Engel mit Biss
aus, als ob er es sehr bedauerte. Wir waren jetzt fast bei der kleinen Gruppe angekommen.
Es waren sieben, ein Mädchen saß in der Mitte und war an den Händen gefesselt. Die anderen standen um sie rum und murmelten irgendeinen Schwachsinn. Alle waren in schwarzen Schlabberlook gekleidet und unmöglich geschminkt, erinnerte mich irgendwie an die Gruppe Kiss. Man sollte sie mal aufklären, dass der Teufel Armani Anzüge trägt und nicht wie ein Penner rumläuft.
Wir blieben erst mal im Verborgenen, hinter den Bäumen. Wir wollten ja an der richtigen Stelle erscheinen.
„Die glauben doch tatsächlich an das was sie dort tun und an den Teufel, das ist doch Krank“ Alexander schüttelte den Kopf.
„Ich weiß gar nicht, warum dich das wundert, du weißt doch wie durch geknallt die Menschen sind. Hoffentlich wird das bald was, ich habe Hunger“ sagte ich ärgerlich.
„Das Mädchen lassen wir leben, irgendjemand muss allen anderen doch erzählen, dass der Teufel ihre Peiniger geholt hat“ sagte Alexander. Jetzt waren die Typen an der Stelle angelangt, wo sie den Teufel aufforderten zu erscheinen, um ihm das Mädchen als Opfer anzubieten. Alexander und ich tauchten in diesem Augenblick in ihrem Kreis auf. Auf ihren Gesichtern stand entsetzen, nie im Leben hätten sie damit gerechnet, dass irgendjemand erscheint.
„Ihr habt uns gerufen“ sagte ich theatralisch „da sind wir, was wollt ihr vom Teufel? Ihm eure Seele geben?“ Ich musste mir das Lachen verkneifen, die blöden Gesichter waren zu schön.
Sie wollten das Mädchen eigentlich nur flachlegen, im Namen des Teufels sozusagen.
„Und, was ist nun“ sagte Alexander ungeduldig „meint ihr der Teufel hätte die ganze Nacht Zeit?“
„Äh ja, wir wollten ihm ein Opfer bringen“ stammelte der Anführer der Gruppe, der vorher die große Klappe hatte.
„Was sollen wir denn mit dem kleinen Mädchen, wir holen lieber die bösen Jungs in die Hölle“ sagte Alexander.
Er ging zu dem Mädchen, nahm sie auf den Arm und setzte sie etwas abseits unter einen Baum. Sie sollte ruhig sehen was passiert, wenn man sich an solchen Spielchen beteiligt, das würde sie nie wieder tun.
Die Typen haben wir dann blitzschnell bewegungsunfähig gemacht. Zwei haben wir uns dann gleich vorgenommen, etwas Pulver auf sie gestreut und Puff weg waren sie. Die anderen jammerten um ihr Leben. „Wenn man sich mit dem Teufel anlegt, dann sollte man auch die Konsequenzen ertragen können, ihr steht doch auf die Hölle.“
Wir nahmen uns noch zwei vor, aber mehr schafften wir beim besten Willen nicht, die anderen drei mussten wir so töten.
Dank unseres Pulvers waren auch die schnell verschwunden. Das Mädchen saß am Baum und zitterte und weinte. Ich ging zu ihr, ihre Augen weiteten sich angstvoll, das alles hatte sie ganz schön mitgenommen.
Ich löste ihre Fesseln und zog sie hoch, sie konnte kaum stehen so zitterten ihre Beine. Als ich sie in den Arm hielt wurde sie ruhiger. Ich küsste sie, da merkte ich wie ihre Angst nachließ.
„Gute Menschen müssen keine Angst vor uns haben, nur die bösen. Man sollte das Böse niemals zu sich rufen, die Menschen werden mit solchen Sachen nicht fertig. Merk dir das heute, für den Rest deines Lebens und überlege dir gut wem du was erzählst, ruck zuck landest du in der Anstalt“ sagte ich eindringlich.
Sie nickte und in ihren Gedanken sah ich, dass sie es wahrscheinlich niemanden erzählen würde. Ich küsste sie nochmal, so dass sie mich niemals vergessen würde.
„Geh jetzt nach Hause“ sagte ich. Sie drehte sich um und ging, ich sah Alexander an und grinste.
„Und, war es so wie du es dir vorgestellt hast?“
„Ja, es war sehr unterhaltsam, das Mädchen tat mir ein bisschen leid und du musstest ihr auch noch den Kopf verdrehen“ sagte er tadelnd, grinste mich aber frech an.
„Dann denkt sie in der nächsten Zeit wenigstens nicht mehr an andere Kerle“ ich musste lachen.
Wir gingen zurück in den Club und da es fast Morgen war, musste ich eh gleich los, um bei Nora zu sein ehe sie wach wird.
Ich verabschiedete mich von Alexander und sagte er solle doch mal nach England kommen. Das wollte er gerne tun.
Als ich aufwachte war es hell im Zimmer, die Sonne schien rein. Yago war nicht da, aber es duftete nach Kaffee. Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer, keiner da.
Aber die Esszimmertür stand offen, ich schaute hinein, Yago saß am Tisch und las Zeitung. Er sah auf und lächelte „komm das Frühstück wartet
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