Engel mit Biss
ganze Dasein als Spaß ansieht. Aber jetzt wirkte er wie eine Autoritätsperson, der andere in die Schranken wies; und sie ließen sich weisen.
„Entschuldige“, sagte Noah und verbeugte sich leicht „ich habe mich mal wieder hinreißen lassen.“ Alain und ich sahen uns verdutzt an, Noah entschuldigte sich, wir merkten nur, wie Alexander auf einmal eine unheimliche Macht ausstrahlte, die auch weit über unseren Horizont hinausging. Ich wollte nur, dass sie damit aufhörten. Sie würden noch meine Party ruinieren. Langsam wurde ich böse, typisch Kerle, mit ihrem ewigen Machogehabe. Sie drehten sich zu mir um und Alexander musste lachen, er war wieder der Alte.
„Tut mir leid Nora, wir hören schon auf. Dass diskutieren wir ein anderes Mal unter uns. Jetzt wollen wir uns aber für die Party fertig machen, die Gäste werden bald kommen.“ Er hakte sich bei mir unter, und wir gingen zusammen zurück zum Haus. Auch Yago und Noah entschuldigten sich und waren wieder friedlich.
Als ich mit Erica im Schlafzimmer war, um uns zurecht zu machen, sagte sie: „Also heute war der verrückteste Tag in meinem Leben, ich kann es noch gar nicht fassen, dass das alles wahr gewesen sein soll. Stimmt das eigentlich was Noah gesagt hat? Ich meine, könnt ihr wirklich mit einem Schlag die Menschheit vernichten? Seid ihr dazu in der Lage? So etwas würdet ihr doch niemals tun, oder?“
„Natürlich nicht, niemand will die Menschheit vernichten. Noah redet manchmal so ein Zeug“, ich war selber nicht überzeugt von meinen Worten. Ich wusste ja, wie viel Macht die Lichtwesen hatten. Aber würden sie auch bis zum Äußersten gehen? Das wusste ich nicht. Erica schienen meine Worte auch nicht zu beruhigen, sie machte sich so ihre Gedanken. „Jetzt wollen wir die Sache mal vergessen und uns auf die Party freuen“, sagte ich deshalb betont fröhlich, um die Stimmung wieder aufzulockern. „Du hast Recht, ich freu mich darauf.“
Wir gingen runter, die ersten Gäste waren auch schon eingetroffen. Ich begrüßte Denise und Kim, sie waren die ersten. Ich führte sie ins Wohnzimmer. „Das ist ja alles wunderschön geworden“, schwärmte Denise. Ich stellte die beiden den anderen vor.
„Denise, du kennst ja schon alle, außer Yagos Bruder Noah.“
„Freut mich Denise“, sagte Noah charmant, dann wandte er sich an Kim. „Und wer ist diese junge Dame“ fragte er interessiert.
„Das ist Kim, auch eine ehemalige Arbeitskollegin von mir.“ Ich stellte Kim noch Alain und Erica vor, die anderen kannte sie ja schon. Ich merkte aber, dass Kim ihr Augenmerk gleich auf Noah gerichtet hatte, und ich hoffte, es würde gut gehen. Da kamen auch schon die nächsten Gäste, und ich hatte erst mal genug damit zu tun, alle zu begrüßen und einander bekannt zu machen. John und Steve kamen mit ihren Frauen, ich freute mich, dass wir uns nach so langer Zeit alle einmal wieder sahen. Maggi kam auch mit ihrem Mann. Und natürlich auch Susan aus der Bibliothek und Lea. Alle anderen kamen allein. Ein paar Leute aus meiner früheren Wohngegend und meine ehemalige Vermieterin. Als endlich alle eingetroffen waren und ihren Begrüßungscocktail getrunken hatten, bat ich alle ans kalte Büffet. Schon nach kurzer Zeit hatten sich alle bedient und an den Tischen verteilt. Zwei Kellner gingen rum und reichten Getränke. Wir Vampire setzten uns erst einmal auf die Terrasse, um die Menschen essen zu lassen. Die Fackeln waren auch schon angezündet und vermittelten eine romantische Atmosphäre. Im Hintergrund spielte leise Musik, später würden wir etwas zum Tanzen auflegen.
„Es ist wirklich alles sehr schön geworden“, sagte Alain „ich freue mich schon wenn wir tanzen können.“
„Ja ich glaube auch, dass es ein schöner Abend wird und es keine unangenehmen Zwischenfälle gibt“, ich sah Noah und die anderen an.
„Wir könnten ein paar Rundflüge anbieten, zur Unterhaltung“, schlug Noah vor und grinste mich an. Ich fand das jetzt gar nicht witzig.
„He, war nur ein Scherz. Lach mal wieder.“
„Mach dir keine Sorgen Nora, wir werden uns alle benehmen, versprochen“, sagte Alexander und die anderen nickten zustimmend.
„Aber gegen ein bisschen Spaß ist ja wohl nichts einzuwenden, wenn sich die Gelegenheit ergibt, oder?“
„Gegen Spaß ist nichts einzuwenden, aber ihr wisst genau was ich meine. Also ich bitte euch“, sagte ich mit Nachdruck.
Yago legte seinen Arm um mich „du tust ja gerade so, als würdest du nicht zur gleichen
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