgeistert. Es war auch das erste Mal, dass ich sie so über ihre Art reden gehört habe.
„Du hast ja recht“, lenkte Yago ein „vielleicht versuche ich nur mein Gewissen zu beruhigen.“
„Das brauchst du nicht, wir machen schon alles richtig und Nora sowieso, das weißt du auch.“ Alexander sah mich an, ich konnte leider ihre Gedanken nicht mehr lesen, sie schirmten sie vor mir ab.
„Ja, das weiß ich“, Yago seufzte, er kam zu mir und nahm mich in den Arm „entschuldige, dass du dir das eben anhören musstest. Es ist wirklich alles in Ordnung so wie du es machst. Ich verstehe auch, dass du mit den Menschen die du magst, befreundet sein möchtest.“
„Also geht doch“, Alexander grinste „also gehen wir wieder zu unseren Freunden, sie dürften mit dem Essen fertig sein. Jetzt sind wir dran.“ Entsetzt sah ich ihn an. Er legte einen Arm um meine Schulter.
„Du musst nicht alles so ernst nehmen, was ich sage.“
Wir gingen wieder auf die Terrasse, Paul hatte schon Kaffee gemacht.
Es war wirklich eine sonderbare Gesellschaft, wenn man mal länger darüber nachdachte.
Alexander fragte Denise, ob sie nicht Lust auf eine kleine Spritztour hätte, da sagte sie natürlich nicht nein.
Ich wollte mit Luc an den Strand gehen. Alain schloss sich Yago an, um die Gegend anderweitig unsicher zu machen.
Paul und Erica wollten zuhause bleiben.
Endlich war ich mit Luc allein, ich zog ihn hinter einen Felsen und küsste ihn.
„Wie ich darauf gewartet habe“, sagte ich und atmete tief den Duft seines Blutes ein.
„Und ich erst, deshalb habe ich Alain ja auch überredet hier her zu kommen. Ich konnte es einfach nicht länger ohne dich aushalten“, er umarmte mich zärtlich.
Wie ertrinkende fielen wir übereinander her, es war berauschend, in jeder Beziehung. Ich musste mich zwingen, nicht zu viel von Luc`s Blut zu nehmen. Mir fiel auf, dass es immer schwerer für mich wurde aufzuhören, es wurde zu gefährlich für ihn.
Als er keuchend im Sand lag, war er ganz schön blass und einer Ohnmacht nah.
„Luc, ich habe Angst dass ich irgendwann nicht mehr aufhören kann, heute war es schon hart an der Grenze. Dein Blut ist einfach zu berauschend für mich, würde ich dich töten, könnte ich mir das nie verzeihen“, verzweifelt sah ich ihn an.
„Ich vertraue dir, du wirst es immer im Griff haben, aber bitte verlas mich nicht.“ Bittend sah er mich an „das könnte ich nicht ertragen.“
„Wir werden sehen wie sich alles entwickelt“, versuchte
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