Engel mit Biss
will“, sagte ich, um ihr zu zeigen, dass ich wusste was sie dachte.
„Aber ich hab doch gar nicht…“, ich hob die Hand und unterbrach sie.
„Wir können Gedanken lesen“, sagte ich schnell.
„Mein Gott, sollte es wirklich wahr sein, wie konntest du nur so etwas zulassen“ fragte sie entsetzt.
„Da fragst du noch? Hast du dir Yago einmal angesehen, ich wollte auf ewig mit ihm zusammen sein, aber als Mensch wäre ich in circa fünfzig Jahren gestorben. Ich liebe ihn über alles und mein Leben ist um ein Tausendfaches besser geworden, es war die beste Entscheidung die ich jemals in meinem Leben getroffen habe“, sagte ich voller Überzeugung.
Susan war wirklich erschüttert, und wusste nicht so recht, wie sie mit dem Gehörten umgehen sollte.
„Wenn du das noch Leben nennst“, sagte sie „im Prinzip bist du ja wohl schon tot, oder sehe ich das falsch?“
„Du siehst doch, dass ich lebe! Und ich werde noch leben wenn du schon längst in der Erde vermodert bist. Und auch Generationen nach dir. Kannst du dir vorstellen wie alt Yago ist?“ Provozierend sah ich sie an, sie machte mich jetzt etwas wütend, weil sie so engstirnig war. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, ihr nichts zu erzählen, aber sie hätte wahrscheinlich nicht locker gelassen. Aber Yago könnte alles aus ihrem Gehirn löschen.
„Sicher ein paar hundert Jahre alt, dafür sieht er noch verdammt gut aus“, jetzt lächelte sie. „Tut mir leid Nora, aber ich war so überrascht über dein Geständnis, wer wäre das wohl nicht. Wie soll man denn reagieren, wenn jemand einem erzählt, er wäre ein Vampir! Da denkt man doch im ersten Moment, derjenige hat sie nicht mehr alle, oder?“
„Du hast Recht, ich hatte schon ganz vergessen wie es war als ich es von Yago erfahren habe, entschuldige. Übrigens, Yago ist nicht ein paar hundert Jahre alt, sondern Fünftausend!“ Das musste ich dann doch noch oben draufsetzen.
„Jetzt nimmst du mich aber wirklich auf den Arm, oder?“ Ich glaube, ich hatte sie ein zweites Mal geschockt.
„Nein ich sage die volle Wahrheit, es gibt sogar noch ältere von ihnen, aber das ist ja jetzt auch völlig egal. Ich will damit nur sagen, dass wir die Ewigkeit noch vor uns haben.“
„Ich weiß nicht, ob ich das wollte, irgendwann bist du doch bestimmt des Daseins müde. Du möchtest dich nur noch zur Ruhe legen. Am Anfang mag es ja noch spannend sein, aber wenn du all deine Freunde und deine Familie verloren hast, ist es bestimmt nicht mehr witzig.“
Mitgefühl schwang in ihrer Stimme als sie das sagte.
„Stimmt“, klang Yagos Stimme hinter uns „mit den Jahren ist man es oft überdrüssig, all das Elend immer und ewig ertragen zu müssen. Zu sehen wie die Menschen die Erde zerstören und sich gegenseitig zerfleischen, nur aus Habsucht und Eitelkeit. Deshalb ist es auch ein Geschenk der Götter, wenn unsereiner seine Seelengefährtin findet, das macht es um vieles erträglicher.“ Liebevoll legte er den Arm um mich, eine Welle der Zuneigung durchspülte mich, was wollte man mehr.
„Hast du schon wieder eine Verbündete gefunden, Nora? Ich dachte jetzt müsste langsam damit Schluss sein“, es klang doch etwas ärgerlich.
„Tut mir leid, aber Susan hat mich schon fast direkt darauf angesprochen.“
„Nora hat Recht, ich habe sie gefragt was mit euch los ist. Es ist mir halt aufgefallen, dass ihr irgendwie anders seid, daraufhin hat sie mir alles erzählt, es ist meine Schuld“, sagte Susan.
„Ich hoffe für dich, dass dieses Wissen bei dir bleibt. Nora hat dich sicher über die Konsequenzen aufgeklärt, sollte es nicht so sein, dann…“ sagte Yago drohend.
„Da brauchst du keine Angst haben, das werde ich sicher für mich behalten, würde mir eh niemand glauben. Außerdem möchte ich natürlich Noras Freundin bleiben, mal ehrlich, wer hat schon einen Vampir als Freundin. Wir bleiben doch Freunde Nora?“
„Klar bleiben wir Freunde“, ich nahm sie in den Arm und drückte sie an mich.
„Also gut, dann wäre ja alles geklärt. Weswegen ich eigentlich gekommen bin, ich wollte mal mit meiner Frau tanzen, falls sie Zeit für mich erübrigen kann“, Yago grinste mich an. Er nahm meine Hand und zog mich auf die Tanzfläche.
„Wir müssen Kim im Auge behalten, die schmeißt sich wie der Teufel an die Seele von Noah ran. Das könnte ihr schlecht bekommen, bei ihren Lebenswandel“, presste Yago hervor.
Tatsächlich tanzte Kim mit Noah und hing förmlich an seinen Hals, auch
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