Engel mit Biss
Alexander warf besorgte Blicke zu den beiden. Als die Musik eine Pause machte schnappte Yago sich Noah und ich kümmerte mich um Kim.
„Na Kim, wie gefällt dir die Party?“
„Oh toll, der Bruder deines Mannes ist aber auch wirklich umwerfend. Meinst du er könnte sich für mich interessieren? Wie lange bleibt er denn?“
„Er muss morgen schon wieder weg, Noah ist nie lange an einem Ort, er hat viel zu tun und ist immer unterwegs, mach dir nicht zu viele Hoffnungen“, bremste ich ihre Euphorie.
„Ich glaube du gönnst mir Noah nicht“ sagte sie schnippisch.
„Das solltest du nicht denken, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich dir alles Glück der Erde wünschen, aber mit Noah wirst du es garantiert nicht finden.“ Irgendwie wollte ich sie von Noah abbringen, aber ich hatte nicht sehr viel Hoffnung, dass es klappen würde.
Jetzt konnte man nur abwarten was Yago und Alexander bei Noah erreichten. Ich ließ Kim stehen und ging auf die Terrasse um zu sehen was sich dort tat. Die drei waren weiter runter in den Garten gegangen, dort diskutierten sie heftig, durch mein gutes Gehör bekam ich alles mit. Sie baten Noah, Kim in Ruhe zu lassen. Er versprach, sie nicht zu töten, egal was sie getan hatte, aber ein bisschen Spaß wollte er trotzdem mit ihr haben. Darauf einigten sie sich dann auch. Na schön, damit konnte ich leben. Eigentlich geschah es ihr ja ganz recht.
Alexander ging wieder zu Denise und Yago kam zu mir, wir gingen wieder tanzen. Noah schlenderte zu Kim und führte sie nach draußen, ich sah nur noch wie sie runter zum Strand verschwanden.
Sie konnte es aber nicht lassen mir noch einen triumphierenden Blick zu zuwerfen, selbst Schuld, dachte ich. Oder nicht?
Irgendwie wollte ich nicht, dass gerade Kim ihren Spaß mit Noah hatte.
Ich gönnte ihr Noah nicht und wusste nicht warum.
„Du solltest dir nicht immer so viele Gedanken um andere machen“, durchbrach Yago meine Gedanken. „Und schon gar nicht um Noah und Kim.“ Ich wusste er hatte Recht, es sollte mir eigentlich egal sein, was mit den beiden passierte; war es mir aber nicht.
Nach gut einer Stunde tauchten die beiden wieder auf, ich war ja schon froh dass Kim noch lebte. Sie hatte keinen Knutschfleck am Hals, sollte Noah also doch nicht? Aber er grinste mich unverschämt an und in seinen Gedanken sah ich, dass man auch an anderer Stelle zubeißen kann. Ich erinnerte mich, dass Alexander auch mal so etwas angedeutet hat. Auch an Kims verklärten Blick sah man, dass so einiges passiert sein muss. Ich tauchte in ihre Gedanken und wäre fast vor Scham in den Boden versunken. Alexander schmunzelte und Yago schüttelte den Kopf, sogar Alain wurde verlegen.
„Das mir hier nur kein Neid aufkommt“, sagte Noah provozierend und lachte.
„Ich glaube da kann ich locker mithalten“, erwiderte Alexander immer noch grinsend.
„Ihr seid wirklich unmöglich“, sagte ich empört und ging nach draußen.
Die anderen wussten überhaupt nicht um was es ging, Gott sei Dank.
Paul kam mit besorgtem Gesicht zu mir „was ist denn los Nora, ist irgendetwas passiert?“
„Nein schon gut, ist nur wieder so ein blödes Machogehabe von den Männern“, ich war immer noch böse.
Yago kam auch zu mir „mach dir nichts daraus, die können halt nicht anders, müssen immer mit ihren Taten angeben.“
Jetzt ging auch Paul ein Licht auf, er verstand um was es ging. Typisch Mann, so etwas verstanden sie sofort, aber sonst begriffsstutzig ohne Ende. „Ach so, darum geht es“, lachte er „ich weiß gar nicht was dich daran stört Nora, du sagst doch selber, dass es bei euch normal ist so etwas zu machen.“
„Ja, aber man muss nicht damit angeben wer es wohl besser kann.“
„Dir waren doch nur Kims Gedanken peinlich, weil sie so angetan von mir war“, frotzelte Noah. Jetzt ist aber Schluss damit, befahl Yago im Gedanken und wollte nichts mehr davon hören.
Der Rest des Abends verlief in guter Stimmung, alle hatten ihren Spaß und keiner fiel aus der Rolle. Aber ich war doch froh, als sich endlich die letzten Gäste verabschiedeten. Alexander brachte noch Denise nach Hause und Noah Kim, war ja klar. Beide kamen aber erstaunlicherweise schon nach kurzer Zeit zurück. Ich dachte schon, dass wir sie vor morgen Früh nicht wieder sehen würden. So kann man sich täuschen.
Luc und Alain mussten am nächsten Tag schon wieder zurück nach New York. Auch Alexander musste zurück nach Paris, um dort nach dem Rechten zu sehen.
Am
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